Spaniens Energiewirtschaft: Produktion, Verteilung und Verbrauch
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Spaniens Energiewirtschaft: Ein Überblick
Energie als grundlegendes Element der Wirtschaft
Unzureichende Energieproduktion in Spanien
Energieträger sind in entwickelten Gesellschaften von entscheidender Bedeutung, da der Verbrauch sehr hoch ist. Die Nutzung und Verteilung dieser Quellen hat erhebliche wirtschaftliche, soziale und räumliche Auswirkungen auf Haushalte und Länder. In Spanien, wie in den meisten anderen entwickelten Ländern, ist die Energieproduktion unzureichend, und das Land muss mehr als vier Fünftel der verbrauchten Energie importieren. Besonders hervorzuheben sind die Importe von Erdöl und Erdgas.
Die Entwicklung der spanischen Energieproduktion stagniert und trägt zunehmend weniger zur Gesamtversorgung bei. Die Produktion von Erdöl und Erdgas wird knapper, die Kohleproduktion ist aufgrund der fortschreitenden Schließung von Bergwerken ebenfalls zurückgegangen, und die Wasserkraft- sowie Kernenergieproduktion stagniert.
Energieverteilung in Spanien
Eine effiziente Energieverteilung ist für das Funktionieren der Wirtschaft unerlässlich. Sie gewährleistet die Versorgung der Bevölkerung, den Betrieb von Unternehmen und Dienstleistungen sowie die Entwicklung von Regionen.
Energie wird über Stromnetze sowie Erdöl- und Erdgas-Pipelines von den Produktionsstätten oder Importpunkten verteilt. Diese Netze erfordern ständige Wartung, Erweiterung und Verbesserung, um Energieverluste während des Transports zu minimieren. Es ist entscheidend, dass das Verteilungsnetz die Energienachfrage decken kann.
Das spanische Stromnetz
Das spanische Hochspannungsnetz wird von der Firma Red Eléctrica de España verwaltet und verbindet Erzeugungsanlagen mit den Verteilpunkten für die Verbraucher. Das Übertragungsnetz des Unternehmens umfasst 33.669 km Hochspannungsleitungen und 3.000 Umspannwerke.
Spanien ist sowohl Stromimporteur als auch -exporteur.
Das Erdgasnetz in Spanien
Erdgas wird auf der Halbinsel über ein internes Netz von 7.752 km Rohrleitungen verteilt. Eine Pipeline transportiert Gas aus dem Hassi R'Mel-Feld in Algerien über Marokko und unterhalb der Meerenge von Gibraltar. Eine weitere Pipeline, die Iruna mit Larrau und dem europäischen Verteilungsnetz in Frankreich verbindet, sowie eine Leitung, die Tui über Portugal und Badajoz verbindet, stammen ebenfalls aus Algerien. Eine weitere Pipeline erreicht Almería über das Meer.
Das Pipeline-Netz wird durch Vergasungs- und Speicheranlagen ergänzt, die wichtigsten davon befinden sich in Huelva, Barcelona und Cartagena. Der Erdgasmarkt ist liberalisiert, und verschiedene Unternehmen sind daran beteiligt, wobei Gas Natural das wichtigste ist.
Das Öl-Pipeline-Netzwerk
Das Öl-Pipeline-Netzwerk (Ölleitungen) ist 3.835 km lang. Die Verteilung beginnt in Häfen, die über Importmöglichkeiten für Rohöl verfügen. Diese Häfen sind mit acht Raffinerien verbunden, die Rohöl in verschiedene Fraktionen (Siedepunkte) trennen und die notwendigen Behandlungen durchführen, um Benzin, Kerosin, Diesel, Schmierstoffe und Teer zu gewinnen. Seit 1992 ist der spanische Ölsektor liberalisiert; die wichtigsten Akteure sind Repsol, Cepsa und YPF. Das Vertriebsnetz wird von der CLH-Gruppe (Compañía Logística de Hidrocarburos) kontrolliert. Die Haupttätigkeit des Unternehmens ist die Lagerung, der Transport und der Vertrieb von Erdölprodukten.
Wachsender Energieverbrauch und Energiepolitik
Der spanische Energieverbrauch ist im Zuge der wirtschaftlichen Entwicklung Spaniens gestiegen. Spanien benötigt mehr Energie pro Einheit BIP als der EU-Durchschnitt. Zwischen 1995 und 2007 hat sich der Primärenergieverbrauch verdoppelt. Ein erhöhter Energieverbrauch führt zu hohen Importkosten, Umweltproblemen durch Emissionen und geopolitischen Herausforderungen.
Die Endverwendung der Energie hat sich seit 1990 kaum verändert. Die Effizienz der Energiewirtschaft ist allmählich gesunken, da bestimmte Aktivitäten zurückgegangen sind und der Energiebedarf gestiegen ist. Der Verbrauch hat sich verändert, mit einem erhöhten und vielfältigeren Einsatz im Verkehrssektor.
Die spanische Regierung hat Energiepläne, die kontinuierlich verlängert und angepasst wurden. Diese Pläne verfolgen folgende Ziele:
- Reduzierung des Energieverbrauchs und der Abhängigkeit von Ölimporten.
- Steigerung des Erdgasverbrauchs zur Reduzierung der Umweltbelastung.
- Stärkung des Einsatzes von Wasserkraft.
- Erhöhung der Produktion erneuerbarer Energien.
All diese Ziele wurden durch Nationale Energiepläne (PEN) angestrebt.
Im Bereich der Energieeinsparung hat die spanische Regierung einen Plan zur Energieeffizienz für den Zeitraum 2008-2011 umgesetzt, mit dem Ziel, die Ölimporte und CO2-Emissionen um 10 % zu senken.
Hinsichtlich der Diversifizierung der Energiequellen zielt die spanische Planung darauf ab, den Anteil erneuerbarer Energien am Primärenergieverbrauch zu erhöhen.