Spaniens Wandel: Vom Wirtschaftswunder zum Ende der Franco-Ära

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Vom Ende der Isolation zum Wirtschaftswachstum

Regierungswechsel und die Technokraten (1957–1959)

Im Jahr 1957 kam es zu einem Regierungswechsel. Minister, darunter Technokraten des Opus Dei und Wirtschaftsexperten, wurden eingesetzt, unterstützt von Luis Carrero Blanco. 1959 war das Jahr der wirtschaftlichen Reformen. Diese Reformen orientierten sich an Entwicklungsplänen (die oft mit den Plänen zur Entwicklung der UdSSR verglichen wurden) und wurden von Laureano López Rodó und López de Letona vorangetrieben.

Kapitalflüsse wurden in den Industrie- und Dienstleistungssektor umgeleitet. Es gab große ausländische Investitionen und eine starke industrielle Bewegung. Während die Landwirtschaft in vielen Gebieten ohne Industrialisierung verharrte, erlitt das Landesinnere einen starken Exodus, der viele Menschen zur Auswanderung in andere Länder zwang.

Der Boom der 1960er Jahre

  • Ab 1960 setzte der Tourismus ein, der die Wirtschaft stark ankurbelte.
  • Es gab einen Bauboom und tiefgreifende Veränderungen in der Mentalität.
  • Die Geburten- und Sterblichkeitsrate sank (demografische Bremse), und die öffentlichen Dienstleistungen verbesserten sich.
  • Es war eine Ära der Finanzskandale.

Auf vielen Ebenen wurde Spanien in dieser Zeit als eine aufstrebende Wirtschaftsmacht wahrgenommen.

Soziale und politische Entwicklungen

Es war eine Zeit intensiver Rückwanderung: Viele kehrten zurück, um das im Ausland erwirtschaftete Geld in Geschäfte zu investieren. Das Fernsehen (TV) erschien. Politisch gab es die sogenannte Verschwörung von München (1962) und das Aufkommen der ETA.

Die 1970er Jahre: Verfall des Regimes

Die 1970er Jahre markierten den Verfall des Regimes, das die Mechanismen für die Nachfolge noch nicht vollständig artikuliert hatte.

Nachfolge und politische Polarisierung

1969 ernannte Franco Luis Carrero Blanco zum Ministerpräsidenten und Juan Carlos zu seinem Nachfolger. Die 70er Jahre waren kompliziert und von einer starken Polarisierung innerhalb des Regimes geprägt. Während einige Modernisierung anstrebten, bildete die extreme Rechte die Partei „Bunker“ (die neue Kraft).

  • 1972 wurde ein Antrag auf Beitritt zur EWG gestellt.
  • Es gab eine zunehmende Urbanisierung und Immobilienkorruption.
  • 1973 war das Jahr des Terrorismus und der Ölkrise, was zu steigenden Preisen und Arbeitslosigkeit führte.

Das Ende der Ära Franco

Die Operation Ogre, die Ermordung Carrero Blancos durch die ETA, erschütterte das Regime. Franco ernannte daraufhin Carlos Arias Navarro zum neuen Premierminister.

In seinen letzten Jahren geriet Franco in Konflikt mit der Kirche, die sich zunehmend distanzierte. Franco starb am 20. November 1975.

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