Soziale Schichten und Bewegungen im 19. Jahrhundert

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Kreise waren an der Tagesordnung, Clubs und private Casinos wurden von den Reichsten besucht. Aristokratische Salons und prunkvolle Bälle waren üblich. Die Kleidung wurde prunkvoll und reichhaltig, um die soziale Stellung zu betonen.

Landarbeiter: Die Bauern

Trotz der Veränderungen stellten die Bauern im frühen 19. Jahrhundert die größte Bevölkerungsgruppe dar. Ihr Lebensstil war traditionell und ihre Ansichten konservativ. Die Bauern waren gegen Liberalismus und Sozialismus und unterstützten daher die Konservativen und Befürworter von Ordnung und Religion.

Gruppen

Die Reichen, die von den liberalen Maßnahmen profitierten, waren Grundbesitzer. Die landlosen Arbeiter, die sich für ihre Arbeit bezahlen ließen, waren zahlreich im Süden Spaniens, in Osteuropa, Italien und Russland. In diesen Gebieten griffen revolutionäre Ideologien wie der Anarchismus um sich.

Die städtischen Arbeiter: Arbeiter und Ausgegrenzte

In den Städten entstanden zwei Gruppen von Arbeitern: die in der Industrie und die im Dienstleistungssektor. Mit der Schaffung von Industriegebieten gab es einen Rückgang der traditionellen handwerklichen Produktion. Die Zahl der Industriearbeiter wuchs stetig. Alte Handwerker waren gezwungen, sich den neuen Produktionssystemen anzupassen, und Bauern migrierten in die Städte auf der Suche nach Arbeit. So entstanden neue, meist gering qualifizierte Industriearbeiter, die leicht austauschbar waren. Frauen und Kinder wurden häufig in Bergwerken und Textilfabriken eingesetzt. Erst spät im 19. Jahrhundert begann man, die Beschäftigung von Kindern zu verbieten. Neben diesen neuen Arbeitern gab es auch die überlebenden Erben der Traditionen der alten Zünfte, wie Bäcker, Schneider und Handwerker, die an die Kontrolle über ihre Arbeit gewöhnt waren. Sie waren die ersten, die auf die Industrialisierung mit der Organisation der ersten Arbeiterbewegungen und Revolutionen in Europa reagierten. Die Zahl der im Dienstleistungssektor beschäftigten Arbeitnehmer war ebenfalls beträchtlich.

In den Hauptstädten und großen Städten gab es zahlreiche Beamte und Angestellte, deren Zahl stetig wuchs. Die zahlreichsten waren jedoch Verkäuferinnen und Hausangestellte.

Die Lebensbedingungen der Arbeiter

Die Lebensbedingungen der Arbeiter waren fast erbärmlich, besonders in den neuen Industriezweigen: Arbeitstage von mehr als zehn Stunden, Akkordlohn und niedrige Löhne. Die Situation war noch schlimmer, da es an öffentlichen Dienstleistungen mangelte und die Arbeiter in kleinen Häusern wohnten. Die Bedingungen verbesserten sich im Laufe des 19. Jahrhunderts aufgrund sozialer und städtebaulicher Maßnahmen und des Drucks der Arbeiterbewegung. Viele städtische Arbeiter migrierten verzweifelt, andere suchten Zuflucht im Alkohol, in der Prostitution und in der Kriminalität. Weniger glückliche Arbeiter lebten in Armut und suchten Unterhaltung in der Masse. Die kleine Taverne war das wichtigste Unterhaltungszentrum.

3 Sozialismus und soziale Bewegungen: Der Syndikalismus

Die Folgen der Industrialisierung und die Unzufriedenheit wurden durch zwei Mittel zum Ausdruck gebracht: die sozialistischen und anarchistischen Ideologien, die von Denkern in Frankreich und Großbritannien entwickelt wurden. Sie versuchten, neue Grundlagen für soziale Harmonie und Solidarität zu schaffen, die ihrer Meinung nach durch die Unmenschlichkeit und Ungerechtigkeit der neuen kapitalistischen Gesellschaft zerstört worden waren. Eine breite soziale und politische Bewegung versuchte, die Arbeiter zu organisieren und ein gemeinsames Projekt zu starten, um ihre Situation zu verbessern.

Sozialistisches Denken

Die sozialistischen Ideologien hatten folgende Gemeinsamkeiten: Der Fortschritt war eine unaufhaltsame Kraft, die zur Überwindung der kapitalistischen Ungerechtigkeit führen würde. Die Rechte und politischen Freiheiten waren unzureichend, solange keine soziale Gleichheit herrschte. Die Gemeinschaft stellte einen Wert dar, der allen gehörte und nicht nur einigen wenigen. Frühe Sozialisten verbreiteten ihre Theorien zwischen 1815 und 1848 in Frankreich und England. Sie wurden später von Marx und seinen Anhängern als Utopisten bezeichnet. Die neue Gesellschaft war für alle wünschenswert und würde durch den bloßen Willen der Menschheit eingeleitet werden.

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