Spanische Barockliteratur: Poesie und Theater des 17. Jahrhunderts

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Barockzeit in Spanien: Eine Ära der Krise

  • Soziale und politische Krise: Die Bourgeoisie gewinnt an Einfluss, um der Gewalt entgegenzuwirken, was zur Etablierung einer absoluten Monarchie führt.
  • Arbeitslosigkeit und Armut: Es gibt viele Schurken und Bettler aufgrund mangelnder Arbeit.
  • Pessimistische Lebenssicht: Eine tiefgreifende Obsession mit dem Lauf der Zeit und dem Tod prägt die Epoche.

Die Poesie des 17. Jahrhunderts: Quevedo und Góngora

Poetische Trends und Themen

  • Evolution und Originalität: Keine vollständige Abkehr von früheren Stilen, sondern eine Weiterentwicklung und Betonung der Originalität.
  • Wertschätzung der Schönheit: Ästhetische Werte werden hochgeschätzt.
  • Vorliebe für künstliche Schwierigkeit: Ein Geschmack für komplexe und kunstvolle Ausdrucksformen.
  • Poesie der Beschreibung: Die Beschreibung wird zum zentralen Thema.

Themen:

  • Satirische, philosophische und burleske Gedichte.
  • Religiöse Poesie.
Hauptströmungen der Poesie
  • Culteranismo (Góngora): Verschönerung der Realität durch Metaphern, Hyperbaton (Änderung der Wortstellung), Neologismen und Anspielungen auf die klassische Mythologie.
  • Conceptismo (Quevedo): Vorliebe für Konzepte und Wortspiele (Wortwitze und Doppeldeutigkeiten).

Luis de Góngora (17. Jahrhundert)

Sein Werk umfasst:

  • Populäre Gedichte: Romanzen, Letrillas.
  • Gedichte für den Gottesdienst: Lieder, Sonette.

Drei große Gedichte:

  • Fábula de Polifemo y Galatea
  • Soledades
  • Panegírico al Duque de Lerma

Francisco de Quevedo (17. Jahrhundert)

Quevedo zeichnete sich durch eine meisterhafte Beherrschung der Sprache aus.

Gedichttypen:

  • Metaphysische Gedichte: Meditation über das menschliche Dasein (Kürze des Lebens, Vergänglichkeit, Tod, Carpe Diem).
  • Moralische Gedichte: Über Laster, Tugenden und Wohlstand.
  • Religiöse Gedichte: Dem Alten und Neuen Testament gewidmet.
  • Panegyrische/Grabgedichte.
  • Liebesgedichte.
  • Satirische Gedichte: Die Mängel der Gesellschaft betreffend.

In der Prosa:

  • El Buscón (Schelmenroman)
  • Los Sueños
  • La Hora de todos

Das Theater des 17. Jahrhunderts in Spanien

Entwicklung und Aufführungsorte

  • Religiöses Theater: Moralstücke.
  • Hoftheater: Aufführungen in Palästen und an Höfen.
  • Populäres Theater: Eine wichtige Entwicklung im 17. Jahrhundert.

Aufführungsorte:

  • Corrales de Comedias (feste Theaterhöfe).
  • Frauen auf der Empore.
  • Adel in Logen.
  • Untere Klassen stehend oder auf kleinen Bänken.

Lope de Vegas Reformen: 'Arte Nuevo de hacer Comedias'

Die Wünsche des Publikums führten Lope de Vega zu einer Veränderung im Theater und zur Schrift Arte Nuevo de hacer Comedias.

Erneuerungen im Theater:

  1. Mischung aus Tragischem und Komischem.
  2. Bruch der drei Einheiten: Zeit (über 24 Stunden), Handlung (mehr als ein Konflikt), Ort (Handlungen an mehreren Orten).
  3. Dreiteilung des Werkes: Exposition, Höhepunkt und Auflösung.
  4. Sprachliche Anpassung an den Charakter.
  5. Metrische Vielfalt.

Charakter-Stereotypen

  • Noble: Der Bösewicht.
  • Dama: Die den Konflikt erlebt.
  • Caballero: Vater, Ehemann oder Freund der Dame, der die Beleidigung rächen muss.
  • Gracioso: Mann des Volkes, gutmütig und lustig (der Komiker).
  • König: Bietet Gerechtigkeit, da er allseits respektiert wird.

Zweck und Themen des Lope-Theaters

  • Zweck: „Freude bereiten“ (Freude am Lernen).
  • Themen: Liebe und Ehre (sehr wichtig, auch die Ehre des Familiennamens).

Wichtige Autoren

  • Lope de Vega
  • Calderón de la Barca

Lope de Vegas 'Fuenteovejuna'

Die Geschichte einer Volksrevolte gegen die Missbräuche und Verbrechen des Kommandanten. Nach dem Mord beschließt das ganze Dorf, die Verantwortung gemeinsam zu übernehmen und nur den König als Autorität anzuerkennen, wodurch alle begnadigt werden.

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