Spanien unter Franco: Isolation, Entwicklung und Opposition

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Internationale Integration und frühe Wirtschaftskrisen

Seitdem wurde Spanien allmählich in verschiedene internationale Organisationen aufgenommen, darunter die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die UNESCO und die Internationale Arbeitsorganisation (ILO).

Entscheidende Abkommen im Jahr 1953

Entscheidender noch waren die beiden Abkommen im Jahr 1953:

  • Das Abkommen mit den Vereinigten Staaten zur gegenseitigen Verteidigung und militärischen Unterstützung, für das vier Militärbasen in Spanien installiert wurden. Spanien erhielt im Gegenzug Wirtschaftshilfe.
  • Das neue Konkordat mit dem Vatikan.

Ende der Isolation und wirtschaftliche Herausforderungen

Das Jahr 1955 markierte das Ende der Isolation mit dem Beitritt Spaniens zu den Vereinten Nationen. Die autarke Politik des Regimes führte jedoch im Jahr 1956 zu einer unhaltbaren wirtschaftlichen Lage. Die Inflation stieg, und es gab ein hohes Defizit. Veränderungen waren notwendig, um einen Staatsbankrott zu vermeiden.

Wirtschaftsreformen und der Aufstieg der Technokraten

Franco erneuerte die Regierung im Jahr 1957. Am wichtigsten war der Eintritt eines Teams von Technokraten, von denen die meisten der religiösen Vereinigung Opus Dei angehörten. Zu ihnen zählten Alberto Ullastres, Mariano Navarro-Rubio und Laureano López Rodó. Sie waren die Architekten des Stabilisierungsplans von 1959, der die Wirtschaft teilweise liberalisierte, sowie der Entwicklungspläne. Durch diese neue Wirtschaftspolitik erlebte Spanien ein rasantes Wachstum. Die wirtschaftliche Entwicklung trug zum sozialen Wandel bei und führte im Gegenzug zur Entstehung neuer Formen des Widerstands gegen die Diktatur.

Neue Formen der Opposition

Die zunehmende Komplexität der spanischen Gesellschaft brachte neue Formen der Opposition gegen die Diktatur hervor. Die wichtigsten waren:

  • Die Studentenbewegung, die das Regime zunehmend isolierte. Die SEU (Sindicato Español Universitario) verschwand im Jahre 1965, als Professoren wie Enrique Tierno Galván und José Luis López Aranguren von ihren Lehrstühlen vertrieben wurden. Das Franco-Regime verlor den Kampf um die Kultur.
  • Das Wachstum der nationalistischen Opposition in Katalonien und im Baskenland, verbunden mit der Verteidigung ihrer einheimischen Kulturen und politischen Forderungen.
  • Sehr ernst war die Gründung der ETA (Euskadi Ta Askatasuna), die sich aus der Jugend der Baskischen Nationalistischen Partei abspaltete.

Die Regierung unterdrückte die Opposition selektiv. Im Jahr 1963 wurde der zivile Gerichtshof für öffentliche Ordnung (Tribunal de Orden Público) gegründet, der aus Richtern bestand.

Francos letzte Jahre und der Übergang (1969-1975)

Francos körperlicher Verfall wurde immer offensichtlicher. Die Jahre von 1969 bis 1975 waren durch Spannungen zwischen den Positionen gekennzeichnet, in die die politische Klasse gespalten war:

  • „Aperturistas“ (Öffner): Befürworter der Notwendigkeit von Reformen angesichts der Unmöglichkeit, dass Franco die Regierung nach seinem Tod fortsetzen würde. Dazu gehörten jüngere Segmente des Systems (z. B. Manuel Fraga, Adolfo Suárez).
  • „Inmovilistas“ (Unbewegliche): Sie klammerten sich an die Worte Francos und lehnten Reformen ab.

Im Juni 1973 wurde Admiral Carrero Blanco zum Ministerpräsidenten ernannt. Am 20. Dezember desselben Jahres wurde er von der ETA bei einem Anschlag getötet, der die Nation schockierte. Sein Nachfolger, Arias Navarro, versuchte eine vorsichtige Öffnung, doch deren mangelnde Rentabilität und ihr Scheitern wurden bald offensichtlich.

Die Opposition gegen die Diktatur wuchs an allen Fronten: Studenten, Gewerkschaften, Teile der Geistlichkeit und Nationalisten. Das repressive Regime konnte seine Macht bis zum Ende aufrechterhalten: Die letzten Hinrichtungen fanden am 27. September 1975 statt (fünf Mitglieder der ETA und FRAP), was eine Welle internationaler Proteste auslöste. Das letzte große Problem war der Grüne Marsch, der von Marokko organisiert wurde, um die spanische Sahara „friedlich“ zu besetzen. Die Regierung Arias, mit einem sterbenden Diktator, konnte nicht angemessen reagieren. Franco starb am 20. November 1975.

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