Sexueller Missbrauch: Auswirkungen, Täterprofil und Strategien

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Emotionale und psychische Folgen für Opfer

Sexueller Missbrauch birgt erhebliche emotionale und psychische Risiken für die Opfer. Diese Reaktionen sind besonders stark, wenn:

  • Der Täter ein Familienmitglied ist.
  • Der Missbrauch wiederholt auftritt.
  • Das Opfer sich schuldig fühlt, nicht geholfen oder nicht entkommen zu sein.

Geschlechtsspezifische Unterschiede

Jungen neigen eher dazu, später selbst Täter zu werden, während Mädchen häufiger Angst-depressive Reaktionen zeigen.

Kurzfristige Auswirkungen (Bis zu zwei Jahre nach dem Missbrauch)

  1. Reaktionen gegenüber dem Täter und/oder Angehörigen:

    Misstrauen, Angst, Feindseligkeit, Weglaufen, antisoziales Verhalten.

  2. Reaktionen auf sich selbst:

    Scham, Schuldgefühle, geringes Selbstwertgefühl.

  3. Affektiver Zustand:

    Angst, Wut, Depression.

  4. Sexualität:

    Übermäßige Neugier, Frühreife, Kinderprostitution.

  5. Sonstiges:

    Probleme beim Schlafen, Essen, in der Schule, mangelnde Konzentration.

Langfristige Auswirkungen

  1. Stimmung und Psyche:

    Depression, Angstzustände, Suizidgedanken und -versuche.

  2. Persönlichkeit:

    Geringes Selbstwertgefühl, verminderte Fähigkeit zur Selbstkontrolle.

  3. Schule und Bildung:

    Schulversagen.

  4. Familie und Beziehungen:

    Konflikte, Flucht von zu Hause, Misstrauen.

  5. Soziales Verhalten:

    Antisoziales Verhalten, Kriminalität, Drogenmissbrauch, Feindseligkeit, soziales Misstrauen.

  6. Sexualität:

    Prostitution, Angst vor Sex, obsessive Bilder, sexuelle Dysfunktion, ungeeignete Muster von Intimität, Ablehnung sexueller Aktivität oder Aggression gegenüber Partnern.

Das Profil des Täters

Die Täter sind meist männlich (80%–92%) und weisen folgende Merkmale auf:

  • Sie wählen ihre Opfer gezielt aus.
  • Sie werden früh zu Wiederholungstätern.
  • Sie erscheinen nach außen hin als normale Personen.
  • Sie sind aggressiv oder zurückgezogen und zeigen große Unempfindlichkeit.
  • Sie wissen nicht, wie sie Gleichaltrige oder Erwachsene verführen können.
  • Sie haben eine begrenzte Fähigkeit zur Empathie.
  • Die Opfer sind oft Freunde oder Verwandte des Täters.
  • Nur 10% wenden physische Gewalt an.
  • Die meisten sind nicht-paraphil.
  • Die meisten befinden sich nicht in ärztlicher oder therapeutischer Behandlung.

Strategien der Täter

Täter wenden gezielte Strategien an, um ihre Opfer zu manipulieren und zu missbrauchen:

  • Sie nutzen das Vertrauen des Opfers, um es in die Falle zu locken.
  • Sie bauen zunächst eine vertrauensvolle Beziehung auf, um Verwirrung zu stiften und Überraschung zu minimieren.
  • Sie nutzen Täuschung und Manipulation.
  • Physische Gewalt wird sehr selten angewandt.
  • Sie setzen Belohnungen oder Strafen ein, wenn das gewünschte Verhalten nicht angenommen wird.
  • Um das gewünschte Verhalten zu erreichen, greifen sie auf verbale Drohungen oder andere negative Folgen zurück (oft im Rahmen eines pseudo-pädagogischen Kontakts).

Typische Abfolge des Verhaltens

Die Handlungen folgen oft einer Eskalationsspirale, beginnend mit scheinbar harmlosen Kontakten:

  1. Gegenseitige genitale Ausstellung oder Informationen über Sexualität.
  2. Der Erwachsene fordert das Kind zur Masturbation auf.
  3. Körperlicher Kontakt.
  4. Gegenseitige Masturbation.
  5. Oralverkehr, Vaginalverkehr.
  6. Analverkehr.
  7. Weitere sexuelle Handlungen und Streicheleinheiten.

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