Spanien unter Alfons XIII.: Reformen, Krisen und Opposition

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Konservative Reformen und wachsende Opposition (1902-1910)

Die Regierungszeit Alfons XIII. (ab 1902) begann mit einer Krise, verursacht durch die Katastrophe von '98. Konservative Regierungen unter Silvela-Polavieja und Antonio Maura versuchten bis 1909 einige Reformen. Dieser Versuch, das politische System ohne Schutz vor Wahlkorruption zu reorganisieren, scheiterte jedoch.

Während die Turno-Parteien an Einfluss verloren, formierte sich eine starke Opposition:

  • Der Republikanismus erstarkte.
  • Katalanisch-nationalistische Gruppen erzielten 1907 einen breiten Wahlsieg.
  • Der Sozialismus (PSOE) und die Gewerkschaft (UGT) konsolidierten ihre Präsenz. Pablo Iglesias wurde 1910 der erste sozialistische Abgeordnete.
  • Die Anarchisten setzten ihre Aktivitäten fort.

Die Tragische Woche (1909)

Im Jahr 1909 verschlechterte sich das politische Klima anlässlich des Volksaufstandes in Barcelona, bekannt als die Tragische Woche. Auslöser des Aufstands war die Opposition gegen die Rekrutierung von Soldaten für den Krieg in Marokko.

Der Aufstand wurde von der Armee niedergeschlagen, und die unverhältnismäßig hohe Unterdrückung (u.a. die Erschießung des Lehrers und Freidenkers Ferrer i Guàrdia) führte zu öffentlicher Empörung und dem Rücktritt Mauras.

Liberaler Reformismus (1910-1912)

Nach 1910 begannen die Liberalen eine Phase des Reformismus. José Canalejas versuchte, die Macht des Staates gegenüber dem Einfluss der katholischen Kirche zu stärken (u.a. durch die Förderung der öffentlichen Bildung und die Regulierung religiöser Orden). Ferner strebte er eine Dezentralisierung des Staates an, die zur Schaffung der Mancomunitat de Catalunya führte.

Die Ermordung Canalejas' durch einen Anarchisten im Jahr 1912 eröffnete eine Periode der Instabilität, die ab 1913 zur Rückkehr der Konservativen an die Macht führte.

Die Krise von 1917

Angesichts wachsender sozialer Probleme regierten die Konservativen unter Dato autoritär, oft durch die Schließung der Gerichte und das Regieren per Dekret.

Unruhen brachen 1917 aus, als die durch den Ersten Weltkrieg geschaffene wirtschaftliche Situation in Spanien zu einer breiten Protestbewegung führte.

Die politische Opposition (u.a. die Versammlung der Parlamentarier in Katalonien) forderte den Rücktritt der Regierung und die Einberufung einer verfassungsgebenden Versammlung. Gleichzeitig organisierten sich Militärgruppen und Verteidigungsjuntas, die mit der staatlichen Politik kollidierten. Die anarchosyndikalistische CNT und die sozialistische Gewerkschaft UGT riefen einen Generalstreik mit dem revolutionären Ziel des Sturzes der Regierung aus.

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