Spanische Literatur: Lorca und Muñoz Molina
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Federico García Lorca: Leben und Werk
Federico García Lorca (1898-1936) wurde in Granada geboren. Ab 1919 lebte er in Madrid, mit Ausnahme seiner Reise nach New York (1929-1930). Zu Beginn des Bürgerkriegs wurde er in Granada ermordet. Sowohl in seiner Poesie als auch in seinem Theater ist das zentrale Thema der Tod oder die von Schmerz, Frustration und Tod getriebene Liebe.
Zwei Schaffensphasen in Lorcas Poesie
In seinen Gedichten lassen sich zwei Phasen unterscheiden:
- 1921-1928: Stilisierung populärer und traditioneller Formen, um einen tragischen Blick auf an den Rand gedrängte Charaktere zu vermitteln. Werke dieser Phase sind: Romancero gitano (1928), Poema del cante jondo (1931) und Primeras canciones (1927).
- 1929-1936: Hinwendung zum Surrealismus und Bruch mit dem traditionellen Vers, jedoch Beibehaltung seiner Solidarität mit den Benachteiligten, sei es aufgrund ihrer Rasse oder sexuellen Orientierung. Poeta en Nueva York, geschrieben zwischen 1929 und 1930, drückt die Dialektik zwischen Natur und Zivilisation aus. Der Zyklus wird abgeschlossen mit Llanto por Ignacio Sánchez Mejías, Diván del Tamarit und Sonetos del amor oscuro.
Antonio Muñoz Molina: Erinnerung und Fiktion
Antonio Muñoz Molina (1956) ist, wie Julio Llamazares, einer der bekanntesten zeitgenössischen spanischen Schriftsteller. Er ist ein Schriftsteller der Erinnerung, der sich für die Wiederherstellung der verlorenen Welt der Kindheit (in der Provinz Jaén) interessiert. Diese früheren Erfahrungen sollen vor dem Vergessen bewahrt werden und erscheinen als Hintergrund oder Thema in einigen seiner Werke.
Erzählkunst und Einflüsse
Muñoz Molinas Prosa ist jedoch keine poetische Prosa, sondern reine Erzählung. In seinen Romanen sind die Intrige und die geschickte Konstruktion der Erzählung zwei der wichtigsten Komponenten. Er ist der Kriminalliteratur, dem Film Noir sowie Erzählern wie Max Aub oder dem Uruguayer Juan Carlos Onetti verpflichtet. Seine bekanntesten Romane sind Beatus Ille (1986), El invierno en Lisboa (1987), Beltenebros (1989), El jinete polaco (1991) und Plenilunio (1997).
Charakteristische Merkmale von Muñoz Molinas Werk
- Vorliebe für die Ich-Erzählung
- Kontrast und Parallelität verschiedener Handlungsstränge
- Realistische Ästhetik
- Nachhaltige und sparsame Prosa
- Vorwiegend lange Sätze ohne Komplikationen
- Wenn die Sprache dichter wird, zeigt sich die Mehrdeutigkeit der sichtbaren Welt zwischen Realität und Fantasie
- Spiel mit unterschiedlichen Perspektiven oder der persönlichen Zeit