Soziale und Emotionale Entwicklung in der Frühen Kindheit

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Soziale und Emotionale Entwicklung in der Frühen Kindheit

Eines der Ziele des Menschen ist die Anpassung und Integration auf affektive Weise in das soziale Umfeld. Mit fortschreitender Entwicklung wird die soziale Welt umfangreicher und komplexer, mit unterschiedlichen sozialen Normen und Gebräuchen, die verstanden und assimiliert werden müssen, um ein adaptives Verhalten zu ermöglichen. Reifung und Motivation sind in der psychosozialen Entwicklung von Kindern unerlässlich. Eltern und Gleichaltrige sind wichtige Sozialisationsagenten des Kindes. Eltern, von der Kultur beeinflusst, beeinflussen ihre Kinder. Kinder werden durch kulturelle Erfahrungen geprägt, was sich im Spiel, in der Beziehung zu Eltern oder Gleichaltrigen und im Ausdruck von Emotionen zeigt.

Theorien der emotionalen Entwicklung

Behaviorismus und Lerntheorie

Emotionale Reaktionen können durch Konditionierung, Verstärkung oder Bestrafung erlernt werden. Durch Modellierung durch Bezugspersonen werden Gefühle mit bestimmten Situationen in Verbindung gebracht.

Funktionalistische Theorien

Emotionen dienen als Determinanten des Lernens, der Entwicklung von Empathie oder der körperlichen Gesundheit von Kindern. Emotionen sind eng mit anderen Prozessen verbunden, einschließlich kognitiver und sozialer Aspekte. Sie ermöglichen es dem Kind, sich besser an seine körperlichen, sozialen und kulturellen Gegebenheiten anzupassen.

Die emotionale Entwicklung

Zu lernen, wann und wie man Emotionen ausdrückt, ist in der Kindheit wichtig. Wenn die emotionalen Funktionen des Gehirns (limbisches System) reifen, verbinden sie sich mit den exekutiven Funktionen (präfrontaler Kortex).

Das Limbische System

Teil des Gehirns, der für den Ausdruck und die Regulation von Emotionen notwendig ist. Gebildet unter anderem von Amygdala, Hippocampus und Hypothalamus. Die Amygdala registriert Emotionen, vor allem Angst und Schrecken.

Der emotionale Ausdruck in der frühen Kindheit

In der frühen Kindheit entwickeln sich folgende Fähigkeiten:

  • Verstärkter Einsatz emotionaler Sprache
  • Besseres Verständnis von Emotionen
  • Erhöhte Fähigkeit, über Emotionen zu sprechen
  • Größere Anzahl von Begriffen zur Beschreibung von Emotionen
  • Besseres Verständnis der Ursachen und Folgen von Emotionen und Gefühlen
  • Verständnis, dass bestimmte Ereignisse unterschiedliche Emotionen auslösen können
  • Kontrolle und Management von Emotionen
  • Annäherung an soziale Muster und das Wissen über Erregung

Emotionale Entwicklung im Kindesalter entsteht und zeigt sich in der Interaktion zwischen dem „Ich“ und den „Anderen“.

Kindheitsängste

Das Kind muss lernen, Angst und den dadurch verursachten Stress zu bewältigen.

Typische Ängste

  • Kleinkinder: Trennung von den Eltern, körperliche Bestrafung, Angst im Dunkeln.
  • 5-6 Jahre: Ängste vor imaginären oder abstrakten Dingen.

Emotionsregulation

Im Alter von 3-6 Jahren geht es darum, Emotionen zu hemmen, zu verbessern, zu verwalten und zu modulieren. Kinder sollten kompetent im Umgang mit Emotionen sein, auf eine für die Gesellschaft akzeptable Weise. In westlichen Gesellschaften wird der Ausdruck bestimmter Emotionen gehemmt. Kinder ohne emotionale Selbstregulation laufen Gefahr, unter sozialer Ablehnung und Unbeliebtheit unter Gleichaltrigen zu leiden. Kurz gesagt, emotionale Regulation ist unerlässlich, um unsere Kultur zu verstehen, die ihre eigenen Werte in Bezug auf bestimmte Emotionen und Kontexte hat, und sich entsprechend anzupassen.

Psychopathologie

Emotionsregulation beginnt mit der Impulskontrolle.

Anpassungspuffer gegen emotionale und psychische Störungen

Ohne ausreichende Kontrolle dominieren Emotionen die Kinder, was zu zwei Arten von Problemen führen kann:

  • Externalisierende Probleme: Kinder drücken Gefühle unkontrolliert nach außen aus (sogenannte „Undercontrolled“-Kinder).
  • Internalisierende Probleme: Kinder sind ängstlich und zurückgezogen; sie äußern ihre emotionale Not nach innen (ebenfalls „Undercontrolled“-Kinder).

