Spanische Literatur im 20. Jahrhundert: Exil, Diktatur und Erneuerung
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Spanische Literatur im 20. Jahrhundert
Exil und Diktatur
Luis Cernuda
In Sevilla geboren, wurde dieser militante Verteidiger der Republik 1938 aufgrund des Bürgerkriegs nach England und später nach Mexiko ins Exil gezwungen, wo er starb. Sein Gesamtwerk trägt den Titel "Deseo". Die Spannung zwischen Realität und den Wünschen des Dichters erzeugt Gefühle der Frustration.
Miguel Hernández
Während des Bürgerkriegs schrieb er Gedichte, die seine Trauer und Solidarität mit den Opfern der Tragödie ausdrückten. Seine aus dem Gefängnis entstandenen Werke zeigen den Schmerz der Trennung von seiner Frau und seinem Sohn.
Nachkriegszeit
Gesellschaft und Kultur
Die herrschende Ideologie des Franco-Regimes bestimmte die Kultur und duldete keine Alternative. Die Politik der Regierung führte zu strenger Repression, die nach Kriegsende viele Tote, Gefangene und Verbannten forderte.
Exilliteratur
Das Kriegsende bedeutete für viele Intellektuelle und Schriftsteller das Exil. Viele verließen das Land und schrieben ihre wichtigsten Werke im Exil.
Erneuerung und neue Methoden
Existentialistischer Roman
Die Romane der 1940er Jahre spiegeln die Härte des Alltags wider und zeigen ein soziales Unbehagen, das die Zensur kaum zu verschleiern vermochte (z.B. Carmen Laforet, 1944).
Erneuerung der narrativen Methoden
In Spanien interessierten ab den 1960er Jahren neue Erzähltechniken: Vielfältige Erzählperspektiven, Verflechtung mehrerer Geschichten, chaotische und oft umgekehrte Chronologie, innerer Monolog, Einfügung fremder Elemente, neue typografische Gestaltung des Romans erforderten ein aktives und kreatives Lesen seitens des Publikums.
Wichtige Autoren und Werke
Camilo José Cela (1916-2002)
Nobelpreisträger für Literatur für "Die Bienenkorb".
Die Bienenkorb (1951)
Cela veröffentlichte dieses Werk in Buenos Aires, um der spanischen Zensur zu entgehen. Er verwendet einen kollektiven Erzählstil, um das Leben im Nachkriegs-Madrid anhand von über 300 Figuren darzustellen.
Miguel Delibes
Mitglied der Spanischen Akademie, zählt er zu den großen Erzählern des 20. Jahrhunderts (z.B. "Die Unschuldigen").
Soziale Poesie
Die Dichter nahmen Partei gegen soziale Ungerechtigkeit und nutzten das Schreiben als Werkzeug, um die Realität zu verändern.
Blas de Otero
Seine Dichtung diente als Waffe des Protests.
Das Theater des Exils
Das Ende des Bürgerkriegs führte auch im Theater zum Exil bekannter Autoren. "Die Dame der Morgendämmerung" wurde 1944 in Buenos Aires uraufgeführt.
Humorvolles Drama
Die 1941 gegründete Zeitschrift "La Codorniz" vereinte Schriftsteller, die versuchten, die spanische Szene mit intelligentem Humor zu erneuern.
Antonio Buero Vallejo
Dieser Dramatiker prägte die wichtigsten Phasen des spanischen Theaters in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts (z.B. "Geschichte einer Leiter").
Gegenwart
Gesellschaft und Kultur
Der Tod Francos ermöglichte freie Wahlen. Spanien demokratisierte und modernisierte sich. Die Kultur erlebte mit dem Verschwinden der Zensur eine Renaissance.
Aktuelle narrative Trends
Autoren wie Pérez-Reverte und Muñoz Molina prägen die Gegenwartsliteratur.