Spanien im Wandel: Absolutismus und Liberalismus unter Ferdinand VII. und María Cristina (1814-1840)
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Herrschaft von Ferdinand VII. (1814-1833)
Die absolute Regierung (1814-1820): Absolutismus
März 1814: Rückkehr Ferdinands VII.
Bei seiner Ankunft in Valencia veröffentlichte eine Gruppe absolutistischer Abgeordneter das *Manifest der Perser*, das die Wiederherstellung der absoluten Monarchie und des alten Systems forderte.
4. Mai 1814: Ferdinand VII. ordnet die Annullierung der Verfassung von 1812 an.
Es folgten Jahre tiefer Wirtschaftskrise; der Krieg hatte das Land verarmt und die Landwirtschaft zerstört.
1816: Beginn der Unabhängigkeitsbewegungen in Amerika, was die kommerzielle Krise weiter verschärfte.
Liberale Gruppen (bestehend aus Teilen der Armee, Intellektuellen und Bürgern) waren die Protagonisten wiederholter *Pronunciamientos* (Militärputsche), die jedoch mangels Organisation scheiterten.
Die liberale Triennale (1820-1823): Konstitutionalismus
1. Januar 1820: Pronunciamiento von Riego
Oberst Riego führte in Andalusien ein *Pronunciamiento* zugunsten der Verfassung an, das von der Handelsbourgeoisie und den Mittelschichten in Cádiz unterstützt wurde. Die Bewegung breitete sich in anderen Städten aus. Der König war gezwungen, die Verfassung von 1812 wiederherzustellen.
Die Regierungen, die bis 1823 amtierten, setzten alle von den Cortes von Cádiz erlassenen Gesetze um und ergriffen Maßnahmen zur Verbesserung der Wirtschaftslage. Dazu gehörten die Abschaffung interner Zölle, die Gewerbefreiheit, die Verpflichtung für Adel und Kirche, Steuern zu zahlen, sowie die Enteignung unbebauten Kirchenlandes.
1822: Absolutistische Sektoren organisierten sich in royalistischen Parteien, unterstützt vom König und vielen Bauern, die durch die neuen Steuern der Kirche verärgert waren.
August 1822: In Urgell wurde eine Regentschaft im Namen des Königs Ferdinand VII. gebildet, die den König für abgesetzt erklärte.
Oktober 1822: Auf dem *Kongress von Verona* beschlossen die absolutistischen Mächte (Preußen, Russland, Österreich und Frankreich, die sich 1815 auf dem *Wiener Kongress* getroffen und die Gründung der *Heiligen Allianz* unterzeichnet hatten, die versprach, in jedem Land zu intervenieren, in dem revolutionäre Ideen siegten), dass Frankreich den Absolutismus in Spanien wiederherstellen sollte.
April 1823: Die französische Armee, bekannt als die *Hunderttausend Söhne des Heiligen Ludwig* (unter dem Kommando des Herzogs von Angoulême), überschritt mit royalistischer Unterstützung die Grenze.
30. April 1823: Die französische Armee nimmt Cádiz ein und befreit den König.
Die ominöse Dekade (1823-1833): Absolutismus
Es wurde die Annullierung aller liberalen Gesetze der Triennale und eine starke Verfolgung der Liberalen angeordnet. Die Kirche erhielt ihr Eigentum zurück, obwohl die Inquisition nicht wiederhergestellt wurde.
Die wirtschaftliche Situation zwang den König, Unterstützung bei den Gemäßigten zu suchen und einige royalistische Maßnahmen zu ergreifen, die der Bourgeoisie zugutekamen (z.B. protektionistische Zölle für katalanische Industrieprodukte). Dies führte zu Unzufriedenheit in ultra-royalistischen Kreisen (den sogenannten *Apostolikern*), die von Carlos María Isidro, dem Bruder Ferdinands VII., angeführt wurden.
