Sensorik & Wahrnehmung: Grundlagen der menschlichen Sinne

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Sensation: Definition und Prozess

Sensation: Der Prozess, durch den sensorische Rezeptoren Informationen erfassen, überführen und an das Gehirn übermitteln.

Aufmerksamkeit: Selektion von Reizen

Aufmerksamkeit: Der Prozess, durch den der Mensch bestimmte Reize auswählt.

Perzeption (Wahrnehmung): Sinngebung

Perzeption (Wahrnehmung): Der kognitive Prozess, durch den Menschen sensorische Informationen zu sinnvollen Objekten formen.

Grundlagen der Sinneswahrnehmung

  • Rezeptorzellen: Spezialisierte Zellen, die zur Erfassung einer bestimmten Art von Energie beitragen (z. B. auditiver Kanal, Berührung, Geruch, Geschmack).
  • Doktrin der spezifischen Sinnesenergien: Eine Eins-zu-eins-Beziehung zwischen der Stimulation spezifischer sensorischer Nerven und der resultierenden Empfindung.

Sensorische Schwellen

  • Absolute Schwelle: Die minimale Intensität eines Reizes, die erforderlich ist, um ihn wahrzunehmen.

Extrasensorische Wahrnehmung (ESP)

Dies bezieht sich auf außergewöhnliche Wahrnehmungsformen wie:

  • Hellsehen (Clairvoyance): Das Bewusstsein eines Ereignisses oder eines unbekannten Objekts.
  • Telepathie: Kenntnisse über die Gedanken oder Gefühle einer anderen Person.

Das Visuelle System

  • Kornea (Hornhaut): Transparente Membran zum Schutz der Vorderseite des Auges.
  • Pupille: Kleine Öffnung in der Iris, durch die Licht eintritt.
  • Iris: Der farbige Teil des Auges (zieht sich zusammen oder entspannt sich).
  • Linse: Der transparente Teil des Auges hinter der Pupille, der das Licht fokussiert (Nähe/Rundung, Ferne/Flachheit).
  • Retina (Netzhaut): Beschichtung des Auges, die lichtempfindliche Rezeptoren enthält.
  • Fovea (Sehgrube): Zentraler Bereich des Gesichtsfeldes, in dem Bilder am schärfsten konzentriert sind.

Rezeptorzellen der Netzhaut

Zellen in der Netzhaut, die auf Licht empfindlich sind. Die visuellen Rezeptoren sind die Stäbchen und Zapfen.

  • Bipolare Zellen: Leiten Informationen von den Rezeptorzellen weiter.
  • Ganglienzellen: Empfangen Informationen von den bipolaren Zellen (Axone bilden den Sehnerv).

Anpassung des Sehvermögens

  • Dunkeladaptation: Erhöht die Empfindlichkeit der Stäbchen und Zapfen bei Dunkelheit.
  • Lichtadaptation: Verringert die Empfindlichkeit der Stäbchen und Zapfen bei hellem Licht.

Verbindung Auge-Gehirn

  • Sehnerv: Enthält die Axone der Ganglienzellen, die Nervenimpulse von jedem Auge zum Gehirn leiten.
  • Chiasma opticum (Sehnervenkreuzung): Punkt nahe der Gehirnbasis, wo einige Fasern des Sehnervs jedes Auges zur gegenüberliegenden Seite des Gehirns kreuzen.

Das Auditorische System (Hören)

Hören ist die Interpretation, die unser Gehirn aus den Ebbe und Flut der Luftmoleküle vornimmt, die unser Trommelfell treffen.

Grundlagen des Schalls

  • Schallwellen: Druckänderungen, die entstehen, wenn Luft- oder Flüssigkeitsmoleküle kollidieren und sich wieder trennen.
  • Frequenz: Anzahl der Wellen, gemessen in Zyklen pro Sekunde, ausgedrückt in Hertz (Hz). Die Frequenz bestimmt die Tonhöhe.

Schallmerkmale und Klangfarbe

  • Amplitude: Die Größe (Höhe) einer Schallwelle, die die Lautstärke bestimmt und in Dezibel (dB) gemessen wird.
  • Obertöne: Töne, die aus Schallwellen entstehen, die ein Vielfaches des Grundtons sind.
  • Klangfarbe (Timbre): Die Qualität oder Beschaffenheit eines Klangs, die durch Obertöne verursacht wird.

Anatomie des Ohrs und Hörprozess

  • Trommelfell: Wird von Schallwellen getroffen.
  • Mittelohr: Enthält drei winzige Knochen (Hammer, Amboss und Steigbügel), die die Schwingungen an das Innenohr weiterleiten.
  • Basilarmembran: Membran in der Hörschnecke mit Rezeptorzellen, den sogenannten Haarzellen (im Corti-Organ).
  • Hörnerv: Verbindung des Ohrs zum Gehirn, leitet Informationen an beide Seiten des Gehirns.

Hörtheorien: Ort, Frequenz und Salve

  • Ortstheorie (Place Theory): Das Gehirn bestimmt die Tonhöhe basierend darauf, welcher Bereich der Basilarmembran am stärksten stimuliert wird.
  • Frequenztheorie (Frequency Theory): Die Frequenz, mit der die Haarzellen in der Cochlea entladen, bestimmt die Tonhöhe.
  • Salventheorie (Volley Principle): Das gesamte Entladungsmuster der Nervenfasern entspricht der Frequenz der Schallwelle.

Der Geruchssinn (Olfaktion)

Das Erkennen von Gerüchen wird durch geruchsbindende Proteine ausgelöst, die sich an in der Luft befindliche Moleküle binden. Diese Moleküle aktivieren Rezeptoren in der Riechschleimhaut, deren Axone direkt zum Riechkolben projizieren.

  • Frauen haben oft einen besseren Geruchssinn als Männer.
  • Anosmie: Der vollständige Verlust der Fähigkeit zu riechen.

Der Geschmackssinn (Gustation)

Die Rezeptoren befinden sich in den Geschmacksknospen, die wiederum in den Papillen der Zunge untergebracht sind. Chemikalien in der Nahrung lösen sich im Speichel und gelangen in die Ritzen zwischen den Zungenpapillen, wo sie mit den Geschmacksrezeptoren in Kontakt kommen.

Gesetze der Wahrnehmung (Gestaltprinzipien)

  • Figur-Grund-Prinzip: Der Geist organisiert einen Reiz so, dass er sich vom Hintergrund abhebt.
  • Ähnlichkeit (Similarity): Wenn es mehrere Elemente verschiedener Klassen gibt, besteht die Tendenz, Gruppen mit ähnlichen Elementen zu bilden.
  • Nähe (Proximity): Wenn Teile eines Ganzen den gleichen Reiz aufweisen, verschmelzen sie zu Gruppen im Sinne des minimalen Abstands.
  • Prägnanz, Fitness oder Einfachheit: Die Tendenz, Wahrnehmungen als möglichst regelmäßig, einfach, symmetrisch, ordentlich, verständlich und einprägsam zu erfassen.

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