Beide Arten von Kindern (internalisierend und externalisierend) sind nicht in der Lage, ihre Emotionen, insbesondere deren Ausdruck, ausreichend zu regulieren oder zu kontrollieren.

Einflussfaktoren

Wichtige Einflussfaktoren sind:

  • Gene und Temperament
  • Rechter präfrontaler Kortex (ängstlich) und linker präfrontaler Kortex (expansiv)
  • Stabilität der Eigenschaften im Laufe der Zeit
  • Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Kindern
  • Die ersten Erfahrungen des Kindes
  • Der elterliche Erziehungsstil
  • Soziale und kulturelle Praktiken

Das Selbstkonzept im Säuglingsalter

Das Selbstkonzept basiert auf physikalischen Eigenschaften, Besitz oder Präferenzen. Es stützt sein Wissen auf Kategorien.

Selbst- und Fremdwissen

Kinder machen Fortschritte in ihrem Selbstverständnis und dem Verständnis anderer. Sie beginnen mit Gegensätzen, aber unterscheiden noch nicht ausreichend zwischen psychologischen Merkmalen und den Handlungen von Individuen.

Emotionen im Säuglingsalter

Stolz, Schüchternheit, Scham und Schuld sind Emotionen des Selbstbewusstseins und treten in der zweiten Hälfte des zweiten Lebensjahres auf. Stolz und Schuld sind die häufigsten.

Stolz

Im Alter von 3-5 Jahren entwickelt das Kind ein unbescheidenes und sehr positives Selbstkonzept sowie ein hohes Selbstwertgefühl. Das Kind ist sich seiner guten Eigenschaften sicher, während die schlechten verschwinden können. Der Glaube, jedes Ziel erreichen zu können, alles schaffen zu können, wird durch Stolz gefördert. Zielgerichtetes Spiel wird durch Stolz erreicht, der mit erhöhter Aufmerksamkeitskapazität und Motivation verbunden ist. Die Erkenntnis und Erfahrung von Stolz führt zu Konzentration und Ausdauer sowie zur Bereitschaft, neue Erfahrungen zu machen. Das Kind erwartet Bewunderung. Das Selbstwertgefühl ist die Grundlage für Handlungen und die daraus resultierende Meisterschaft. Das Kind glaubt, das Unmögliche tun zu können (protektiver Optimismus), was ihm hilft zu lernen. Das Selbst wird sich später entwickeln.

Erikson: Initiative gegen Schuldgefühle

Positive Begeisterung, Anstrengung und Selbstbewertung sind Aspekte, die Kinder in dieser Zeit prägen sollten. Selbstachtung entsteht aus dem Erwerb von Fähigkeiten und Kompetenzen.

Selbstwertgefühl

Der Glaube an die eigenen Fähigkeiten.

Selbstkonzept

Die Selbstbeschreibung, die das physische Erscheinungsbild, die Persönlichkeit und andere Aspekte umfasst.

Schuldgefühle und Scham

Erikson bezeichnet diese Krise als Initiative versus Schuldgefühl. Kinder fühlen sich schuldig, wenn sie Fehler machen. Scham ist ein Gefühl, das entsteht, wenn Kinder sich bloßgestellt oder unzulänglich fühlen. Schuldgefühle haben einen internen Ursprung, während Scham oft durch externe Faktoren ausgelöst wird.

Intrinsische vs. extrinsische Motivation

Die intrinsische Motivation kommt von innen; die Person genießt etwas um der Sache selbst willen. Die extrinsische Motivation kommt von außen; die Person wird angetrieben, um Lob, Belohnungen usw. zu erhalten. Idealerweise überwiegt die intrinsische Motivation.

Wann und wie sollte man Belohnungen für gute Leistungen geben?

Loben Sie Ihr Kind für gute Arbeit, um dieses Verhalten zu fördern, vorausgesetzt, das Kind empfindet das Lob als echt und auf etwas Reales bezogen. Das Versprechen erheblicher Belohnungen vor der Arbeit kann kontraproduktiv sein und die intrinsische Motivation verringern.

Freundschaft und Spiel

Zwei wichtige Aspekte der sozialen Interaktionen in der Kindheit.

Freundschaft

Soziale Interaktionen mit Gleichaltrigen bieten die Möglichkeit, soziale Kompetenzen zu erlernen und ein Gefühl der Zugehörigkeit zu fördern.

Das Spiel

Es hat eine sozialisierende Funktion und hilft, Kommunikationsfähigkeiten zu entwickeln. Alle relationalen Situationen, in denen sich Kinder befinden, müssen im Kontext der emotionalen Welt betrachtet werden.

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