Spaniens Wirtschaft, Geopolitik und EU-Grenzen
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Spaniens Wirtschaft im Kontext der EU und der Welt
Spanien gehört zu den führenden Ländern der Europäischen Union und weist ein überdurchschnittliches Wirtschaftswachstum auf. Dennoch leidet die spanische Wirtschaft unter einigen Schwierigkeiten:
- Arbeitslosigkeit: Spanien hat historisch eine der höchsten Arbeitslosenquoten in der EU, besonders betroffen sind Frauen und Jugendliche unter 25 Jahren.
- Inflation: Spanien ist oft stärker von Inflation betroffen als der EU-Durchschnitt. Ein Hauptgrund dafür ist der Anstieg der Preise für Öl, Rohstoffe und Produkte wie Zement oder Stahl auf den internationalen Märkten, der durch eine höhere Nachfrage verursacht wird.
In der globalen Wirtschaft zählt Spanien zu den am weitesten entwickelten Ländern mit einer offenen Wirtschaft. Gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) nach Kaufkraftparität (KKP) liegt Spanien weltweit an elfter Stelle.
Geopolitischer Raum Spaniens
Festlegung und administrative Aufteilung
Spaniens Fläche beträgt 505.990 km², einschließlich der Halbinsel, der Balearen und der nordafrikanischen Besitzungen. Es ist durch die Pyrenäen vom Rest Europas und durch die nur 14 km breite Straße von Gibraltar vom afrikanischen Kontinent getrennt. Zum Staatsgebiet gehören auch der Luftraum und die Hoheitsgewässer, ein 12 Meilen breiter Streifen entlang der Küsten.
Grenzen und territoriale Streitigkeiten
Spanien hat eine 2.032 km lange Grenze zu fünf Ländern: Frankreich, Portugal, Andorra, Marokko und dem Vereinigten Königreich. Diese Grenzen waren in der Vergangenheit oft umkämpft, sind aber heute weitgehend stabil.
- Französische Grenze: Die Enklave Llívia, ein Dorf, das zu Spanien gehört, liegt innerhalb Frankreichs. Diese Situation ist international anerkannt und unumstritten.
- Grenze zum Vereinigten Königreich: Gibraltar, ein britisches Überseegebiet, liegt an der Südspitze der Iberischen Halbinsel. Es wurde während des Spanischen Erbfolgekriegs an die Briten abgetreten.
- Portugiesische Grenze: Olivenza, eine Stadt in der Provinz Badajoz mit portugiesischer Kultur, wurde 1801 Teil Spaniens. Die Vereinbarungen des Wiener Kongresses von 1815, die dies rückgängig machen sollten, wurden nie umgesetzt.
- Grenze zu Marokko: Hier gibt es mehrere Streitpunkte, vor allem die Städte Ceuta und Melilla. Weitere spanische Besitzungen sind die Felsen von Vélez de la Gomera und Alhucemas sowie die Chafarinas-Inseln.
Spanien als EU-Außengrenze
Spaniens strategische Lage zwischen Europa und Afrika macht es zu einer EU-Außengrenze. Seit der Gründung der Europäischen Gemeinschaften war die Freizügigkeit der Bürger der Mitgliedstaaten ein wichtiges Ziel. Die Reduzierung der Kontrollen an den Binnengrenzen führte zu einer verstärkten Überwachung der Außengrenzen. Die EU-Agentur Frontex koordiniert die Maßnahmen zur Kontrolle der Außengrenzen. Die Verantwortung für die Überwachung und Kontrolle der Grenzen und der Einreise, z. B. an Flughäfen, liegt jedoch bei den einzelnen Staaten. Frontex koordiniert und erleichtert die Umsetzung der notwendigen Maßnahmen zur gemeinsamen Politik und zur Sicherheit der Außengrenzen.