Spaniens Übergang zur Demokratie: Manifest und Opposition

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Das Manifest der Demokratischen Junta (1974)

Das Dokument 'Demokratische Junta' ist ein politischer Text vom 29. Juni 1974, ein Jahr nach dem Tod General Francos. Es ist ein Dokument, dessen Urheberschaft den politischen Kräften der Opposition gegen das Franco-Regime zugeschrieben wird. Es zeigt ein klares Gefühl der Einheit und der Kriterien, die gegen Ende des Regimes, das fast vierzig Jahre lang Spanien regierte, sichtbar wurden. Es ist ein Dokument, das einen klaren allgemeinen Zweck für die spanische Gesellschaft hat.

Die zwölf Kernpunkte des Manifests

Der Text präsentiert zwölf Punkte von entscheidender Bedeutung, da jeder ein eigenes Muster für die politischen Veränderungen in Spanien darstellt. Die Demokratische Junta hob vom ersten Punkt an einen Bruch mit dem System hervor: die Rückgabe aller Rechte an die spanische Gesellschaft, kurz gesagt, die Wiederherstellung der nationalen Souveränität, die ihr nach dem Bürgerkrieg genommen worden war.

Zentrale Forderungen und Freiheiten

Jeder der Punkte dieses Manifests der Demokratischen Junta behandelt mehrere Aspekte, die wie folgt zusammengefasst werden können:

  • Politische Rechte und die Rückgabe der Souveränität an die spanische Gesellschaft.
  • Amnestie für politische Gefangene.
  • Die Schaffung eines pluralistischen politischen Rahmens mit der Legalisierung aller Parteien.
  • Rechte und Freiheiten wie die Vereinigungsfreiheit der Arbeitnehmer, eine freie Presse, die Trennung und Unabhängigkeit der Justiz.
  • Die Anerkennung der regionalen Vielfalt Spaniens, wobei innerhalb der Unauflöslichkeit der Nation die Existenz einer regionalen Pluralität anerkannt werden muss.

Weitere Aspekte und das Ziel des Bruchs

Der Text bezieht sich auch auf die Professionalität der Streitkräfte und die Religionsfreiheit durch den Vorschlag der Trennung von Kirche und Staat. Ebenso wird der Vorschlag zur Abhaltung freier Wahlen und demokratischer Garantien betont. Dieses Manifest bekennt sich zu einer klaren politischen Ausrichtung und zur Integration Spaniens in das politische, soziale und wirtschaftliche Westeuropa. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass dieses Dokument einen demokratischen Bruch und einen radikalen Wandel im spanischen politischen Rahmen befürwortet, bei dem die alten Strukturen des Franco-Regimes hinter sich gelassen werden, um den Weg für eine neue Formel zu ebnen, die auf demokratischen Prinzipien basiert. Die Vorschläge des Manifests sind weitreichend.

Die wachsende Opposition gegen das Franco-Regime

Das Hauptanliegen des Regimes in seinen späteren Jahren war es, den Weg für die Kontinuität nach dem Tod des Caudillo vorzubereiten. Doch es stieß auf das Handeln der demokratischen Opposition, die immer mächtiger wurde.

Zunehmende Mobilisierung und die Rolle der Kirche

Es gab eine ständige Mobilisierung zugunsten der Demokratie. Angesichts dessen konnte das System nur eine Position der Stärke einnehmen. Streiks vervielfachten sich. Die Kirche drückte ihre fortschreitende Entfremdung deutlich aus:

  • 1971: Die Gemeinsame Versammlung der Bischöfe und Priester verabschiedete eine Resolution, in der die Kirche um Vergebung bat, kein Element der Versöhnung im Bürgerkrieg gewesen zu sein.
  • 1973: Die Bischöfe forderten eine Revision des Konkordats von 1953.

Eine der Säulen des Regimes distanzierte sich somit klar.

Universitäre Proteste, ETA und die Münchner Konferenz

Die spanischen Universitäten befanden sich seit 1964 in ständigem Protest, um die fehlende demokratische Legitimität des Franco-Regimes anzuprangern, worauf dieses mit polizeilicher und gerichtlicher Repression reagierte. Im Jahr 1959 begann die ETA ihre terroristischen Aktionen, die sich rasch vervielfachten. Die Relevanz der demokratischen Opposition wurde beim Treffen 1962 in München deutlich, an dem Personen der Opposition im Exil teilnahmen. Demokraten – Christen, Sozialisten, Liberale, Republikaner und Monarchisten – verurteilten das Franco-Regime.

Regime-Reaktionen: Sondergerichte und Organisches Gesetz

Die Regierung reagierte mit der Schaffung von Sondergerichten für politische Verbrechen. Darüber hinaus wurde 1966 das 'Organische Gesetz des Staates' (Ley Orgánica del Estado) verabschiedet, das das spanische politische Regime als 'organische Demokratie' beschrieb, in der die Macht nicht vom Volk, sondern von 'organischen' Vertretungen wie Familien, Gemeinden und Gewerkschaften ausgeübt wurde.

ETA-Eskalation und der Burgos-Prozess (1970)

In den späten 60er Jahren eskalierte die ETA-Aktion. Im Dezember 1970 fand in Burgos ein Kriegsgericht gegen mehrere ETA-Mitglieder statt, bei dem Todesurteile gefordert wurden. Das Baskenland erlebte eine allgemeine Mobilisierung mit Streiks, Demonstrationen, Versammlungen und Ähnlichem. Die Protestaktionen verbreiteten sich in ganz Spanien. Der Staat reagierte mit der Erklärung des Notstands und der Organisation einer weiteren großen Demonstration zur Unterstützung Francos. Am Ende wurden die Todesurteile umgewandelt.

Attentat auf Carrero Blanco und Francos Ende

Am 20. Dezember 1973 wurde Carrero Blanco von der ETA ermordet, der ein wichtiger Akteur für die Kontinuität des Franco-Regimes war. Franco setzte daraufhin Arias Navarro an die Spitze der Regierung, um seine unveränderten Positionen zu bekräftigen. Im Jahr 1974 wurde die Situation durch die Verschlechterung von Francos Gesundheit kompliziert, sodass ein Dekret verkündet wurde, wonach Prinz Juan Carlos die Aufgaben des Staatsoberhauptes übernahm.

Der Tod Francos und das Ende der Diktatur

Im Oktober 1975 verschlechterte sich Francos Zustand rapide, und nach einem langen Todeskampf starb er am 20. November desselben Jahres. Sein letztes politisches Testament spiegelte erneut seine Ideale wider: Katholizismus, Patriotismus, Autoritarismus, mangelndes Verständnis für die Ideen von Demokratie und Freiheit sowie eine vollständige Identifikation zwischen Spanien und seiner Person. Mit seinem Tod endete die Franco-Diktatur.

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