Spanische Literatur: Lyrik & Theater
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Lyrik: Die Generation der 68 und danach
Die "Novísimos"
Die "Mitte-6" (gemeint ist vermutlich Mitte der 1960er Jahre) brachte eine Jugendgruppe hervor, die die Welt der Poesie innovieren wollte und von Ästhetik und Kulturalismus geprägt war. Die Veröffentlichung der Anthologie "Nueve novísimos poetas españoles" von José María Castellet im Jahr 1970 bestätigte eine neue Dichtergruppe, die eine Veränderung der ästhetischen Tendenzen vorschlug.
Hauptmerkmale dieser Gruppe, die nach dem Bürgerkrieg geboren wurde:
- Ablehnung vorheriger Generationen.
- Breite, massenmedienbasierte Bildung.
- Kulturelle Bildung spiegelt sich in ihren Gedichten wider (Kulturalismus).
- Einfluss ausländischer Literatur.
- Experimenteller Stil: surrealistische Techniken, Spiel mit der Syntax usw.
Sie äußern Unzufriedenheit und nehmen manchmal eine sarkastische Haltung ein. Die Themen sind vielfältig, wobei der Kulturalismus eine wesentliche Rolle spielt. Die "Novísimos" regenerierten die literarische Szene und ebneten den Weg für jüngere Dichter.
Dichter der siebziger Jahre
Seit den 1970er Jahren zeigt sich mehr Vielfalt in der spanischen Lyrik. Dichter, die das Jahrzehnt begonnen hatten, waren von den "Novísimos" angezogen, änderten aber bald ihren Stil. Einige dieser Trends sind:
- Experimentell: Verwendung alter Avantgarde-Techniken.
- Kulturalistisch: Beeinflusst von der klassischen griechisch-römischen Welt. Der Dichter zeigt eine große kulturelle Kompetenz.
- Klassizismus: Einfluss von Renaissance-Autoren (z.B. Jaime Siles).
- Minimalismus und Konzeptualismus: Die Funktion des Gedichts soll andeuten; Stille soll vermitteln, was das Gedicht selbst nicht ausdrücken kann. Fehlen von Ornamenten und Antirhetorik.
- Metapoesie: Reflexion über den Wert des Wortes und den Sinn der Poesie.
Dichter der letzten Jahre (ab den 1980ern)
In den 1980er Jahren entstand langsam eine neue poetische Sensibilität. Einige ihrer Eigenschaften sind:
- Einfluss bestimmter Dichter vor den "Novísimos".
- Rückkehr zu traditionellen Metriken (klassische Strophen und Verse).
- Wiedereinführung von Humor, Nachahmung oder Parodie.
- Ausweitung des Intimen und Individuellen. Dichter versuchen, persönliche Erfahrungen auszudrücken, die bei den Lesern Anklang finden (eine Art gegenseitige Sensibilität).
Der am häufigsten verwendete Begriff hierfür ist "Poesie der Erfahrung", gekennzeichnet durch städtische, realistische Themen, sanfte Intimität, Interesse am Alltäglichen und einen umgangssprachlichen Ton.
Das Theater zwischen den 1960er und 1970er Jahren
Experimentelles Theater
In dieser Zeit gab es ein kommerzielles Theater (vertreten durch Alfonso Paso u.a.). Daneben entwickelte sich ein anderes Drama, das sich durch die Überwindung des Realismus und die Suche nach neuen dramatischen Formen auszeichnete. Der Inhalt dieses Theaters ist in vielen Fällen kritisch, und die Autoren verfolgen zwei Ziele: Überprüfung ihrer thematischen und formalen Kühnheit. Einige Vertreter dieser Zeit sind: Fernando Arrabal, Francisco Nieva, Antonio Gala.
Das Drama der Demokratie (in den letzten Jahrzehnten)
Die Demokratie beendete die Zensur und förderte das Theater. Diese Phase ist von Vielfalt geprägt, obwohl sich gemeinsame Merkmale feststellen lassen:
- Das Autorentheater wird zum Regietheater, wobei der Regisseur mehr Macht und kreative Kraft gewinnt.
- Boom des klassischen Theaters, aber mit neuen Interpretationen.
- Wiederentdeckung vergessener Autoren.
- Wachstum des unabhängigen Theaters.
- Entstehung alternativer Theater in kleinen Räumen mit formalen und thematischen Risiken.
Francisco Nieva entwickelt ein surreales und fantasievolles Theater mit großer Bedeutung für szenische Elemente. Neben diesem Avantgarde-Theater halten einige Autoren an traditionellen Ansätzen fest, die beim Publikum Anklang finden (z.B. Fernando Fernán Gómez). Neben diesen Autoren gibt es eine neue Generation von Autoren, die in der Demokratie entstanden sind und sich im Theater engagiert haben (geboren in den 1940er Jahren).