Sozialer Einfluss und Konformität in der Sozialpsychologie

Sozialer Einfluss und Konformität

Einführung in den sozialen Einfluss

Die Sozialpsychologie untersucht, wie Individuen interagieren und sich gegenseitig beeinflussen, wie soziale Beziehungen gepflegt werden und wie die Kultur diese Prozesse beeinflusst. Sozialer Einfluss bezeichnet eine Änderung der Überzeugungen, Einstellungen oder des Verhaltens einer Person durch die Handlung oder die Anwesenheit einer anderen Person oder Gruppe. Drei Arten von sozialem Einfluss sind:

• Interpersoneller Einfluss: Die Einflussnahme ist wechselseitig und findet in kleinen Gruppen statt.
• Persuasion: Eine Person oder Gruppe zielt darauf ab, die Meinung oder das Verhalten einer anderen Person oder Gruppe zu beeinflussen.
• Medieneinfluss: Es fehlt der direkte Kontakt zwischen Sender und Empfänger.

Formen des sozialen Einflusses

Serge Moscovici unterscheidet drei Formen des sozialen Einflusses:

• Standardisierung: Gruppenmitglieder entwickeln gemeinsame Normen und Standards.
• Konformität: Individuen akzeptieren eine dominante Norm bedingungslos.
• Innovation: Neue Standards ersetzen bestehende.

Konformität (Mehrheitseinfluss)

Konformität ist eine Änderung der Meinung, des Verhaltens oder der Einstellung aufgrund von realem oder imaginärem Druck einer Gruppe. Man verhält sich anders als allein. Es gibt zwei Formen der Konformität:

• Submission: Anpassung des Verhaltens ohne innere Zustimmung.
• Akzeptanz: Anpassung des Verhaltens mit innerer Zustimmung.

Solomon Asch untersuchte den Konformitätsprozess, bei dem Individuen die Meinung der Mehrheit annehmen oder vertreten.

Faktoren, die die Konformität beeinflussen

• Gruppengröße: Der Einfluss ist in größeren Gruppen stärker.
• Öffentliche vs. private Antwort: Die Konformität nimmt ab, wenn die Antwort privat gegeben wird.
• Attraktivität der Gruppe: Je attraktiver die Gruppe, desto höher die Konformität.

Gehorsam gegenüber Autorität

Die Situation ändert sich, wenn die Quelle des Einflusses eine Autorität ist, die Handlungen befiehlt, die man nicht spontan ausführen würde. Stanley Milgram untersuchte dieses Phänomen mit Menschen unterschiedlichen Alters und sozialen Status. Ziel war es, den Einfluss von Autorität auf die Ausführung von Strafen zu untersuchen.