Soziokulturelle Animation: Planung, Methodik und Berufsbild
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Die sechs Phasen der Projektplanung in der Soziokulturellen Animation
Die zweite Phase der Planung beginnt mit der Informationssammlung und der Festlegung konkreter Ziele. Der Planungsprozess gliedert sich in folgende Schritte:
Entscheidung und Projektart
Was wollen wir tun? Es wird entschieden, welche Maßnahmen ergriffen werden sollen, und die Art des Projekts wird festgelegt.
Ziele und Zielgruppen
Die Ziele und die Empfänger (Zielgruppen) des Projekts werden ausgewählt.
Definition der Aktivitäten und Aufgaben
Wie tun wir es? Es werden die Tätigkeiten und Aufgaben definiert, die zur Durchführung der Aktionen notwendig sind, einschließlich der Festlegung von Zeitrahmen und Orten der Durchführung.
Organisation der Ressourcen
Definition der materiellen und finanziellen Ressourcen, Erstellung von Budgets und Sicherstellung der Finanzierung sowie der räumlichen Infrastruktur und des Materials.
Definition der Interventionsprozesse
Die soziale Dynamik ist der Schlüssel zum Interventionsprozess. Dabei werden zwei Ansatzpunkte berücksichtigt:
- Eine gesellschaftliche Realität ohne Struktur, in der die Dynamik bei Null beginnt und eine frühe Strukturierung erforderlich ist.
- Die Revitalisierung oder das Recycling in bereits bestehenden Strukturen.
Die Bewertung muss einen Nährboden schaffen, der empfänglich ist, um die soziale Realität und ihre Evolution zu transformieren.
Evaluation
Die Evaluation der Intervention erfolgt durch die Erfassung und Analyse von Informationen, um den Wert und/oder den Nutzen der geleisteten Arbeit zu bestimmen, Entscheidungen zu treffen und aus den gewonnenen Informationen zur Verbesserung der Intervention zu lernen. Die Evaluation kann vor, während oder nach Abschluss der Arbeit durchgeführt werden.
Die acht Schritte der Evaluation
- Skizzieren, was bewertet wird.
- Definieren, was man wissen möchte.
- Skizzieren des Ist-Zustandes.
- Entscheiden, wie die Informationen beschafft werden.
- Entwickeln der Instrumente.
- Sammeln der Informationen.
- Analysieren der Informationen.
- Erstellen des Berichts.
Planungsebenen und Grundsätze
Es gibt zwei Planungsebenen:
- Strategische Ziele: Wenn die Ziele generell sind und sich auf globale Vorhaben beziehen.
- Operative Ziele: Wenn die Ziele spezifisch sind und konkrete Maßnahmen erfordern.
Die Grundsätze der Planung in der Animation sind: Äquifinalität, Stabilität, Anpassungsfähigkeit, Effizienz, Synergien und Rückkopplung (Feedback).
Man unterscheidet zwischen statischer Planung (ursprünglich konzipierter globaler Rahmen) und dynamischer Planung (Korrektur von Verfahren auf der Grundlage neuer Daten).
Organisation und Teamleitung
Nach der Planung (Phase 3) folgt die Organisation der Humanressourcen, der Ausrüstung, der Koordination und der Teamleitung. Führungskräfte sind notwendig, aber Projektionsfunktionen dürfen nicht unterdrückt werden. Die Vernetzung mit anderen Teams und Gruppen ähnlicher Bereiche ermöglicht einen direkteren Zugang zur Ausbildung. Die Definition der Funktionen der einzelnen Gruppenmitglieder und der Beziehungen zwischen ihnen ist essenziell. Das Treffen ist die dynamische Kraft zur Motivation und Korrektur.
Fazit: Berufsbild und Entwicklung der Soziokulturellen Animation
Die soziokulturelle Arbeit wird zunehmend als Querschnittsmethodik der Intervention oder als Funktion betrachtet, die von verschiedenen Fachkräften entwickelt werden kann. Dazu gehören insbesondere Erzieher und Sozialpädagogen, aber auch Gemeinde-Psychologen, Soziologen und Sozialarbeiter.
Als Beruf und als Methode der pädagogischen Intervention legen soziale und kulturelle Aktivitäten zunehmend Wert auf den sozialen Aspekt zulasten der spezifischen Bildung. Die Ausbildung von leitenden Technikern in soziokultureller Animation, die sich weitgehend auf praktische Lerninhalte stützt, scheint diesen Trend zu verstärken.
Es ist wahrscheinlich, dass der Arbeitsmarkt im soziokulturellen Bereich die Einstellung von leitenden Technikern gegenüber Sozialpädagogen begünstigt, da sie trotz eines geringeren Bildungsniveaus stärker spezialisiert und aus wirtschaftlicher Sicht kostengünstiger sind.
