Skylla: Das Meeresungeheuer der Griechischen Mythologie
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![]() | Dieser Artikel behandelt das Meeresungeheuer Skylla. Für weitere Bedeutungen siehe Skylla (Begriffsklärung). |
Darstellung der Skylla auf einem rotfigurigen böotischen Krater, etwa 450–425 v. Chr.
Skylla: Das Meeresungeheuer der Griechischen Mythologie
Skylla (auch Scylla; griech. Σκύλλα) war ein furchterregendes Meeresungeheuer aus der griechischen Mythologie. Sie wurde oft mit dem Oberkörper einer jungen Frau und einem Unterleib beschrieben, der aus sechs Hundeköpfen und zwölf Hundefüßen bestand. Eine berühmte hellenistische Statuengruppe aus Sperlonga, die sogenannte Skylla-Gruppe, zeigt das Ungeheuer beim Angriff auf Odysseus und seine Männer.
Der Mythos der Skylla: Verwandlung und Rache
Über Skylla existieren verschiedene Sagen. Eine bekannte Erzählung besagt, dass sie einst ein wunderschönes Mädchen war, die Tochter des Flussgottes Krataiis. Der Meeresgott Glaukos verliebte sich in sie. Doch die Zauberin Kirke, die selbst Glaukos begehrte, war eifersüchtig. Aus Rache vergiftete Kirke das Meer, in dem Skylla gerne badete. Als Skylla das nächste Mal aus dem Wasser stieg, war sie entsetzlich entstellt: Aus ihrem Unterleib wuchsen sechs Hundeköpfe und zwölf Hundefüße.
Fortan war Skylla von dem Wunsch beseelt, das ihr angetane Unrecht zu rächen, und verwandelte sich in ein wildes, gefährliches Tier. Sie lebte auf einem Felsen an einer Meerenge, direkt gegenüber einem anderen gefährlichen Ungeheuer namens Charybdis. Zusammen bildeten sie zwei unvermeidliche, gleich große Übel für Seefahrer.
Skylla fraß alles Lebendige, das in ihre Reichweite kam. Mit ihren Fangarmen ergriff sie vor allem unvorsichtige Seefahrer, die ihr zu nahe kamen, um der Charybdis zu entgehen. Als Odysseus mit seinem Schiff durch diese gefährliche Meerenge fuhr[1], riss Skylla sechs seiner Gefährten in den Tod.
Darstellung der Skylla auf einer Münze des Sextus Pompeius aus dem Jahr 42 v. Chr., auf der Vorderseite der Leuchtturm von Messina.
Herkunft und Genealogie
In einigen antiken Quellen wurde die Meeresungeheuer-Skylla auch mit Skylla, der Tochter des Nisos, in Verbindung gebracht[2], obwohl dies eine andere Figur der Mythologie ist. Gemäß dem Stammbaum der griechischen Götter stammte die Meeresungeheuer-Skylla von den Meeresgottheiten Phorkys und Hekate ab.
Die Redewendung "Zwischen Skylla und Charybdis"
Die bekannte Redewendung „zwischen Skylla und Charybdis“ beschreibt eine Zwangslage, in der man sich zwischen zwei gleich großen Gefahren befindet. Weicht man der einen Gefahr aus, gerät man unweigerlich in die andere, sodass ein schadloser Ausweg aus diesem Dilemma kaum möglich ist.
Geografische und Literarische Bezüge
- Der Ort Scilla an der Straße von Messina ist nach der Skylla benannt, da sie späteren Legenden zufolge dort gehaust haben soll.
- Der römische Dichter Ovid beschrieb die Skylla ausführlich im 13. Buch seiner Metamorphosen (dt. Verwandlungen)[3].
- Der norwegische Mönch Theodoricus Monachus (12. Jahrhundert) identifizierte den Pentland Firth als die Meerenge von Skylla und Charybdis[4].
Siehe auch
- Peter Schneider publizierte 2005 den Roman Skylla.
Einzelnachweise
- Homer, Odyssee 12, 222–259.
- Vergil, Eclogae 6,74–77; Properz, Elegiae 4,4,39–40.
- E. Gottwein: Ovid: Metamorphosen, 13. Buch (deutsche Übersetzung v. R. Suchier). In: www.gottwein.de. Abgerufen am 29. Mai 2016.
- Lars Ivar Hansen u. a.: „Nordens plass i middelalderens nye Europa: Samfunnsomdanning, sentralmakt og periferier“. In: Nordens plass i middelalderens nye Europa: Samfunnsomdanning, sentralmakt og periferier. Rapporter til det 27. nordiske historikermøte, Tromsø 11.–14. August 2011. Tromsø 2011.
Weblinks
Commons: Skylla – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien