Spanische Literatur des 19. Jahrhunderts: Romantik, Realismus und Modernismus
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Romantische Poesie und Autoren
Die Romantik befreite sich von den starren neoklassischen Ausdrucksformen und beschritt neue Wege. Charakteristische Themen und stilistische Entwicklungen, die eingeführt wurden, waren: symbolische Sprache, Melancholie, unmögliche Liebe und neue Metrik.
Lyrik: Phasen und Subjektivismus
Die Lyrik äußert sich durch Subjektivismus und lässt sich in zwei Phasen unterteilen:
- 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts: Behandelt patriotische und soziale Fragen (z. B. Espronceda).
- 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts: Die Poesie wird intimer (z. B. Bécquer und Rosalía).
Erzählende Dichtung
Die erzählende Dichtung erreichte ihren Höhepunkt in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Man unterscheidet zwischen:
- Langen Gedichten: Historische, thematische, symbolische, mittelalterliche oder philosophische Gedichte.
- Kurzen Gedichten: Romanzen, Legenden.
José de Espronceda
Er ist einer der repräsentativsten Autoren. Seine Poesie präsentiert ein breites Spektrum: sozialer Protest, Verlust der Jugend, vitale Enttäuschung. Sein schöner Stil ist geprägt von Adjektiven, häufigen rhetorischen Fragen, sowie einer suggestiven und lexikalisch evokativen Sprache. Zu seinen Werken zählen: Canción del Pirata (Piratenlied), El Diablo Mundo (Die Teufelswelt) und El Estudiante de Salamanca (Der Student von Salamanca).
Gustavo Adolfo Bécquer
Bécquer beeinflusste spätere Autoren wie Cernuda und Juan Ramón Jiménez. Seine Rimas (Reime) behandeln folgende Strukturen:
- Poesie und Inspiration.
- Das hoffnungsvolle Thema der Liebe.
- Schmerz und Angst.
Seine Dichtung ist von formaler Einfachheit und Perfektion gekennzeichnet. Die Kompositionen verwenden kurze Verse und heroische Verse.
Rosalía de Castro
Rosalía de Castro, eine galicische Autorin, lebte in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Sie schrieb sowohl Werke in kastilischer Sprache als auch Lieder in Galicisch. Zu ihren Werken zählen Cantares Gallegos (Galicische Lieder) und En las orillas del Sar (An den Ufern des Sar).
Romantische Prosa
Im 19. Jahrhundert erlebte der Journalismus eine Blütezeit. Neue literarische Formen wurden in Fachzeitschriften veröffentlicht: Geschichten, Sittenartikel, politische Artikel.
- Historischer Roman: Ein Produkt der romantischen Frustration und des Versuchs, die Vergangenheit wiederzubeleben.
- Sittenartikel (Costumbrismo): Beschreibt Szenen und Details der Sprache und Gebräuche der unteren Klassen, oft mit Humor und moralisierender Absicht. Man unterscheidet verschiedene Trends: reiner Costumbrismo, satirischer und politischer Costumbrismo.
Mariano José de Larra
Mariano José de Larra gründete mehrere Zeitungen und beteiligte sich an der Politik. Seine Enttäuschung führte zu seinem Suizid. Seine Artikel, die ihm zu Ruhm verhalfen, behandelten die Sitten seiner Zeit sowie politische und literarische Themen.
Romantisches Theater
Das romantische Theater erneuerte die theatralische Atmosphäre der Epoche. Schlüssel zum Erfolg waren:
- 3 bis 5 Akte.
- Mischung aus gehobener Prosa und Versen, mit dem Tragisch-Komischen.
- Entwicklung der Sprache und der Landschaft.
- Brechen der Regel der drei Einheiten.
- Festgelegtes Muster: Held.
Themen: Liebe, Schicksal und Rache. Wichtige Werke: Don Álvaro o la fuerza del sino (Don Álvaro oder die Macht des Schicksals), Don Juan Tenorio.
Realismus
Diese kulturelle und künstlerische Bewegung entstand im Europa des 19. Jahrhunderts und verteidigte die Darstellung der Realität als den einzig wahren und genauesten Weg. Charakteristika:
- Analyse und Beobachtung.
- Kontextualisierung im Roman.
- Objektivität.
- Kritik an der zeitgenössischen Gesellschaft.
Naturalismus
Der Anstieg des wissenschaftlichen Fortschritts sowie der Positivismus führten zur Entwicklung des Naturalismus. Die Naturalisten verteidigten die Ansicht, dass der Mensch durch die Gesetze der Vererbung, das soziale Umfeld und die historische Zeit bestimmt wird und daher nicht frei ist. Hauptmerkmale:
- Analyse der Realität.
- Suche nach der Wurzel des Problems.
- Annäherung an philosophische Konzepte.
Mariano José de Larra (Wiederholung)
Mariano José de Larra gründete verschiedene Zeitschriften und beteiligte sich an der Politik. Seine Enttäuschung führte zu seinem Suizid. Seine Artikel, die ihm zu Ruhm verhalfen, behandelten die Sitten seiner Zeit sowie politische und literarische Themen.
Romantisches Theater (Wiederholung)
Das romantische Theater erneuerte die theatralische Atmosphäre der Epoche. Schlüssel zum Erfolg waren: 3 bis 5 Akte, Mischung aus gehobener Prosa mit Versen, Vermischung des Tragisch-Komischen, Entwicklung der Sprache und der Landschaft, Brechen der Regel der drei Einheiten. Festgelegtes Muster: Held. Themen: Liebe, Schicksal und Rache. Wichtige Werke: Don Álvaro o la fuerza del sino, Don Juan Tenorio.
Realismus (Wiederholung)
Diese kulturelle und künstlerische Bewegung entstand im Europa des 19. Jahrhunderts und verteidigte die Darstellung der Realität als den einzig wahren und genauesten Weg. Charakteristika: Analyse und Beobachtung, Kontextualisierung im Roman, Objektivität, Kritik an der zeitgenössischen Gesellschaft.
Naturalismus (Wiederholung)
Der Anstieg des wissenschaftlichen Fortschritts sowie der Positivismus führten zur Entwicklung des Naturalismus. Die Naturalisten verteidigten die Ansicht, dass der Mensch durch die Gesetze der Vererbung, das soziale Umfeld und die historische Zeit bestimmt wird und daher nicht frei ist. Hauptmerkmale: Analyse der Realität, Suche nach der Wurzel des Problems, Annäherung an philosophische Konzepte.
Besonderheiten des Realistischen Romans
Merkmale des realistischen Romans:
- Wahrscheinlichkeit.
- Reale Menschen und soziale Themen.
- Präziser räumlich-zeitlicher Rahmen.
- Stilistische Kontraste in der Erzählung (1. und 3. Person).
Costumbrista-Roman (Sittenroman): Gilt als Übergangsroman zwischen Romantik und Realismus. Ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelte er sich zu einem eigenständigen Genre, gekennzeichnet durch:
- Darstellung der Charaktere als verrückt und bunt.
- Nutzung der Alltagssprache.
Autoren der Realistischen Fiktion
Juan Valera
Valera nahm eine ästhetische Haltung ein und suchte die Schönheit, weshalb seine Romane nicht nur ein Abbild der Gesellschaft seiner Epoche sind. Sein Realismus zeigt sich in der psychologischen Analyse der Charaktere und der andalusischen Sitten. Seine herausragenden Romane sind Pepita Jiménez und Juanita la Larga.
Benito Pérez Galdós
Galdós integrierte eigene Züge in die realistischen Grundsätze. Galdosianische Themen und Merkmale:
- Gesellschaftskritik und politische Analyse.
- Psychologische Porträts seiner Figuren.
- Meisterhafte und erschöpfende Beschreibung der Umgebung.
- Expressive Sprache und agile Dokumentation.
Er verfasste die Episodios Nacionales (Nationale Episoden), die das 19. Jahrhundert beleuchten. Sein Roman Fortunata y Jacinta handelt von Juanito, der mit Jacinta verheiratet ist, während Fortunata seine Geliebte ist. Galdós verwendet oft Ironie.
Leopoldo Alas "Clarín"
Leopoldo Alas, bekannt als "Clarín", war Professor für Rechtswissenschaften, ein beißender Kritiker, Liberaler und Republikaner. Er schrieb antiklerikale Romane, Kurzgeschichten und journalistische Artikel. Sein Hauptwerk, La Regenta (Die Regentin), spielt in der fiktiven Stadt Vetusta und kritisiert die Gesellschaft der damaligen Zeit. Ana Ozores, die Frau des ehemaligen Bürgermeisters Víctor, lebt in Verfall aufgrund der ungedeckten Korruption. Sie erliegt Don Álvaro, was in der gesamten Stadt Vetusta in Frage gestellt und verurteilt wird.
Einflüsse des Modernismo
Der Modernismus bezog sich auf Bewegungen des 19. Jahrhunderts in Frankreich, wie den Parnassismus und den Symbolismus. Théophile Gautier verbreitete als Meister des Parnassismus das Motto "L'art pour l'art" (Kunst für die Kunst).
Merkmale der Einflüsse
- Kult der moralischen und poetischen Perfektion unter Beachtung der Metrik.
- Sehr musikalisch und sinnlich.
- Mythologische und biblische Themen, Symbolik, exotische Figuren.
Der Symbolismus begann mit Baudelaire und entwickelte sich mit Verlaine weiter: weniger starre Metrik, psychologische Tiefe, ein Netz aus geheimen Zeichen und versteckten Realitäten.
Der Modernismus als Bewegung
Der Modernismus entstand in Lateinamerika als eine religiöse, künstlerische und politische Randbewegung, die auf die endgültige Krise des 19. Jahrhunderts reagierte. Er schuf eine neue Vision der Welt und stellte sich als rebellische Kraft verschiedenen Aspekten der Gesellschaft entgegen.
Literarischer Modernismus
Das Zeichen des Modernismus wurde als Ästhetik des Wandels definiert, verbunden mit dem ständigen Versuch der sprachlichen Erneuerung.
Merkmale des Literarischen Modernismus
- Flucht, Exotik und Kosmopolitismus.
- Neigung zur Vergangenheit und zur Wiederherstellung ferner Länder.
- Versifikation: Verwendung von politischen Vokabeln, Fremdsprachen, Amerikanismen, Archaismen und Neologismen.