Spanische Landwirtschaft in Europa: Entwicklung und Auswirkungen der GAP
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Die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) bis 1992
Die EU-Maßnahmen in der Landwirtschaft finden im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) statt. Bis in die 1980er Jahre war die GAP sehr protektionistisch und autark. Sie stellte sicher, dass Europa exportieren konnte und erhöhte gleichzeitig den Lebensstandard der Landwirte.
Wirkungsmechanismus der frühen GAP
Der Wirkungsmechanismus war wie folgt: Landwirte erhielten garantierte Produktpreise, die über dem internationalen Markt lagen. Wenn es Überschüsse gab, wurden diese exportiert, was zu finanziellen Verlusten führte. Bei importierten Erzeugnissen wurden Zölle erhoben, die deren Preis auf das Niveau der europäischen Produkte anhoben und so den Binnenmarkt schützten. Nicht nur die EU subventionierte ihre Bauern, sondern auch Länder wie die USA oder Japan.
Mit diesem Mechanismus neigten Landwirte dazu, ihre Produktion zu steigern, bis das Modell nicht mehr tragbar war, da sich riesige Überschüsse ansammelten, deren Export hohe Verluste verursachte. Dieses Modell stellte eine unerträgliche finanzielle Belastung für die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) dar. Die USA drängten Europa dazu, diese protektionistischen Maßnahmen zu entfernen und die Märkte zu öffnen. Die GAP geriet somit in die Debatte, und es wurden Maßnahmen zur Verringerung der Überschüsse ergriffen.
Die GAP-Reform von 1992
Im Jahr 1992 erfuhr die GAP eine große Reform. Einige ihrer Eigenschaften waren:
- Garantierte Preise sanken auf das Niveau der internationalen Märkte; zum Ausgleich wurden Subventionen gewährt.
- Sektoren wurden neu geordnet: Die Verkleinerung der Anbauflächen begünstigte Frühverrentungen.
- Ein bestimmter Anteil der landwirtschaftlichen Flächen in jedem Bereich musste jährlich brachliegen (Stilllegung).
- Landflucht und Wiederaufforstung in sensiblen Bereichen, insbesondere im mittleren Gebirge, wurden gefördert.
Auswirkungen der GAP auf die spanische Landwirtschaft
Die Preispolitik für landwirtschaftliche Erzeugnisse wird von der zuständigen Abteilung gepflegt. Einige benachteiligte Regionen erhielten EFRE- und ESF-Mittel (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung und Europäischer Sozialfonds).
Die Integration der spanischen Landwirtschaft in die GAP war schwierig. Es wurde die Notwendigkeit betont, dass Landwirte ihre Betriebe modernisieren sollten, um in Europa wettbewerbsfähig zu sein.
Regionale Unterschiede und Anpassungen
Die GAP hatte negative Auswirkungen auf die Landwirtschaft im kantabrischen Gebiet sowie in den inneren Getreideanbaugebieten und bei einigen Obstproduktionen. Im Gegensatz dazu hat die andalusische Mittelmeerküste einen großen Markt für ihre Produkte gefunden. Die Weinindustrie musste ihre Qualitätsproduktionen umstellen. Die Schafzucht wurde begünstigt.
Widersprüche und zukünftige Ausrichtung der GAP
Die Ziele der GAP weisen viele Widersprüche auf, da sie einerseits die Landwirte unterstützen und andererseits teilweise den GATT-Vereinbarungen (Allgemeines Zoll- und Handelsabkommen) widersprechen. Europa ist entschlossen, seine Landwirtschaft zu begrenzen und die Produktion sowie die Anbauflächen bestimmter Produkte zu liberalisieren.