Soziale Struktur: Kultur, Werte und Wandel
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Thema 3: Soziale Struktur
Kultur und Gesellschaft
Kultur unterscheidet sich konzeptionell von Gesellschaft, aber es besteht eine enge Beziehung zwischen beiden Konzepten. Eine Gesellschaft ist ein System von Beziehungen, die Individuen miteinander verbinden. In allen Gesellschaften sind die Mitglieder durch strukturierte soziale Beziehungen verbunden, die auf einer gemeinsamen Kultur basieren. Keine Kultur kann ohne eine Gesellschaft existieren, ebenso wenig wie eine Gesellschaft ohne Kultur. Kulturelle Unterschiede, die Menschen voneinander abgrenzen, stehen im Zusammenhang mit den verschiedenen Gesellschaftsformen.
Werte, Normen und Überzeugungen
Werte sind abstrakte Ideen, die den Menschen Orientierung geben, wenn sie mit der sozialen Welt interagieren. Normen sind Verhaltensregeln, die die Werte einer Kultur widerspiegeln. Werte und Normen wirken in ihrem Umfeld zusammen. Diese beiden Elemente sind tief verwurzelt, verändern sich aber im Laufe der Zeit.
Überzeugungen und kulturelle Praktiken sind sehr vielfältig. Ethnozentrismus bedeutet, andere Kulturen im Vergleich zur eigenen zu beurteilen, während kultureller Relativismus das Studium einer Kultur anhand ihrer eigenen Bedeutungen und Werte beinhaltet.
Sozialisation und soziale Rollen
Menschen lernen die kulturellen Besonderheiten durch den Prozess der Sozialisation. Die Sozialisationsagenten sind die Gruppen, in denen wichtige Sozialisationsprozesse stattfinden. Phasen der Sozialisation:
- Primäre Sozialisation (Familie)
- Sekundäre Sozialisation (Schule, Gleichaltrige, Organisationen, Medien, Arbeitsplatz)
Soziale Rollen sind sozial definierte Erwartungen, die eine Person in einer bestimmten sozialen Position erfüllen soll. Nach der funktionalistischen Schule sind Rollen relativ starr und unveränderlich und bilden die Kultur einer Gesellschaft. Individuen verinnerlichen durch Sozialisation soziale Rollen und lernen, sie anzuwenden.
Identität
Identität ist die Interpretation dessen, wer Menschen sind und was für sie bedeutungsvoll ist. Soziale Identitäten sind die Merkmale, die andere einem Individuum zuschreiben. Diese Zuschreibung basiert in der Regel auf sozialen Gruppen (z. B. Männer, Asiaten), zu denen diese Person gehört. Die persönliche Identität bezieht sich auf den Prozess der individuellen Entwicklung.
Gesellschaftstypen und globale Entwicklung
Gesellschaft: Eine Reihe von Beziehungen, die Menschen vereint und verbindet. In der Geschichte gab es verschiedene Gesellschaftsformen:
- Jäger und Sammler
- Hirtenvölker
- Agrargesellschaften (Ackerbau)
In industrialisierten Gesellschaften ist die industrielle Produktion die Hauptstütze der Wirtschaft, der Großteil der Bevölkerung lebt in städtischen Gebieten, und es entstehen Organisationen, die sich zu Nationalstaaten mit klar definierten Grenzen entwickeln.
Globale Entwicklung und Kolonialismus
- Dritte Welt: Entwicklungsländer (18. Jahrhundert bis heute)
- Afrikanische und südamerikanische Länder, China und Indien
- Erste Welt: Westliche Industrieländer, Japan, Australien und Neuseeland (18. Jahrhundert bis heute)
- Zweite Welt: Existiert nicht mehr (ehemalige kommunistische Staaten während des Kalten Krieges)
- Schwellenländer (NICs): (seit den 1970er Jahren) Südkorea, Singapur, Taiwan, Brasilien und Mexiko
Sozialer Wandel
Sozialer Wandel ist schwer zu definieren, da sich alles ständig verändert. Einflussfaktoren auf den sozialen Wandel sind:
- Physische Umwelt: Wohnformen hängen vom Klima ab.
- Politische Organisation: Militärische Macht
- Kulturelle Faktoren: Religion, Führung und Kommunikationssysteme