Der Soziale Roman der 1950er Jahre in Spanien: Merkmale & Autoren

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Der Soziale Roman der 1950er Jahre in Spanien

Die fünfziger Jahre waren der Beginn einer langsamen wirtschaftlichen Erholung, die einen soziokulturellen Wandel mit sich brachte. Während dieser Zeit schrieben Autoren wie Ignacio Aldecoa, Jesús Fernández Santos und Rafael Sánchez Ferlosio ihre Werke, mit denen sich die Revolution des Romans konsolidierte.

Engagierte Schriftsteller und ihre Ziele

Diese Schriftsteller bildeten eine engagierte Generation. Sie interessierten sich für die sozialen und menschlichen Probleme ihrer Zeit und wollten zur Umgestaltung der spanischen Realität beitragen.

Zwei Haupttendenzen des Sozialen Romans

Man kann bei diesen Schriftstellern zwei Haupttendenzen unterscheiden:

  • Sachlichkeit: Der Schriftsteller, als Beobachter, beschränkt sich darauf, die Realität ohne Werturteile darzustellen.
  • Sozialistischer Realismus: Der Autor hofft, die Wirklichkeit zu erklären und die Ungerechtigkeiten anzuprangern, die bestimmte soziale Gruppen marginalisieren.

Thematische Schwerpunkte: Einsamkeit und Gesellschaft

Das Thema des sozialen Romans als Ganzes der spanischen Gesellschaft ist geprägt von individueller und kollektiver Einsamkeit – einer Einsamkeit, die das Ergebnis der Trennung zwischen Arm und Reich sowie des Bürgerkriegs ist. Das Thema spiegelt die spanische Gesellschaft in drei Bereichen wider:

  • Das ländliche Leben: Hier werden die Lebens- und unmenschlichen Arbeitsbedingungen der Landbevölkerung dargestellt, die isoliert von der Realität der Großstädte lebt.
  • Das städtische Leben: Die Stadt ist der Schauplatz der Romane, die sich mit der Bourgeoisie befassen.
  • Die Arbeitswelt: Die starke Abwanderung aus ländlichen in städtische Gebiete führt zur Umwandlung des Bauern in einen Industriearbeiter.

Wesentliche Merkmale des Sozialen Romans

Die wesentlichen Merkmale dieses Trends sind die folgenden:

  • Der individuelle Held weicht dem kollektiven Protagonisten.
  • Raum und Zeit: Der Fokus liegt auf konkreten, physischen Orten mit linearer Zeit.
  • Erzählperspektive: Der Erzähler drückt sich in der dritten Person aus.
  • Externe Struktur: Der Roman ist in lange, titellose Kapitel unterteilt. Jedes Kapitel ist in kurze Fragmente gegliedert, die durch ein Leerzeichen oder ein Sternchen getrennt sind.

Repräsentative Werke des Sozialen Romans

Die repräsentativsten Werke sind unter anderem:

  • El Jarama (Ignacio Aldecoa)
  • El camino (Miguel Delibes)
  • Mi hijo y yo (Jesús Fernández Santos)
  • Sísifo (Rafael Sánchez Ferlosio)

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