Spanische Barocklyrik: Góngora, Quevedo, Lope de Vega

Eingeordnet in Musik

Geschrieben am in Deutsch mit einer Größe von 3,05 KB

Barocke Lyrik: Themen und Stile

Themen (teilweise aus der Renaissance übernommen)

  • Liebe: Oft verzweifelt und leidenschaftlich, häufige Verbindung von Liebe und Tod.
  • Natur: Als Kulisse oder symbolischer Raum.
  • Mythologie: Als Quelle für Motive und Anspielungen.
  • Enttäuschung (Desengaño): Ein zentrales Lebensgefühl des Barock.
  • Vergänglichkeit des Lebens (Fugacidad de la vida): Die Kürze der Existenz.
  • Tod: Als ständige Präsenz und Mahnung.

Stile der Lyrik

  • Gelehrte Lyrik (Lírica culta): Zeichnet sich durch Culteranismo und Conceptismo aus. Verwendet italienische Metrik (Sonett, Terzett etc.).
  • Volkstümliche Lyrik (Lírica popular): Behandelt Liebes- und satirische Themen in verständlicher Sprache und traditionellen Metren (Romanze, Letrilla).

Luis de Góngora y Argote (1561-1627)

Wichtigster Vertreter des Culteranismo (auch Gongorismus genannt). Sein Werk lässt sich in zwei Phasen einteilen:

Erste Phase

Leicht verständliche Kompositionen, eher volkstümlich als gelehrt. Barocke Elemente sind angedeutet, aber nicht vorherrschend. Hauptformen: Letrillas und Romanzen.

Zweite Phase

Geprägt durch Werke wie die Ode an den Herzog von Lerma, die Fábula de Polifemo y Galatea und die Soledades. Schwierige, gelehrte Dichtung mit folgenden Merkmalen:

  • Verwendung von Kultismen (lexikalisch, syntaktisch, semantisch).
  • Häufige Umschreibungen (Periphrasen).
  • Zahlreiche mythologische Anspielungen.
  • Rhetorische Figuren der Renaissance (Metaphern, Hyperbata etc.).
  • Einsatz von Paradoxon, Dilogie und Paronomasie.

Francisco de Quevedo y Villegas (1580-1645)

Hauptvertreter des Conceptismo. Sein Werk wechselt zwischen Ernsthaftigkeit und schonungslosem Spott, was die barocke Enttäuschung widerspiegelt. Der Conceptismo zeichnet sich durch geistreiche Wortspiele und Konzepte aus, die den Intellekt des Lesers herausfordern.

Themenvielfalt bei Quevedo

  • Ernste Reflexionen über die Vergänglichkeit des Lebens und den Tod.
  • Gedanken über die Täuschung durch irdische Güter.
  • Klage über den nationalen Niedergang Spaniens.
  • Bedeutende Liebesgedichte.
  • Burleske Kompositionen und reine Wortspiele.
  • Persönliche Satiren.
  • Moralische und philosophische Dichtung.

Lope de Vega (1562-1635)

Auch in Lope de Vegas Lyrik finden sich zwei Strömungen: die gelehrte und die volkstümliche. Seine Gedichte sind gesammelt in Werken wie Rimas, Rimas sacras und Rimas humanas y divinas.

Neben Lyrik schrieb Lope de Vega auch Pastoralromane und epische Gedichte. Seine Dichtung gilt als barock aufgrund der typischen Kontraste und der Verbindung von Gelehrtem und Volkstümlichem.

Verwandte Einträge: