Spaniens Übergang: Königliche Charta, Verfassung 1837 & Regentschaften

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Die Königliche Charta von 1834: Übergang zum Liberalismus

Während der Regentschaft von Maria Cristina von Neapel vollzog sich der Übergang vom absolutistischen zum liberalen Staat. Die absolutistischen Reformisten und gemäßigten Kräfte schufen eine neue politische Verpflichtung. Dies manifestierte sich in der 1834 veröffentlichten Königlichen Charta, einem Dokument, in dem die Königin fast alle ihre Befugnisse behielt, jedoch durch einige Aspekte eingeschränkt wurde:

  • Bikameralismus der Cortes.
  • Die Cortes konnten nur Projekte genehmigen und Gesetze diskutieren, die von der Regentin vorgelegt wurden.
  • Die Zusammensetzung der Cortes basierte auf einem Zensuswahlrecht, das nur die wohlhabende Elite zur Stimmabgabe berechtigte.

Opposition gegen das gemäßigte Regime und die Progressisten

Der autoritäre Charakter des Regimes wurde von den Progressisten als unbefriedigend empfunden, was zu politischem Wandel führte. Im Jahr 1834 wurden liberale Politiker für die Cholera-Epidemie verantwortlich gemacht. Dies führte zu gewalttätigen Ausschreitungen: Mönche wurden ermordet und Klöster niedergebrannt. Ein Jahr später wiederholten sich die Angriffe auf Klöster, was die Regentin dazu zwang, einen progressiven Regierungschef, Mendizábal, zu ernennen. Seine Hauptaufgabe war es, das Projekt der Desamortisation von Kirchengütern voranzutreiben.

Eine Gruppe von Sergeanten forderte die Wiedereinführung der Verfassung von 1812. Sie zwangen die Regentin, die Königliche Charta zu beenden und die Verfassung von 1812 auszurufen.

Die Verfassung von 1837

Nach dem Aufstand der Sergeanten übernahmen die Progressisten die Regierung. Ihre Arbeit konzentrierte sich auf zwei Hauptaspekte:

  • Die Abschaffung des Erstgeburtsrechts, der Grundherrschaften und des Zehnten.
  • Die Cortes begannen mit der Ausarbeitung der Verfassung von 1837, die progressive und gemäßigte Ideen vereinte.

Merkmale der Verfassung von 1837:

  • Erklärung der nationalen Souveränität.
  • Umfassende Erklärung von Rechten und Freiheiten.
  • Der Staat übernahm die finanzielle Verantwortung für die Kirche.
  • Bikameralismus der Cortes: Der Senat wurde von der Königin ernannt, der Kongress von der Nation gewählt.
  • Die Königin behielt die Exekutivgewalt und teilte die Gesetzgebung mit den Cortes. Sie besaß zudem ein Vetorecht.

Rückkehr der Gemäßigten und Ende der Regentschaft

Die Gemäßigten gewannen die Wahlen und führten liberale Reformen durch. Sie genehmigten das erste Kommunalgesetz, das den Wahlcharakter der Stadtverwaltungen reduzierte. Dieses Gesetz führte zu Aufständen gegen die Regentin, die daraufhin die Regentschaft niederlegte.

Die Regentschaft Esparteros

Die Cortes ernannten Espartero zum Regenten, da die Progressisten die staatlichen Institutionen kontrollierten. Die Gemäßigten versuchten, die Macht zu übernehmen, doch der Putschversuch von Diego León und Narváez scheiterte. Später endete Esparteros Regentschaft, und die Macht kehrte zu den Gemäßigten zurück. Anschließend wurde Isabella II. für volljährig erklärt.

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