Spaniens Rolle in der EU: Beitritt, Auswirkungen und aktuelle Situation

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Die Europäische Union und Spanien

Die EU ist eine Gemeinschaft von 27 europäischen Staaten, die 1993 gegründet wurde, als der Vertrag über die Europäische Union am 1. November in Kraft trat.

Spaniens Beitritt zur EU: Gründe und Hintergründe

Spanien in der EU: Gründe für die Aufnahme

Spanien unterzeichnete den Vertrag über den Beitritt zur damaligen Europäischen Gemeinschaft im Jahr 1985, und der Beitritt wurde 1986 wirksam. Ein früherer Antrag war bereits 1962 gestellt worden. Die Gründe für die Verzögerung waren politischer Natur, aber auch wichtige wirtschaftliche Gründe rieten von einem Beitritt Spaniens zur EG ab, da das Land im Vergleich zu anderen Ländern wirtschaftlich rückständig war.

Mit dem Tod Francos im Jahr 1975, dem Ende seines Regimes und der Verkündung der Verfassung im Jahr 1978 konnte Spanien nicht länger von der europäischen Integration ausgeschlossen werden.

Darüber hinaus bot die Aufnahme neuer Mitgliedsländer wie Spanien eine wichtige Diversifizierung der Produktion und des Konsumentenmarktes, was für die EG von Vorteil war, da sie im Wettbewerb mit den USA und Japan stand.

Erste Auswirkungen des Beitritts

Primärer Sektor

  1. Sehr traditionelle landwirtschaftliche Strukturen, wie z. B. eine hohe Erwerbsbeteiligung in der Branche, eine unterdurchschnittliche Produktivität, veraltete Anbausysteme und vor allem eine unzureichende Eigentümerstruktur.
  2. Probleme im Wettbewerb mit anderen landwirtschaftlichen Ländern wie Frankreich, Italien oder Griechenland bei ähnlichen landwirtschaftlichen Erzeugnissen.
  3. Erhebliche Ungleichgewichte in der GAP durch die Notwendigkeit von zusätzlichen Mitteln für die Infrastruktur nach dem Beitritt von Spanien und Portugal sowie die Erhöhung der ohnehin schon übertriebenen Überschüsse in der Landwirtschaft in den EU-Ländern.
  4. Im Fischereisektor kam es zu einer Verdoppelung der Zahl der Fischer und des Fischkonsums in der EU, was eine schrittweise Verringerung der Flotte erforderlich machte. Spanien musste Vereinbarungen mit Drittländern, darunter Marokko, treffen, die dann von der EU verwaltet wurden, was zwar negativ, aber notwendig war.

Sekundärer Sektor

Die Industrie war im Wettbewerb mit anderen Partnern in der Gemeinschaft benachteiligt, da sie eine geringe Produktivität, eine geringe Größe vieler Unternehmen, gering qualifizierte Arbeitskräfte mit einem hohen Arbeitskräfteüberschuss und eine hohe externe Abhängigkeit aufwies.

Die Folgen waren:

  1. Wirtschaftlich: Die industrielle Umstrukturierung war notwendig, um der ausländischen Konkurrenz standzuhalten.
  2. Sozial: Verlust von Arbeitsplätzen, vor allem in der Textil- und Stahlindustrie.

Tertiärer Sektor

  1. Höhere Marktanteile im internationalen Handel.
  2. Fusionskontrolle im Bankensektor, die nationale Unternehmen dazu zwang, mit großen europäischen Banken zu konkurrieren.
  3. Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur durch EU-Mittel.
  4. Verbesserung der Qualität der touristischen Dienstleistungen, was letztlich zur Steigerung des wirtschaftlichen Werts und der Bedeutung des Sektors beitrug.

Aktuelle Situation Spaniens in der EU

Obwohl Spanien immer noch ein peripheres Land in der EU ist, hat es folgende Entwicklungen gegeben:

  • Eine umfassende Öffnung der spanischen Wirtschaft.
  • Eine Modernisierung in allen wichtigen produktiven Sektoren und eine deutliche Steigerung der Qualität, Produktivität, Wettbewerbsfähigkeit und des Umweltschutzes.
  • Spanien hat von erheblichen finanziellen Beihilfen der Gemeinschaft profitiert.
  • Die geografische Lage Spaniens begünstigt eine wichtige geostrategische Rolle als Vermittler zwischen der EU und den lateinamerikanischen Ländern.

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