Der Spanische Bürgerkrieg: Ursachen, Verlauf und Folgen

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Der Ausbruch des Spanischen Bürgerkriegs

Der Spanische Bürgerkrieg dauerte drei Jahre, von 1936 bis 1939. Am 18. Juli 1936 rebellierte eine Gruppe von Generälen gegen die Regierung der Republik. Der Aufstand scheiterte jedoch in weiten Teilen des Landes aufgrund der Loyalität der Sicherheitskräfte, was zu einem langen und blutigen Bürgerkrieg führte. Beide Seiten erhielten internationale Unterstützung: Die Rebellen wurden von Deutschland und Italien unterstützt, während die Republikaner Hilfe von der UdSSR, Frankreich und Mexiko erhielten. Schließlich nahmen die Truppen von General Franco Madrid ein, womit eine neue politische Ära begann: die persönliche Diktatur Francos. Dieses Ereignis war zweifellos eines der wichtigsten in der Geschichte Spaniens, dessen Folgen das Leben der Gesellschaft nachhaltig prägten – durch den Schrecken des Krieges, die anschließende Unterdrückung und das Exil.

Die Ursachen des Konflikts

Die Hauptursachen des Krieges lagen in den Versuchen der Republik, grundlegende soziale Probleme des Landes zu lösen, was zu tiefen gesellschaftlichen Auseinandersetzungen führte. Zu den zentralen Konfliktpunkten zählten:

  • Das Bodenproblem: Der Widerstand der Großgrundbesitzer gegen eine Agrarreform.
  • Arbeitsrecht: Spannungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern.
  • Säkularisierung: Der Versuch, einen laizistischen Staat zu schaffen, stieß auf den Widerstand der katholischen Kirche.
  • Bildung: Eine hohe Analphabetenrate von etwa 60 %.
  • Staatsorganisation: Der Konflikt zwischen regionalem Nationalismus und Zentralismus.

Zusätzlich verschärfte die internationale Wirtschaftskrise (Weltwirtschaftskrise von 1929) die Lebensbedingungen und der Faschismus gewann in Europa an Einfluss. Die unmittelbare Ursache war jedoch ein seit 1933 vom Militär geplanter Staatsstreich. General Emilio Mola organisierte den Aufstand, der im ganzen Land gleichzeitig stattfinden sollte, jedoch in Marokko verfrüht begann. Das Scheitern des Putsches führte zur Spaltung des Landes und zum Bürgerkrieg.

Die Spaltung Spaniens und ausländische Intervention

Das Land teilte sich in zwei Lager:

  • Die Rebellen (Nationalisten): Sie kontrollierten das Landesinnere und hatten die Unterstützung konservativer Militärs, Großgrundbesitzer und traditionalistischer katholischer Gruppen.
  • Die Republikaner: Sie hielten die Industriegebiete, die wichtigsten Städte und verfügten über die Goldreserven der Bank von Spanien. Sie wurden von Anarchisten, Kommunisten und Sozialisten unterstützt.

Obwohl ein Nichteinmischungsabkommen bestand, entwickelte sich der Konflikt durch ausländische Hilfe zu einem internationalen Stellvertreterkrieg. Die Republikaner erhielten militärische Hilfe von der UdSSR (bezahlt mit den Goldreserven), Unterstützung aus Frankreich und Mexiko sowie durch die Internationalen Brigaden – Freiwillige, die gegen den Faschismus kämpften. Die Nationalisten erhielten entscheidende Hilfe von Italien und Nazi-Deutschland, einschließlich der berüchtigten Legion Condor, sowie von marokkanischen Truppen. Diese militärische Überlegenheit war maßgeblich für den Sieg der Rebellen.

Der Kriegsverlauf

Ein schnelles Ziel war die Eroberung Madrids, doch der Vormarsch von General Mola wurde in der Sierra de Guadarrama gestoppt. Die Aufgabe fiel daraufhin Francos Armee zu, die von Marokko auf die Halbinsel übersetzte. Die Befreiung des Alcázar de Toledo war ein wichtiger Propagandasieg für Franco, der kurz darauf zum Oberbefehlshaber (Generalissimus) der aufständischen Truppen ernannt wurde. Die Regierung von Largo Caballero bewaffnete die Volksmilizen und konnte den Angriff auf Madrid zunächst abwehren. In der Schlacht von Guadalajara erlitten die italienischen Truppen eine Niederlage.

Die Nordfront und die Wende des Krieges

Nach dem Scheitern in Madrid verlagerte Franco seine Strategie und richtete seine Offensive gegen den industriellen und rohstoffreichen Norden. Flugzeuge der Legion Condor bombardierten Städte wie Durango und Guernica. Die Nationalisten eroberten den gesamten Norden und schnitten die republikanische Zone vom Mittelmeer ab, um sowjetische Nachschublieferungen zu unterbinden.

Die letzten großen Schlachten

Franco wandte sich erneut Madrid zu. Die Regierung unter Juan Negrín startete eine Gegenoffensive bei Teruel, verlor die Schlacht jedoch. Diese Niederlage war für die Republik katastrophal. Die nationalistische Überlegenheit führte zur Eroberung von Aragón, wodurch die Nationalisten das Mittelmeer erreichten. Im Juni 1938 startete Negrín einen letzten großen Angriff am Ebro, um den Druck auf Valencia zu verringern. Die Schlacht am Ebro wurde zur blutigsten des gesamten Krieges, doch Francos Armee konnte den Vormarsch aufhalten. Ende Januar 1939 fielen Barcelona und Girona. Negrín und die Regierung flohen nach Frankreich ins Exil. Präsident Azaña trat zurück, nachdem Frankreich und das Vereinigte Königreich die Franco-Regierung anerkannt hatten.

Politische Entwicklungen und das Kriegsende

In Madrid kam es zu einem internen Putsch, als Oberst Casado gegen die Regierung Negrín rebellierte, um einen Frieden ohne Repressalien auszuhandeln. Franco lehnte jedoch Verhandlungen ab und forderte die bedingungslose Kapitulation. Am 1. April 1939 marschierten Francos Truppen in Madrid ein und beendeten den Krieg.

Die politische Situation auf beiden Seiten

Auf republikanischer Seite kam es zu tiefen Spaltungen und internen Kämpfen, insbesondere zwischen Anarchisten (CNT, FAI) und Kommunisten (PCE, PSOE). Volkskomitees agierten oft als Parallelregierungen. Auf der anderen Seite errichtete Franco einen totalitären Staat, der sich gegen Liberalismus, Demokratie, Separatismus und Kommunismus richtete. Die Armee, die faschistisch inspirierte Einheitspartei FET y de las JONS und die Kirche bildeten die Stützen seines Regimes. 1938 bildete er in Burgos seine erste Regierung, schaffte die Agrarreform ab, verbot Streiks, führte eine strenge Zensur ein und begann mit einer harten Repression gegen politische Gegner.

Die Folgen des Bürgerkriegs

Der Bürgerkrieg leitete die Ära der Diktatur Francos ein. Die Folgen waren verheerend:

  • Menschliche Verluste: Schätzungen zufolge starben mehr als 500.000 Menschen, und Hunderttausende gingen ins Exil.
  • Wirtschaftliche Zerstörung: Das Land war wirtschaftlich völlig erschöpft.
  • Kultureller Aderlass: Ein Großteil der intellektuellen Elite musste aufgrund der Repressionen das Land verlassen.

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