Die soziokulturelle Arbeit, die aus Schule, Forschung und Kultur hervorgegangen ist, scheint ernsthaft manipuliert worden zu sein. Es wird erwartet, dass die Praxis der Intervention gesteigert und verbessert wird, es ist jedoch unklar, ob die Forschung vertieft und weiterentwickelt wird.
Soziokulturelle Animation: Konzept, Ziele und Methodik
Konzept und Definition
Das Konzept der soziokulturellen Animation (SKA) tauchte in Spanien in den sechziger Jahren auf und stammt ursprünglich aus Europa, insbesondere aus Frankreich. Verschiedene Autoren haben den Begriff definiert:
- Hicter: Soziokulturelle Animation zeichnet sich mehr durch die Art ihrer Durchführung als durch spezifische Aktivitäten aus. Soziale Transformation wird als ein Prozess der Befreiung und Emanzipation der Menschen verstanden, der sie zur Begründung ihrer eigenen Kultur führt.
- Ander Egg: Definiert SKA als eine Reihe sozialer Kompetenzen, die auf einer partizipatorischen Pädagogik basieren und Praktiken zur Förderung freiwilliger Aktivitäten mit aktiver Beteiligung der Bevölkerung in einer Gemeinschaft entwickeln, um die Lebensqualität in verschiedenen Bereichen zu verbessern.
- Toni Puig und Xavier Ucar: Haben das Konzept ebenfalls breit definiert.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass soziale und kulturelle Aktivitäten ein Anreiz sind, der Menschen zu einer Reihe von Erfahrungen ermutigt. SKA ist:
- Eine Aktion oder eine Reihe von Aktionen, die auf die Entwicklung eines wesentlich praktisch ausgerichteten Projekts abzielen.
- Eine technische Funktion, die Einzelpersonen hilft, sich ihrer Probleme bewusst zu werden.
- Eine soziale Praxis, die Initiative und soziale Teilhabe auf der Grundlage einer partizipativen Pädagogik fördert.
- Ein Prozess der sozialen Transformation und Befreiung, der Menschen dazu führt, ihre eigene Kultur zu schaffen und eine kritische Konstruktion der Realität zu ermöglichen.
Die Freizeitbildung bietet Einzelpersonen die Möglichkeit, einen bewussten Prozess nicht-formaler Bildungsaktivitäten einzuleiten, die die originelle und kreative Entfaltung der Persönlichkeit durch ehrenamtliche Tätigkeit, persönliches Engagement und ohne institutionellen Druck fördern. Soziokulturelle Animation ist nicht nur mit kulturellen und sozialen Aktivitäten verbunden, sondern beinhaltet auch eine Forschungstätigkeit zur Erreichung bestimmter Ziele.
Ziele der Kulturellen Teilhabe
Die kulturelle Teilhabe der Menschen ist eine Aufgabe, die jeder Person helfen soll, folgende Fähigkeiten zu erlernen:
- Information: Das wichtigste Mittel, um die eigene Vision und die persönliche Wahrnehmung der Situation zu schärfen.
- Selbst-Erkenntnis: Die Person erreicht Selbsterkenntnis, um zu unterscheiden, was außerhalb und über sich selbst hinaus liegt, um die Realität zu objektivieren und zu transformieren.
- Verantwortung übernehmen: Verantwortlich für das eigene Schicksal sein und die Pflichten des Lebens in einer Gesellschaft wahrnehmen.
- Handeln: Die eigenen wahren Interessen erkennen und den Dialog als Grundlage dieser Mobilisierung nutzen.
- Organisation: Die Animation zielt darauf ab, Menschen für andere zu öffnen, gemeinsam zu suchen und zu handeln.
- Zugang zur Kultur.
Die Animation zielt darauf ab, das Publikum vom Zuschauer zum aktiven Teilnehmer und Akteur zu wandeln. Die Beteiligten müssen zu einem Mittel der Transformation und zu Akteuren ihrer eigenen Geschichte werden, um Lösungen für die Probleme ihrer soziokulturellen Gesellschaft zu finden.
Methodik der Intervention
Die soziokulturelle Arbeit folgt einer bestimmten Methodik, einer Reihe von Operationen oder Aktivitäten, die in einem systematischen Prozess ablaufen, um die Realität zu verstehen und zu beeinflussen.
Schritt 1: Analyse der Realität
Der erste Schritt ist die Analyse der Realität, um zu wissen, was geändert werden soll und wie die Intervention wirken kann. Die Forschung sollte instrumental sein und auf sozialen Wandel ausgerichtet, der partizipativ, verständlich und kreativ ist.
Analysepunkte
Es muss berücksichtigt werden, was vorhanden ist und was fehlt. Die Analyse umfasst:
- Die soziale Wahrnehmung des Mangels in der Gesellschaft.
- Interpretation und Analyse der Determinanten und Ursachen der Realitätsstruktur.
- Vorschlag alternativer Realitätsmodi und Festlegung der Bereiche, in denen Fortschritte erzielt werden sollen.