Semantik und Wortgeschichte: Bedeutung und Wandel

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Grundlagen der Semantik und Wortgeschichte

Das sprachliche Zeichen: Signifikant und Signifikat

Das sprachliche Zeichen besteht aus zwei Teilen:

  • Signifikant: Die Abfolge von Phonemen oder Buchstaben, die vom Sprecher wahrgenommen wird.
  • Signifikat: Die Vorstellung oder das Konzept, das einem bestimmten Signifikanten zugeordnet ist.

Semantik: Kontextuelle Bedeutung

Die Semantik ist die Disziplin, die die Bedeutung sprachlicher Zeichen untersucht. Die Untersuchung der Bedeutung ist komplex, da sie stark vom sprachlichen Kontext (d.h. den anderen Wörtern im Satz oder Text) und vom außersprachlichen Kontext (der Situation, in der ein Wort geäußert wird) abhängt.

Das semantische Feld

Ein semantisches Feld ist eine Gruppe von Wörtern, die miteinander assoziiert sind, weil sie derselben grammatischen Kategorie angehören und einen Teil ihrer Bedeutung teilen. Ein semantisches Feld wird durch die gemeinsamen Seme (Bedeutungsmerkmale) aller zugehörigen Wörter definiert. Die semantische Ausdehnung eines Wortes hängt von den Semen ab, die es definieren.

Denotation und Konnotation

  • Denotation: Dies ist die objektive Bedeutung, die für alle Sprecher gleich ist. Ihre primäre Bedeutung ändert sich nicht je nach Kontext.
  • Konnotation: Dies ist die subjektive Bedeutung, die von den Umständen des Sprechers abhängt. Es handelt sich um eine sekundäre Bedeutung, die mit einem Begriff verbunden ist. Diese Assoziationen können kollektiv sein (von einer großen Gruppe von Sprechern geteilt) oder individuell (eine persönliche, sekundäre Bedeutung, die eine Person aufgrund ihrer Erfahrungen mit einem Wort verbindet).

Wortentwicklung: Erbwörter und Gelehrtenwörter

Viele der heutigen Wörter, insbesondere im Spanischen (Kastilischen), sind das Ergebnis jahrhundertelanger Entwicklungen aus ihrer ursprünglichen lateinischen Form. Dies sind die Erbwörter (z.B. f wird zu h, Vokale transformieren sich, m verschwindet).

Gelehrtenwörter (auch Kultismen genannt) sind Begriffe, die sich nicht auf normale Weise entwickelt haben, sondern eine Form bewahrt haben, die näher am lateinischen Ursprungswort liegt.

Lehnwörter

Lehnwörter sind Wörter, die aus anderen Sprachen übernommen wurden. Beispiele hierfür sind:

  • Germanismen: z.B. Krieg, retten, Helm, gewinnen.
  • Arabismen: z.B. Schach, Zucker, Graben, Kissen (vorwiegend im Bereich Landwirtschaft und Handwerk).
  • Gallizismen: z.B. Mönch, Garage, wild.
  • Amerikanismen: z.B. Kanu, Avocado.
  • Italianismen: z.B. Sopran, Gäste.
  • Anglizismen: (allgemeine Kategorie, viele Beispiele).

Semantische Änderungen

Wörter ändern ihre Bedeutung im Laufe der Zeit. Die historische Semantik befasst sich mit diesen Veränderungen, die durch sehr unterschiedliche Ursachen hervorgerufen werden können:

Historische Ursachen

Es kommt vor, dass sich ein Referenzobjekt oder Konzept vollständig entwickelt oder verändert, während das Wort, das es bezeichnet, dasselbe bleibt. In diesem Fall sprechen wir von einem Bedeutungswandel, der durch die außersprachliche Realität verursacht wird.

Soziale Ursachen

Wenn ein Wort vermieden wird, weil es als geschmacklos oder anstößig empfunden wird, nennen wir es Tabu. Um ein Tabu zu umgehen, wird ein Euphemismus verwendet – ein anderes Wort oder ein Ausdruck, der gleichwertig, aber gesellschaftlich akzeptierter ist. Im Laufe der Zeit kann es zu einer Bedeutungsverschlechterung oder „Abnutzung“ von Euphemismen kommen.

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