Spanische Literatur: Nachkriegszeit und 'Luces de Bohemia'

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Analyse von 'Luces de Bohemia'

Struktur, Raum und Zeit

Die Handlung beginnt am Morgen und endet in der Nacht des folgenden Tages. Die Hauptfigur, Max Estrella, verlässt morgens sein Haus und verbringt einen Teil der Nacht im Gefängnis. Am nächsten Morgen wird er tot vor seiner Haustür aufgefunden. Er wird bei Sonnenuntergang beerdigt, und die Handlung setzt sich nachts in der Bar von Don Latino fort.

Die gesamte Handlung findet in Madrid statt, und die Zeitspanne ist realistisch. Valle-Inclán siedelt das Stück in einer Zeit an, in der es in Spanien politische Unruhen gab, als Maura Regierungsminister in Madrid war. Der Autor zeichnet das Bild eines absurden und elenden Madrids, in dem Straßenkämpfe an der Tagesordnung sind.

Spanische Nachkriegsliteratur

Die 40er Jahre: Existenzialismus und Enttäuschung

Nach dem Bürgerkrieg liegt der thematische Schwerpunkt auf dem Krieg und seinen Folgen. Die Literatur spiegelt die Enttäuschung, das harte Leben und die Unsicherheit wider und thematisiert die Bestimmung des Menschen. Zu den wichtigsten Autoren dieser Zeit gehören:

  • Gonzalo Torrente Ballester
  • Camilo José Cela (Die Familie des Pascual Duarte)
  • Carmen Laforet (Nada, Gewinner des ersten Premio Nadal 1945)
  • Miguel Delibes (Der Schatten der Zypresse ist lang, Premio Nadal 1948)

Die 50er Jahre: Sozialer Realismus

Der Existenzialismus der frühen Nachkriegsromane entwickelt sich in den 50er Jahren zu einer Literatur der sozialen Kritik. Ein Vorläufer dieser Entwicklung war der Tremendismo, der mit der Veröffentlichung von Celas Die Familie des Pascual Duarte (1942) aufkam und die härtesten Aspekte der Realität darstellte.

Dieser soziale Realismus teilt sich in zwei Strömungen:

  • Objektivismus: Ein Roman ohne sichtbaren Erzähler, der hauptsächlich durch Dialoge gestaltet wird. Ein Beispiel ist El Jarama (1955) von Rafael Sánchez Ferlosio.
  • Kritischer Realismus: Eine Strömung, die noch deutlichere soziale Kritik übt. Ein Hauptwerk ist Der Bienenkorb (1951) von Camilo José Cela.

Gleichzeitig entsteht eine neue Schriftstellergeneration, die „Generation der 50er Jahre“ (Generación del medio siglo), die ab 1954 Anerkennung fand. Zu ihr gehören Autoren wie Ignacio Aldecoa, Carmen Martín Gaite, Ana María Matute und Rafael Sánchez Ferlosio selbst.

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