Spaniens Weg zur Zweiten Republik: Krisen, Diktatur und politische Wende
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Die Restaurationszeit und ihre Krisen (1876-1923)
Die konstitutionelle Periode und der Turnismo
Die konstitutionelle Periode der Restauration war geprägt von der Verfassung von 1876, die in Kraft blieb, und dem System des Turnismo. Obwohl die Führer der konservativen und liberalen Parteien wechselten, versuchten die neuen Anführer, das politische Leben zu reformieren. So strebte Maura eine Politik der Dezentralisierung an und versuchte, das System der politischen Patronage zu beenden.
Die liberalen und konservativen Parteien verloren zunehmend an Repräsentativität. Die katalanische und baskische Bourgeoisie begann, nationalistische Parteien zu unterstützen. Ein Teil der Mittelschichten und Arbeiter stimmte für die Republikaner und die Sozialistische Partei, während die Gewerkschaften große Stärke gewannen.
Krisen und der Niedergang des Systems
Ab 1909 erlebte das Restaurationssystem eine Reihe von Krisen, die zu seinem Untergang führten:
- 1909: Die Tragische Woche. Ein Volksaufstand fand in Barcelona statt. Der Auslöser war die Entsendung von Truppen in den Krieg in Marokko.
- 1917: Die Krise von 1917. Das größte Problem war ein Generalstreik.
- 1919: Chaotische Situation. Die Lage war weit verbreitet chaotisch, und es wurde eine Regierung der nationalen Konzentration gebildet, obwohl diese wirkungslos blieb.
- 1921: Die Katastrophe von Annual. Im Krieg von Marokko ereignete sich die Katastrophe von Annual.
Schließlich kam es 1923 zum Putsch des Generals Primo de Rivera.
Die Diktatur Primo de Riveras (1923-1930)
Machtübernahme und erste Maßnahmen
Primo de Rivera ergriff die Macht durch einen Staatsstreich, wobei er die Armee nutzte, um die Untersuchung der Katastrophe von Annual zu verhindern, die von der linken Opposition gefordert wurde. Nach der Machtübernahme setzte er die Verfassung außer Kraft, löste das Parlament auf und beendete den Krieg in Marokko.
Wirtschaftlicher Aufschwung und öffentliche Arbeiten
Unter Primo de Rivera herrschte wirtschaftlicher Wohlstand. Es wurden viele öffentliche Arbeiten eingeleitet, die die Arbeitslosigkeit bekämpften. Die Industrie entwickelte sich, und die Weltausstellungen von 1929 (Sevilla und Barcelona) fanden statt.
Wachsende Opposition und das Ende der Diktatur
Trotz des wirtschaftlichen Aufschwungs wuchs die Opposition weiter. Die politischen Parteien kritisierten die „Weichheit“ des Diktators, was schließlich zum Ende der Diktatur führte. Primo de Rivera trat 1930 zurück.
Das Ende der Monarchie Alfons XIII. (1930-1931)
Der Pakt von San Sebastián und der Weg zur Republik
Nach dem Rücktritt Primo de Riveras befahl König Alfons XIII. der Regierung, Neuwahlen anzusetzen und die Verfassung wiederherzustellen. Doch die Opposition gegen den König war stark, da man ihn der Mitschuld an der Diktatur bezichtigte.
Republikaner, Sozialisten, katalanische Nationalisten und sogar einige ehemalige Monarchisten unterzeichneten im Jahr 1930 den Pakt von San Sebastián. Ihr Ziel war es, gemeinsam die Wahlen zu bestreiten und die Zweite Spanische Republik zu errichten.