Spanische Barockliteratur: Cervantes, Conceptismo, Culteranismo & Quevedo

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Miguel de Cervantes Saavedra: Leben und Werk

Miguel de Cervantes Saavedra, geboren 1547 in Alcalá de Henares, reiste nach Italien und wurde dort von Kunst und Literatur tief beeindruckt. Er war ein vielseitiger Schriftsteller: Dichter, Dramatiker und vor allem Novellist.

Cervantes als Dichter und Dramatiker

  • Als Dichter verfasste er zahlreiche Gedichte, die oft die Natur preisen, sowie das Verswerk „Viaje del Parnaso“.
  • Als Dramatiker schrieb er viele Werke, darunter mehr als ein Dutzend Komödien und acht Entremeses. Seine klassischen Komödien hielten sich nicht streng an die Regeln der Zeit.
  • Seine einzige erhaltene Tragödie ist die bemerkenswerte „La Numancia“.
  • Besonders hervorzuheben sind seine Entremeses, die treffende Porträts der damaligen Volksklassen zeichnen.

Cervantes als Novellist: Vielfalt und Meisterwerke

Cervantes zeichnet sich vor allem als Novellist aus. Er schrieb Romane aller Art, die in seiner Zeit bekannt waren:

  • „La Galatea“ ist ein pastoraler Roman, der die Liebe der Hirten behandelt und literaturkritische Anmerkungen enthält.
  • „Los trabajos de Persiles y Sigismunda“ ist sein letztes Werk, ein byzantinischer Abenteuerroman.
  • Hätte er den „Quijote“ nicht geschrieben, wäre er wohl als Autor der „Novelas Ejemplares“ in die Geschichte eingegangen. Diese Geschichten zeichnen sich durch ihre Originalität aus und waren wegweisend.

Don Quijote: Ein Meisterwerk der Weltliteratur

Cervantes' Meisterwerk ist „El ingenioso hidalgo Don Quijote de la Mancha“, das in zwei Teilen veröffentlicht wurde: der erste 1605 und der zweite 1615. Die zentralen Figuren des Romans sind Don Quijote und Sancho Panza.

Der Hauptzweck des „Quijote“ ist eine Parodie auf die Ritterromane. Das Buch wurde im 17. Jahrhundert oft fast ausschließlich als komisches Werk gelesen. Die Sprache des „Quijote“ spiegelt die Stilvielfalt des Barock wider und beeinflusste die spanische Literatur nachhaltig.

Conceptismo und Culteranismo: Stilrichtungen des Barock

Conceptismo und Culteranismo sind die beiden dominanten Stilrichtungen in der spanischen Barockliteratur. Sie sind keine gegensätzlichen Bewegungen, sondern Teil einer allgemeinen ästhetischen Sensibilität, die Originalität bewundert und den Leser herausfordert.

Merkmale des Conceptismo

Der Conceptismo zeichnet sich durch kluge Wortverbindungen oder Ideen mit mehreren Bedeutungen aus. Er strebt danach, viel mit wenigen Worten auszudrücken und legt Wert auf den Inhalt und die Schärfe des Gedankens.

Merkmale des Culteranismo

Der Culteranismo hingegen konzentrierte sich hauptsächlich auf die formale Schönheit. Er zeichnet sich durch üppige, kultivierte Ornamentik und einen prächtigen Stil aus, der die Aufmerksamkeit auf die Sprache selbst lenkte. Dies geschah oft durch die Verwendung von Neologismen, Hyperbata und komplexen Metaphern.

Francisco de Quevedo: Meister der Prosa und Poesie

Francisco de Quevedo war ein herausragender Prosaautor und auch ein großartiger Dichter. Tausende seiner Gedichte sind in der Regel nach ihren Themen gruppiert.

Quevedos Poesie: Themen und Stil

  • Seine Liebespoesie ist oft neoplatonisch, ähnlich der von Petrarca.
  • Häufig sind auch ironische oder komische Liebeskompositionen.
  • Die zentralen Themen in Quevedos Poesie sind die Sorge um den Tod und die Vergänglichkeit, typisch für die barocke Enttäuschung. Die größte Sorge in seinen Gedichten offenbart seinen Schrecken vor dem Nichts.
  • In Bezug auf den Stil ist Quevedo durch konstante Wortspiele gekennzeichnet. In vielen seiner Gedichte erreichte er den Höhepunkt des Konzeptismus-Prinzips: viel mit wenigen Worten zu sagen.

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