Spanien im Umbruch: Die Erste Republik und der Lange Krieg (1873-1878)

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Die Erste Spanische Republik (1873-1874)

Die Erste Spanische Republik wurde nach dem Scheitern der Monarchie unter Amadeus I. und der Ausrufung der Republik durch die spanischen Cortes ins Leben gerufen. In dieser Zeit gab es zwei Hauptströmungen unter den Republikanern, ähnlich den Debatten in den USA:

  • Unitarier: Befürworter eines zentralisierten spanischen Staates.
  • Föderalisten: Befürworter eines Bundesstaates, in dem jede Region ihre eigenen Gesetze hat.

Ausrufung der Republik

Am 11. Februar 1873 wurde die Erste Republik von den Cortes in der Nationalversammlung ausgerufen, die zu diesem Zeitpunkt eine klare Dominanz radikaler Monarchisten aufwies. Die Republik wurde als radikale Lösung für das Scheitern der Monarchie angenommen. Folglich ergriff die neue Regierung Maßnahmen, die die Ausbreitung revolutionärer republikanischer Ideen begünstigten.

Die schwierige Stabilisierung der Republik

Die Situation war äußerst prekär. Der aufkommende Kantonalismus bedrohte Städte und Gemeinden. Katalanische Republikaner, die eine föderale Organisationsstruktur für die Republik forderten, wurden nicht akzeptiert. Die Bundesregierung zeigte sich unnachgiebig und forderte eine Bundesrepublik, was schließlich zu einem Versuch führte, den aktuellen Status Kataloniens zu erklären. Pi y Margall ergriff Maßnahmen, um diese Initiative zu unterstützen. Pi y Margall bevorzugte den Föderalismus, wollte ihn aber schrittweise einführen. Die Republik stieß auf starken Widerstand.

Wahlen zur Verfassunggebenden Versammlung

Im Mai 1873 fanden Wahlen zur Verfassunggebenden Versammlung statt. Die Ausweitung des Wahlrechts auf Männer über 21 Jahre erhöhte die Wählerzahl. Eine Wahlbeteiligung von 60 % begünstigte die föderalen Republikaner, die 87,9 % der Sitze erhielten und den Entwurf der Verfassung vorbereiteten.

Projekt der Föderalen Verfassung

Das Projekt sah eine föderale Struktur des Staates vor, die einen Bruch mit der traditionellen Zentralisierung darstellte. Der Bund sollte aus 15 Festlandstaaten bestehen. Die Verfassung legte eine umfassende administrative, wirtschaftliche und politische Autonomie fest, die mit der Existenz der Republik vereinbar war. Die Cortes sollten aus zwei Kammern bestehen, die durch allgemeine, direkte Wahlen bestimmt wurden. Die Senatoren sollten von den Cortes gewählt werden, um eine territoriale Vertretung zu gewährleisten. Aufgrund der anhaltenden Krisen konnte der Verfassungstext jedoch nicht umgesetzt werden.

Die Kantonalistische Bewegung

Die kantonalistische Bewegung, bestehend aus extremen Föderalisten, forderte die Autonomie der Gemeinden. Pi y Margall versuchte, die aufständische Bewegung zu stoppen, konnte sie aber nicht neutralisieren. Die Behörden wurden durch revolutionäre Juntas ersetzt. Einige Kantone erstellten sogar ihre eigenen Verfassungen.

Rücktritt von Pi y Margall und Niederschlagung des Aufstands

Pi y Margall wollte die geforderte Repression nicht anwenden. Er weigerte sich, zurückzutreten, und Salmerón setzte seine Politik fort, war aber nicht überzeugend genug. Als die Todesstrafe vorgeschlagen wurde, weigerte sich Pi y Margall und trat zurück. Castelar ersetzte ihn und setzte die Todesstrafe durch. Castelar setzte die Cortes aus, um freier handeln zu können.

Putsch von General Pavía

Der Generalkapitän von Madrid, Manuel Pavía, ein Befürworter harter Maßnahmen, bot Castelar eine Verlängerung der Aussetzung der Cortes an. Am 20. September schloss er die Cortes und erklärte die Maßnahme. Daraufhin führte Pavía einen Staatsstreich durch. Pavía stürmte die Cortes, zwang die Abgeordneten zum Verlassen und beendete damit die Republik. Mit dem Staatsstreich von Pavía wurde Serrano erneut zum Regierungschef ernannt, doch die Republik verschwand nicht vollständig, da sie keine breite soziale Basis hatte. Es entstand eine personalistische Diktatur.

Der Lange Krieg (1868-1878)

Im 19. Jahrhundert wurden viele frühe Kolonien unabhängig. Während die Philippinen ebenfalls betroffen waren, war Kuba von grundlegender Bedeutung. Die Septemberrevolution bot keine Lösung für die Unabhängigkeitsbestrebungen der Kubaner, was zum Langen Krieg führte.

El Grito de Yara und der Beginn des Aufstands

Der "Grito de Yara" wurde von Carlos Manuel de Céspedes ausgerufen und von den Unabhängigkeitsführern Máximo Gómez und Antonio Maceo unterstützt. Generalkapitän Lersundi unterdrückte die kubanische Unabhängigkeitsbewegung. Spanien bot den USA die Insel zum Verkauf an, doch die USA reagierten nicht. Die Rebellen wurden trotz anfänglicher Unterstützung geschlagen, und 1878 wurde der Frieden von Zanjón unterzeichnet.

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