Spanische Literatur: Merkmale und Autoren der Generationen '27 und '98

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Die Generation von '27: Merkmale und Autoren

Merkmale der Generation von '27

  • Tradition und Moderne: Obwohl sie neue Formen der Poesie suchten, brachen sie nicht mit der Tradition. Sie bewunderten die poetische Sprache Góngoras, die Klassiker und die populäre Romantik.
  • Ästhetische Absicht: Sie strebten danach, Schönheit durch Bilder zu finden. Ihr Ziel war es, ein Gedicht zu schaffen, das nicht nur schön ist, sondern auch Bestand hat.
  • Themen: Sie interessierten sich besonders für menschliche Angelegenheiten wie Liebe, Tod und Schicksal, sowie für volkstümliche Themen und Wurzeln.
  • Versifikation: Sie nutzten traditionelle und klassische Verse. Zudem verwendeten sie freie Verse und suchten den Rhythmus in der Wiederholung von Wörtern, syntaktischen Mustern oder parallelen Ideen.

Wichtige Autoren der Generation von '27

Gerardo Diego (1896–1987)

Geboren in Santander, gestorben in Madrid. Professor und Mitglied der Königlichen Akademie. Er erhielt 1925 den Staatspreis für Literatur. Seine traditionellen Themen waren Liebe, Religion und Musik, oft in Form von Balladen und Sonetten.

Werke:
  • Balladen der Braut
  • Image
  • Menschliche Verse
  • Verse Gottes

Federico García Lorca (1898–1936)

Geboren und ermordet in Granada. Er studierte Literatur und Rechtswissenschaften an der Universität Granada. 1929 reiste er nach New York, kehrte aber im folgenden Jahr zurück. 1932 gründete er die Studententheatergruppe La Barraca. Er wurde 1936 in Víznar ermordet. Sein Werk ist von einem tragischen Ton und der allgegenwärtigen Präsenz des Todes geprägt. Er schuf Metaphern und Bilder von großer Originalität und Ausdruckskraft und befasste sich intensiv mit Themen der andalusischen Folklore.

Werke:
  • Lieder
  • Gedichte vom Flamenco-Gesang
  • Zigeunerromanzen (Poesie)
  • Bluthochzeit (Theater)
  • Das Haus der Bernarda Alba (Theater)

Miguel Hernández (1910–1942)

Geboren in Orihuela (Alicante). Er stammte aus bescheidenen Verhältnissen und eignete sich fast seine gesamte Bildung durch Lesen an. 1934 ging er nach Madrid, wo er Aleixandre und Neruda traf. Er nahm am Bürgerkrieg auf republikanischer Seite teil, was zu seiner Inhaftierung führte. Er starb 1942 im Gefängnis an Tuberkulose. Sein Werk ist voller leidenschaftlichem Eifer und Intensität.

Werke:
  • Der Strahl bleibt nicht stehen
  • Wind des Volkes
  • Liederbuch und Romanzen

Die Generation von '98: Merkmale und Autoren

Merkmale der Generation von '98

  • Spanien-Analyse: Sie analysierten die Probleme Spaniens und suchten nach Lösungen. Sie unternahmen intensive Reisen durch Spanien, um Städte, Gemeinden und Monumente zu beschreiben.
  • Fokus auf Kastilien: Sie betrachteten insbesondere Kastilien als Repräsentanten des spanischen Wesens und des Verfalls.
  • Stil: Ihre Werke sind oft in Prosa verfasst. Der Stil ist nüchtern, prägnant und klar.
  • Inhalt vor Form: Der Inhalt dominiert die Form, um den Leser so klar wie möglich zu erreichen.
  • Sprache: Sie verwendeten gebräuchliche Wörter, Lokalismen und Archaismen.
  • Themen: Vorwiegend Spanien und Religion.

Wichtige Autoren der Generation von '98

Miguel de Unamuno (1864–1936)

Geboren in Bilbao, gestorben in Salamanca. Er gilt als der wichtigste Vertreter der '98er Schriftsteller und wurde von seiner gesamten Generation bewundert. Er studierte Philosophie und Literatur in Madrid und war Professor für Griechisch an der Universität Salamanca, wo er viele Jahre als Rektor tätig war. Sein Stil verfolgt eine klare künstlerische Absicht; er ist nicht immer präzise, aber elegant und einnehmend. Er argumentiert oft leidenschaftlich, wobei seine Gedankengänge manchmal unsortiert erscheinen.

Werke:
  • San Manuel Bueno, Märtyrer
  • Tante Tula
  • Nebel

Azorín (José Martínez Ruiz) (1873–1967)

Geboren in Alicante, gestorben in Madrid. Sein sehr persönlicher Stil fesselt durch seine beschreibende Kunst. Er fühlte sich zutiefst von den Problemen Spaniens betroffen und konzentrierte sich auf Kastilien. Seine Prosa zeichnet sich durch eine elegante und kunstvolle Einfachheit aus.

Werke:
  • Der Wille
  • Die Bekenntnisse eines jungen Philosophen
  • Antonio Azorín

Pío Baroja (1872–1956)

Geboren in San Sebastián, gestorben in Madrid. Er war Arzt, gab diesen Beruf jedoch auf, um sich der Literatur zu widmen. Seine Sicht auf die spanische Realität ist bitter und pessimistisch. Sein Stil ist kraftvoll, dynamisch und ausdrucksstark, stets auf der Suche nach Einfachheit und Ausdruckskraft.

Werke:
  • Die Suche
  • Unkraut
  • Rote Aurora
  • Zalacaín der Abenteurer

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