Spanien: NATO-Beitritt und EWG-Integration (1982-1986)

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NATO: Gründung und Wandel zur Friedenstruppe

Die NATO wurde durch das Abkommen in Washington am 4. April 1949 gegründet. Sie war ursprünglich als militärischer Verteidigungspakt konzipiert, um den Gefahren einer sozialistischen Revolution in Europa zu begegnen. Ihr Ziel war die Sicherung von Frieden, Sicherheit, Stabilität und Wohlstand in der nordatlantischen Region. Heute hat sie sich in eine Friedenstruppe umgewandelt, nachdem der Warschauer Pakt aufgelöst wurde.

Spaniens NATO-Beitritt: Erste Schritte und Widerstand

Das entscheidende Gremium ist der Nordatlantikrat, der sich aus Vertretern der Mitgliedsländer zusammensetzt. Seine Sitzungen finden zweimal jährlich statt. Anwesend sind die Mitglieder oder ihre ständigen Vertreter (Botschafter der Mitgliedsländer). Auf einen Vorschlag der UCD-Regierung unter Leopoldo Calvo Sotelo hin verabschiedete der Kongress im Oktober 1981 den Antrag auf Spaniens Beitritt zur NATO, der im Mai 1982 wirksam wurde. Obwohl es starken Widerstand von linksgerichteten Parteien gab, hatte die PSOE versprochen, nach einer Regierungsübernahme ein Referendum über den Verbleib in der NATO abzuhalten.

Das NATO-Referendum 1986 unter Felipe González

Aufbauend auf die erfolgreiche Integration Spaniens in die EWG, die am 1. Januar 1986 wirksam wurde, und in Erfüllung seiner Versprechen aus der Oppositionszeit, berief Felipe González am 12. März 1986 ein Referendum ein, um den Verbleib Spaniens in der NATO zu ratifizieren.

Gründe für den Verbleib und Finanzierungsskandal

Obwohl Felipe González vor seiner Regierungsübernahme Vorbehalte gegenüber der NATO geäußert hatte, sprach er sich zu diesem Zeitpunkt aus zwei klaren Gründen für den Verbleib aus:

  • Ein Austritt würde von den USA und der EWG missbilligt werden.
  • Ein Verbleib war notwendig, um unsere traditionelle Isolation zu durchbrechen.

Die Rechte unter Manuel Fraga schlug Enthaltung vor, während linke Parteien die PSOE zu einem negativen Votum aufforderten. Die Sozialisten gaben viel Geld für dieses Referendum aus – etwa 2 Milliarden Peseten, was zu einer parallelen Mittelbeschaffung außerhalb der offiziellen Kanäle führte. So entstanden Scheinfirmen, die mit der Partei für die Mittelbeschaffung verbunden waren. Dies war der Ursprung des „Filesa“-Skandals.

Ergebnis des Referendums: Knappe Mehrheit für NATO-Verbleib

Im März 1986 fand ein Referendum mit einer hohen Enthaltungsquote von über 40 % statt. Der Verbleib wurde mit knapper Mehrheit von rund 52,5 % der abgegebenen Stimmen befürwortet.

Spaniens Weg in die EWG: Von 1962 bis zum Beitritt 1986

Der Beitritt Spaniens zur EWG hatte einen langen Weg hinter sich, beginnend mit dem Präferenzhandelsabkommen von 1962. Die Verhandlungen, die ursprünglich vom damaligen Industrieminister Alberto Ullastres geführt wurden, erhielten mit dem Übergang zur Demokratie neuen Schwung. Einen starken Impuls erhielten sie durch die Maßnahmen der Regierung Felipe González ab Dezember 1982. Der maßgebliche Verhandlungsführer mit der Gemeinschaft war Außenminister Fernando Morán. Dabei wurden viele Hindernisse überwunden, die andere Gemeinschaftspartner, insbesondere in Bezug auf Landwirtschaft und Fischerei, aufgestellt hatten. Länder wie Italien und Deutschland waren stets Befürworter unseres Beitritts. Anfang März 1985 waren die Verhandlungen weitgehend abgeschlossen, und die Beitrittsmodalitäten für Portugal und Spanien, durch die die Gemeinschaft auf zwölf Mitglieder erweitert wurde, wurden fast gleichzeitig festgelegt. Mitte Juni 1985 wurden die Beitrittsabkommen in Madrid und Lissabon unterzeichnet. Sie traten am 1. Januar 1986 in Kraft.

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