November 1826: Veröffentlichung des *Manifests der reinen Royalisten*, das Ferdinand VII. diskreditierte und seinen Bruder Carlos, den Grafen von Molina, als König vorschlug.
1827: Aufstand der Unzufriedenen in Katalonien, angeführt von Bauern, die Teil der royalistischen Parteien waren und Unterstützung vom ländlichen Klerus erhielten.
Problem der Thronfolge
1829: Ferdinand VII. (zum dritten Mal verwitwet) heiratete seine Nichte Maria Cristina von Neapel. Der König hatte keine Kinder, und zu dieser Zeit war sein Nachfolger sein Bruder Carlos, da das von Philipp V. eingeführte Salische Gesetz Frauen den Zugang zur Macht verbot. Dies führte zu politischen Spannungen.
März 1830: *Pragmatische Sanktion*: Eine Bestimmung, die das Salische Gesetz für nichtig erklärte (das von Philipp V. im frühen 18. Jahrhundert eingeführte Recht, das Frauen von der Thronfolge ausschloss).
Oktober 1830: Isabella (Tochter und Erbin Ferdinands VII.) wurde geboren, und Carlos wurde von seinen Rechten auf die Krone ausgeschlossen.
September 1832: María Cristina (der König war bereits krank) favorisierte eine offenere Politik, um die Unterstützung der Liberalen für die Thronfolge ihrer Tochter zu sichern, und erließ eine Amnestie für viele liberale Emigranten.
September 1833: Ferdinand VII. starb, und das Land spaltete sich in zwei Lager: die Karlisten, die den Absolutismus verteidigten, und die Isabeliner, die den Liberalismus verteidigten.
Die Regentschaft von María Cristina (1833-1840)
Zwischen 1833 und 1837 kam es zu tiefgreifenden politischen, sozialen und wirtschaftlichen Veränderungen in Spanien, die dem alten System ein endgültiges Ende setzten.
1837-1839: Erster Karlistenkrieg.
Januar 1834: Die Regentin María Cristina ernannte den gemäßigt-liberalen de la Rosa zum Premierminister.
April 1834: *Königliches Statut*: Ein sehr konservativer Verfassungstext (eigentlich eine gewährte Charta), der die nationale Souveränität nicht anerkannte und viele Funktionen der Krone überließ. Die Cortes hatten nur das Recht, Petitionen an den Monarchen zu richten und bestanden aus zwei Kammern: eine für die Aristokratie und eine andere, die nach einem sehr eingeschränkten Zensuswahlrecht gewählt wurde, das nur 0,15 % der Bevölkerung das Wahlrecht gewährte.
Sommer 1835: Radikal-liberale und Volksaufstände in mehreren Städten forderten eine wirkliche Veränderung des Regimes.
Besonders wichtige Proteste gab es in Barcelona (*Bullangues*), wo Klöster angegriffen und viele Geistliche getötet wurden.
10. August 1835: Die Bourgeoisie Barcelonas bildete Juntas, die für einige Wochen die faktische Regierung in Katalonien darstellten.
September 1835: Die Regentin war gezwungen, Mendizábal, einen progressiven Liberalen mit breiter Unterstützung der Bevölkerung, zum Regierungschef zu ernennen.
Juli 1836: Progressive *Pronunciamientos* (angeführt von der Nationalmiliz) führten zur Rückkehr der gemäßigten Regierung.
12. August 1836: Aufstand in der Garnison von La Granja, der die Regentin zwang, Mendizábal (nun Finanzminister) erneut zu berufen und die Verfassung von 1812 wiederherzustellen.
18. Juni 1837: *Neue Verfassung*: Sie griff den Geist von 1812 auf, war aber gemäßigter, da sie einen Kompromiss zwischen den Positionen der Moderaten und Progressiven darstellte.
1837: *Desamortisation Mendizábal*: Enteignung von Eigentum religiöser Orden, um es in einer öffentlichen Versteigerung gegen Barzahlung oder in Staatsanleihen zu verkaufen.