Spanische Literatur: Generationen, Avantgarde und Juan Ramón Jiménez

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Die Generation von 27: Erneuerung der Poesie

Diese Gruppe bedeutender Dichter, die die spanische Poesie des 20. Jahrhunderts erneuerte, entstand in den 1920er Jahren. Sie war ein Tribut an Góngora anlässlich des 300. Jahrestages seines Todes. Zu dieser Gruppe gehörten: Jorge Guillén, Pedro Salinas, Rafael Alberti, Federico García Lorca, Dámaso Alonso, Gerardo Diego, Luis Cernuda, Vicente Aleixandre, Manuel Altolaguirre und Emilio Prados.

Merkmale und Einfluss

Alle strebten danach, die poetische Sprache zu erneuern. Sie wurden von der modernen und avantgardistischen Tradition beeinflusst. Merkmale wie intellektuelle und hermetische Poesie, der Fokus auf Minderheiten, Originalität und die Autonomie der Kunst wurden von der Generation von 27 übernommen. Sie verwendeten freie Verse und Metaphern.

Phasen der Generation von 27

  • 1. Phase (bis 1927): Einfluss von Juan Ramón Jiménez und der reinen Poesie.
  • 2. Phase (bis 1939): Reifephase, Rehumanisierung der Poesie.
  • 3. Phase (ab 1939): Die Dichter gehen ins Exil.

Die Generation von 98: Spaniens intellektuelle Krise

Diese Schriftsteller prägten die vorherrschende modernistische Ära in Spanien. Sie vertraten eine neue Lebenseinstellung, die sich kritisch mit der täglichen Realität auseinandersetzte und eine Erneuerung der literarischen Sprache forderte. Zu ihren prägenden Vertretern gehörten Pío Baroja, Miguel de Unamuno, Ramiro de Maeztu, Rubén Darío und Ramón María del Valle-Inclán. Ihre ideologische Entwicklung führte sie von revolutionären Ideen zu konservativeren Positionen. Sie trafen sich regelmäßig im Ateneo de Madrid.

Charakteristika der Generation von 98

  • Sie erlebten ähnliche Zeiten.
  • Viele waren Anarchisten und Sozialisten.
  • Sie waren Freunde und engagiert.
  • Regelmäßige Treffen.
  • Beeinflusst von der Jahrhundertwende-Krise und der Katastrophe von 1898.
  • Erneuerung der Schriftsprache.
  • Behandlung spanischer Themen in einem Stil, der sich von der Rhetorik abwandte.

Die spanische Avantgarde: Verbreitung und Einfluss

Die Übersetzung futuristischer und surrealistischer Manifeste ins Kastilische sowie die Ankunft von Vicente Huidobro, dem Gründer des Kreationismus, in Spanien waren entscheidend. Aufenthalte in Paris, enge Kontakte zu Künstlern und intellektuelle Gespräche förderten die Verbreitung und Assimilation der Avantgarde.

Juan Ramón Jiménez: Nobelpreisträger und Poet

Juan Ramón Jiménez wurde 1881 in Moguer (Huelva) geboren. Im Alter von 19 Jahren zog er nach Madrid, wo er Rubén Darío traf. Seine häufigen Depressionen führten zu Aufenthalten in verschiedenen Kliniken. Er schrieb sein berühmtes Werk Platero und ich (1914). Er war ein Verfechter der Republik und lebte im amerikanischen Exil, wo er 1958 starb. 1956 erhielt er den Nobelpreis für Literatur. Er widmete sich ganz der Poesie und verwendete eine phonetische Schreibweise, indem er 'g' nie schrieb, wenn es wie 'j' klang.

Die drei Phasen von Juan Ramón Jiménez

  • 1. Moderne Phase (Anfänge bis 1915): Er formte Sprache und Worte entsprechend seinen Erfahrungen.
  • 2. Intellektuelle Phase (1916 bis zum Exil in den USA): Die Poesie verbindet sich mit Musik, wird abstrakter und nutzt freie Verse, um das Wesen der Dinge zu erfassen.
  • 3. Späte Phase: Er war ein pantheistischer Dichter, der Gott in der Natur sah.

Die spanische Avantgarde-Bewegung: Bruch mit Tradition

Im frühen 20. Jahrhundert entstanden verschiedene Bewegungen, die mit der traditionellen Vorstellung von Kunst und Literatur brachen. Alle einigten sich auf den Anspruch der Originalität und des Irrationalismus in ihren Vorschlägen. Ihre Mitglieder experimentierten mit neuen Techniken und diskutierten über die richtige Art und Weise, die Realität widerzuspiegeln. Sie bildeten geschlossene Gruppen und entwickelten theoretische Manifeste.

Wichtige Strömungen der Avantgarde

Wichtige Strömungen waren Expressionismus, Futurismus und Kubismus. Der Expressionismus betonte die Subjektivität des Künstlers, um die innere Spannung von Objekten oder Personen darzustellen. Picassos bildlicher Kubismus war ein Vorläufer der literarischen Avantgarde, die die Autonomie des absoluten Kunstwerks forderte.

Dadaismus: Radikale Kunst und Befreiung der Fantasie

Der Dadaismus wurde 1916 in Zürich von Tristan Tzara gegründet. Seine radikalen Vorschläge gingen über die Kunst hinaus und versuchten, die Fantasie des Einzelnen zu befreien. Er war der Vorläufer der surrealistischen Bewegung.

Surrealismus: Revolutionäre Kunst und menschliche Freiheit

Der Surrealismus war eine große revolutionäre künstlerische Bewegung, die versuchte, das Leben zu verändern. Sein Schöpfer André Breton verteidigte die völlige Befreiung des Menschen und des künstlerischen Schaffens.

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