Spaniens Natur: Artenvielfalt, Landschaften & Umweltprobleme

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Artenvielfalt in Spanien: Geografie und Ökosysteme

Spanien, im Südwesten Europas gelegen, zeichnet sich durch eine bemerkenswerte Artenvielfalt aus. Es beherbergt zwei große pflanzliche Hauptdomänen: die Atlantische und die Mediterrane. Die Kanarischen Inseln bilden zudem eine eigene tropische Vegetationszone.

Die Iberische Halbinsel diente während der Vereisungsperioden als Schutzhütte (Refugium), was die Entwicklung vieler Tier- und Pflanzenarten sowie die Bildung neuer Charakteristika und Arten ermöglichte. Die Präsenz von Gebirgsketten fördert die Reproduktion und Verbreitung von Arten in großen Höhen und schafft eine wichtige Abstufung zwischen Nord- und Südeuropa.

Menschliche Auswirkungen auf die Biodiversität

Die biologische Vielfalt wird maßgeblich durch menschliches Handeln beeinflusst. Dies zeigt sich in der Umwandlung natürlicher Landschaften, beispielsweise wenn Wälder durch Ackerland ersetzt werden. Solche Eingriffe führen zum Verlust wertvoller Vegetationsflächen und zur Ausdehnung städtischer und industrieller Gebiete.

Pflanzenlandschaften Spaniens

Ozeanische Pflanzenlandschaft

Diese Landschaft erstreckt sich über die galizischen und Biskaya-Gebiete. Sie ist geprägt von reichlichem Regen und hoher Luftfeuchtigkeit. Charakteristische Arten sind:

  • Eichenwälder: Eichen bevorzugen feuchte Hänge. Ihr hartes Holz wurde früher vielfältig genutzt, doch im letzten Jahrhundert nahm ihre Nutzung ab.
  • Buchenwälder: Buchen sind hitzetoleranter als Eichen und benötigen weniger Feuchtigkeit. Ihr Holz wird häufig für Möbel verwendet.

Mediterrane Pflanzenlandschaft

Die mediterrane Vegetation nimmt den größten Teil der Halbinsel ein. Mediterrane Wälder, wie die der Steineiche und Korkeiche, sind an harte Sommerhitze und Trockenheit angepasst. Die Steineiche ist eine immergrüne Art. Die Korkeiche ist anspruchsvoller, wärmeliebender und benötigt mehr Regen.

Menschliches Handeln hat zum Rückgang der ursprünglichen Eichenwälder und zur starken Ausbreitung der Macchia geführt, deren Zusammensetzung je nach Trockenheit variiert.

Pflanzenlandschaft der Kanarischen Inseln

Die Vegetation der Kanarischen Inseln ist einzigartig und an die dortige Trockenheit angepasst. Sie gliedert sich in verschiedene Höhenzonen:

  • Bis 400 m: Küstenvegetation, angepasst an Trockenheit und salzigen Boden.
  • 600-1200 m: Grüner Bergwald mit Lorbeer- und Heidekrautgewächsen.
  • Um 1500 m: Kanarische Kiefernwälder.
  • Ab 2000 m: Hochgebirgsgestrüpp, wie zum Beispiel Ginsterarten.

Alpine Pflanzenlandschaft

Die alpine Vegetation Spaniens ist durch ihre Höhenverbreitung gekennzeichnet:

  • Subalpine Zone: Nadelbäume wie Kiefern und Fichten.
  • Alpine Zone: Hauptsächlich Wiesen.
  • Nivale Zone: Spärliche Vegetation mit kleinen Pflanzen wie Flechten und Moosen.

Zerstörung der Pflanzenlandschaften

Waldbrände als Hauptursache

Waldbrände sind eine der Hauptursachen für die Zerstörung von Pflanzenlandschaften in Spanien. Die Ursachen sind vielfältig:

  • Klimatische Bedingungen: Trockene Mittelmeersommer mit hohen Temperaturen trocknen die Vegetation aus und schaffen so perfekten Brennstoff.
  • Landwirtschaftliche Aufgabe: Die Aufgabe landwirtschaftlicher Betriebe führt zu weniger Überwachung und Pflege des Landes.
  • Urbanisierung: Zunehmende Bebauung und mehr Fahrzeuge erhöhen die Brandgefahr.
  • Forstwirtschaft: Die Ersetzung von Laubwäldern durch schnell wachsende, aber brandanfälligere Kiefern- und Eukalyptuswälder erhöht das Risiko in diesen Gebieten.
  • Menschliches Handeln: Über 97% der Brände sind auf menschliches Handeln zurückzuführen.

Umweltverschmutzung

Die Umweltverschmutzung stellt eine weitere große Bedrohung dar. Nach ökologischen Gesichtspunkten lassen sich verschiedene Bereiche unterscheiden:

  • Luftverschmutzung: Verursacht durch Verbrennungsprozesse aus verschiedenen Aktivitäten, führt unter anderem zum Ozonloch.
  • Wasserverschmutzung: Resultiert aus der Einleitung von Industrieabfällen und unbehandelten Abwässern der Bevölkerung.
  • Bodenverschmutzung: Entsteht durch die Anwendung von Pestiziden, Sickerwasser und defekte Abwasserleitungen.

Arten der Umweltverschmutzung

  • Chemische Verschmutzung: Einleitung von Stoffen, die eine Gefahr für Gesundheit und Umwelt darstellen.
  • Radioaktive Verschmutzung: Ausbreitung radioaktiver Stoffe, z.B. aus medizinischen oder nuklearen Einrichtungen.
  • Akustische Verschmutzung (Lärm): Verursacht durch Fabriken, Verkehr und andere Lärmquellen.
  • Thermische Verschmutzung: Wenn ein Prozess zu einer signifikanten Temperaturveränderung in der Umwelt führt.
  • Elektromagnetische Verschmutzung: Erzeugt durch elektronische Geräte, z.B. Röntgenstrahlen.
  • Lichtverschmutzung: Künstliches Licht, das den natürlichen Lichtschein verändert und nachtaktive Lebewesen beeinflusst.
  • Visuelle Verschmutzung: Eine Reihe von Faktoren, die die Ästhetik einer Landschaft beeinträchtigen.

Klimawandel

Der Klimawandel ist eine langfristige Veränderung des Klimas. Unser Planet war schon immer von natürlichen Veränderungen geprägt. In den letzten Jahrzehnten hat menschliches Verhalten jedoch die Geschwindigkeit und das Ausmaß dieser Veränderungen drastisch erhöht und maßgebliche Veränderungen der klimatischen Bedingungen induziert.

Folgen und Ursachen des Klimawandels

  • Treibhauseffekt: Die Ansammlung von Treibhausgasen in der Atmosphäre führt zu einer Erwärmung des Planeten.
  • Globale Erwärmung und Ozeane: Die Erwärmung betrifft nicht nur die Landmassen, sondern auch die Ozeane, mit weitreichenden Folgen.
  • Ausmaß der Veränderung: Während einige die Ursachen minimieren, ist der Mensch heute die Hauptursache, die eine schnelle Anpassung einiger Arten an die raschen Veränderungen verhindert.

Ökologischer Fußabdruck

Der ökologische Fußabdruck ist ein Nachhaltigkeitsindikator, der zusammenfasst, wie viel Fläche benötigt wird, um die verbrauchten Ressourcen zu produzieren und die erzeugten Abfälle zu assimilieren. Aktuell verbrauchen wir mehr Ressourcen und erzeugen mehr Abfall, als der Planet regenerieren oder aufnehmen kann.

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