Sozialisation, Tradition & Kultur: Gesellschaftliche Prozesse
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Resozialisierung: Wandel der Identität
Die Identifikation und die in der frühen Kindheit internalisierte Realität werden durch Resozialisierung nicht vollständig zerstört. Die sekundäre Sozialisation baut auf der Vergangenheit auf, anstatt sie zu vernichten.
Was ist Resozialisierung?
Resozialisierung ist ein Prozess der Verinnerlichung kultureller Inhalte (Rollen, Verhaltensweisen, Werte) von einer anderen Instanz als der, in der das Subjekt primär sozialisiert wurde, oder die Verinnerlichung neuer kultureller Inhalte, die sich aus einer gesellschaftlichen Veränderung ergeben.
Primäre vs. Sekundäre Sozialisation
Resozialisierungsprozesse ähneln denen der primären Sozialisation, da sie darauf abzielen, eine neue, stark beeinflusste Identität zu formen. Sie unterscheiden sich jedoch, weil sie nicht bei Null beginnen, sondern einen Prozess der Demontage der alten Realitätssicht erfordern.
Herausforderungen der Resozialisierung
Dieser Prozess befindet sich oft in einer tiefen Krise, bedingt durch persönliche Entwicklungsprozesse, rasche soziale Veränderungen oder Einwanderung.
Tradition: Das Erbe der Generationen
Durch den Sozialisationsprozess übernehmen wir von früheren Generationen eine bestimmte Art und Weise, die Realität zu interpretieren und uns selbst zu entwickeln.
Definition von Tradition
Tradition ist das, was wir aus der Vergangenheit mitnehmen, was wir von unseren Vorfahren sammeln und weiterentwickeln.
Bestandteile und Bedeutung
Sie umfasst:
- Wissen
- Erfahrungen
- Überzeugungen
- Normen
Tradition durchdringt alle menschlichen Aktivitäten, sei es moralischer, ritueller oder anderer Natur.
Die Rolle der folkloristischen Tradition
Die folkloristische Tradition ist das Ergebnis eines historischen Prozesses, durch den wir nicht nur Formen des Sinngebens, sondern auch Macht und Möglichkeiten erhalten.
Tradition als Wegweiser, nicht als Fessel
Da wir zwischen verschiedenen Möglichkeiten wählen können, sollten wir Tradition nicht als Einschränkung der Freiheit, sondern als Autorität und vor allem als einen Weg verstehen, nicht immer bei Null anfangen zu müssen.
Kultur: Materielle und Geistige Dimensionen
Anthropologen unterscheiden zwischen materieller und geistiger Kultur.
Aspekte der Kultur
Bei der Beschreibung der Kultur eines Volkes beziehen sie sich daher sowohl auf:
- dessen Produktionstechniken
- Formen der sozialen Organisation
- religiöse Überzeugungen
- moralische Kodizes
- Bräuche
- Feste
- Freizeitaktivitäten