Das spanische Barock: Literatur, Theater und Gesellschaft im Goldenen Zeitalter

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Das spanische Barock: Eine Zeit der Krise und kulturellen Blüte

Das 17. Jahrhundert, oft als Goldenes Zeitalter bezeichnet, war in Spanien eine Zeit des Barocks, einer kulturellen Bewegung, die sich unter der Herrschaft von Philipp II., Philipp IV. und Karl II. entwickelte. Geprägt war diese Epoche jedoch von einer tiefgreifenden politischen, wirtschaftlichen und sozialen Krise.

Politischer und wirtschaftlicher Kontext

Das politische System dieser Zeit war die absolute Monarchie, in der alle Macht beim Monarchen lag. Die Wirtschaft hingegen war durch Epidemien, Kriege und Missernten geschwächt. Diese schwierige Situation führte zu einer pessimistischen und misstrauischen Haltung in der Gesellschaft.

Die Barockliteratur

Die Barockliteratur zählt zu den bedeutendsten Epochen der spanischen Kunstgeschichte. Ihre Thematik spiegelt die bittere und pessimistische Vision wider, die diese Zeit charakterisierte. Zwei literarische Stile prägten diese Periode besonders: Kulteranismo und Konzeptismus.

Das Barocktheater

Das Drama erreichte im Barock seinen Höhepunkt. Theateraufführungen, die ihren Ursprung in den Hinterhöfen der Häuser hatten, wurden nun in großen Sälen aufgeführt. Besonders beliebt war die Komödie, die sich durch das Aufbrechen der starren klassischen Formen auszeichnete und neue Wege ging, um den Geschmack des Publikums zu treffen.

Merkmale der Barockkomödie

  • Struktur: Die Komödien waren in drei Akte gegliedert, um die Handlung und die Aufmerksamkeit des Publikums bis zum Ende aufrechtzuerhalten.
  • Themen: Die Stücke befassten sich mit dem Adel und dem Bürgertum und hoben dabei Galanterie, Humor und die Rolle der Dame hervor.
  • Stil: Der Stil war einfach und unterhaltsam, um ein breites Publikum anzusprechen. Die Werke wurden in Versform verfasst.
  • Ziel: Die Komödien sollten die Handlungen und Gewohnheiten der Menschen jener Zeit widerspiegeln.

Die großen Dramatiker: Lope de Vega und Calderón de la Barca

Lope de Vega

Félix Lope de Vega, geboren in Madrid und ausgebildet in Alcalá de Henares und Salamanca, widmete sein Leben der Liebe und der Literatur. Obwohl er in verschiedenen Genres tätig war, ist er vor allem für seine über 500 Dramen bekannt. Lope de Vega gilt als der Schöpfer der spanischen Barockkomödie, die sich durch die Imitation von Handlungen, die Darstellung von Sitten und die Befriedigung aller sozialen Schichten auszeichnet. Zu seinen bedeutendsten Werken gehören Der Hund in der Krippe und Die kluge Liebe (Liebesthema) sowie Peribáñez und der Kommandant von Ocaña (Ehrenthema). Seine Stücke zeichnen sich durch eine Vielzahl von Charakteren aus, darunter Könige, Adelige, Ritter und Schurken.

Pedro Calderón de la Barca

Pedro Calderón de la Barca, ebenfalls in Alcalá de Henares und Salamanca ausgebildet, wurde zum Priester geweiht und zum königlichen Kaplan ernannt. Calderón griff in seinen Werken verschiedene Themen auf. In der Nachfolge von Lope de Vega verfasste er Komödien und Ehrendramen, darunter Die Dame Kobold, Der Bürgermeister von Zalamea und Der Arzt seiner Ehre. Darüber hinaus beschäftigte er sich mit philosophischen und moralischen Fragen wie dem Sinn des Lebens, der persönlichen Freiheit und der Religion. Sein bekanntestes Werk ist Das Leben ein Traum. Im Vergleich zu Lope de Vega verwendete Calderón eine geringere Anzahl von Charakteren, setzte aber eine Vielzahl von sprachlichen und inhaltlichen Mitteln ein, um die Schönheit seiner Kompositionen zu steigern.

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