Spanische Literatur des 15. Jahrhunderts: Cancioneros, Autoren und La Celestina
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Lieder und Cancioneros
Das Thema der Lieder umfasst sehr unterschiedliche Kompositionen von Dichtern, die im höfischen Kontext und in umfassenden Anthologien gesammelt wurden. Diese Kompositionen wurden durch kastilische, galizische und portugiesische Lieder ersetzt; die wichtigsten Sammlungen sind die von Baena, Estúñiga und Palacio.
Themen der Lieder
- Liebe: Der Ritter erleidet Trennungsschmerz durch die Geliebte, die eine verheiratete Dame der Oberschicht ist.
- Satire: Zum Beispiel der Totentanz, der Mitglieder des Hofes kritisiert.
Versformen
Es gab niedrigere achtsilbige Verse mit vier Reimen (arte menor) und höhere zwölfsilbige Verse mit Konsonantenreim (arte mayor).
Wichtige Autoren
Marqués de Santillana
Zusammen mit Juan Manrique verkörpert er den Prototyp eines Mannes, der Literatur und Waffen vereint.
Arten der Poesie:
- Lyrik und Liebe (Minne)
- Poesie und Moral (Lehre, zum Beispiel in Dialogform)
Juan de Mena
Er schuf eine eigene, vom Vulgären abgehobene Sprache (Stil). Sein Werk Das Labyrinth des Schicksals (auch bekannt als Laberinto de Fortuna) handelt davon, wie die Fortuna über die Prüfungen spricht, die uns unser Schicksal lehren.
Jorge Manrique
Sein Werk Coplas por la muerte de su padre (Verse auf den Tod seines Vaters) lobt seinen Vater als Helden.
Struktur der "Coplas":
Strophen 1-13: Religiös, philosophisch, moralisch
Es werden zahlreiche Topoi der christlichen Tradition behandelt: die Vergänglichkeit des Lebens (tempus fugit), die Vergänglichkeit des Irdischen (ubi sunt) und die Betrachtung der Vergangenheit.
Strophen 14-24: Beispiele und "Ubi sunt"
Diese Strophen liefern Beispiele für die oben genannten Themen und verwenden das Motiv des Ubi sunt.
Strophen 25-40: Der Heldenvater und der Tod
Der Fokus liegt auf dem Heldenvater (Tod des Vaters). Im ersten Teil wird der Held gelobt, und der zweite Teil ist ein Dialog zwischen Don Rodrigo und dem Tod.
Form und Stil der "Coplas":
Manrique verwendet die Elegie, eine Komposition, die auf der Totenklage um den Tod eines geliebten Menschen basiert.
- Coplas de pie quebrado / Coplas manriqueñas
Zentrale Themen der "Coplas":
- Die Zeit (Tempus fugit): Sie vergeht unaufhaltsam und lässt sich nicht aufhalten; die Zeit ist flüchtig.
- Die Fortuna (Glücksrad): Ein Rad, das Glück und Unglück bringt.
- Die Welt: Ein Ort des Durchgangs, auf dessen irdische Güter man verzichten muss.
- Der Ruhm (Fama): Der Weg zum ewigen Leben und die einzige Verteidigung gegen die Zeit, die Fortuna und den Tod.
- Der Tod: Die Befreiung von allen irdischen Qualen.
La Celestina
Gattung und Merkmale
- Gattung: Roman in Dialogform / Tragikomödie (von mehreren Autoren, separat).
- Elegische Komödie: Autonome Figuren der Diener und ihr sentimentaler, antiklerikaler Ton.
- Komödie mit Humor: Akte der Zeit, verschiedene Orte, ungewisse Dauer.
Themen der "Celestina"
- Liebe: Die Leidenschaft, die zu Zerstörung führt.
- Gier: Die Diener werden davon mitgerissen.
- Fortuna: Verantwortlich für Tragödien.
- Carpe Diem: Genieße den Augenblick, denn die Zeit ist flüchtig.
- Tod: Einfach aufhören zu existieren.