Spanische Literatur der Renaissance und des Barock: Garcilaso, Pícaro & Siglo de Oro
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Spanische Literatur: Renaissance und Barock
Garcilaso de la Vega: Der Wegbereiter der Lyrik
Garcilaso de la Vega führte in der kastilischen Literatur neue Formen ein. Er nutzte traditionelle Kompositionen und achtsilbige (oktosyllabische) Metren, adaptierte aber auch die petrarkistischen Lieder und die bukolische Dichtung Virgils.
Die thematischen Inhalte sind pastoral: Hirten drücken im Dialog ihre Liebeskummer und Sorgen aus.
Poesie im Goldenen Zeitalter (Siglo de Oro)
Garcilasos Einfluss und die neue Poesie
Bis 1533 kultivierte Garcilaso de la Vega die achtsilbige Poesie, das Lied, die Erzählung und die Dichtung alter Romanzen. Dank Garcilaso setzte sich ein neuer Weg durch: Formal wurde der Endecasyllabus (Elfsilber) übernommen, thematisch der Petrarkismus.
Petrarkismus
Die Poesie wird zu einer Erkundung auf der Suche nach Authentizität des Dichters. Die Natur wird zum Ausdruck der inneren Gemütszustände des Dichters.
Barock-Poesie
Die Kontrast-Poesie verbindet die Themen der Renaissance-Poesie (Liebe, Mythen) mit moralischen Elementen, die dem Mittelalter verbunden sind. Andere poetische Neigungen organisierten sich in sogenannten „Schulen der Poesie“.
Die Erzählung in der Renaissance
Die Erzählung durchlief zwei Phasen:
Der Ritterroman (Amadis von Gallien)
In der ersten Phase dominierte das Genre der Ritterromane. Der bekannteste Roman ist Amadis von Gallien. Vor 1550 erschienen rund 50 Titel dieser Romane.
Merkmale des Schelmenromans (Pícaro)
Der Schelmenroman (Pícaro-Roman) weist folgende Merkmale auf:
- Es ist eine autobiografische Erzählung, beginnend in der Kindheit.
- Der Protagonist ist der Sohn ehrloser Eltern.
- Er erzählt zynisch von seinen Tricks, um zu stehlen, und strebt nach gesellschaftlichem Aufstieg.
- Er erzählt keine fantastischen, sondern plausible Ereignisse.
Struktur des Schelmenromans (Leitfaden)
Der Schelmenroman, beginnend ab 1554, ist im brieflichen Genre in Form einer Autobiografie verfasst.
Äußere Struktur: Im Prolog wird das Genre des Romans und die Absicht des Autors für das Schreiben der Geschichte dargelegt.
Innere Struktur:
- Einführung (1. Traktat): Familienleben.
- Knoten (2. Teil des Traktats): Lernen und Abenteuer.
- Ergebnis: Leben und Situation.
Ideologische Strömungen der Renaissance
- Skepsis:
- Annahme einer kritischen Haltung gegenüber der absoluten Wahrheit.
- Epikureismus:
- Das Leben mit all seinen materiellen Aspekten zu genießen, jedoch in moderater Weise.
- Stoizismus:
- Das Streben nach innerer Ruhe und die Fähigkeit, Leidenschaften und Widrigkeiten zu kontrollieren.
- Neuplatonismus:
- Die Verherrlichung der materiellen Schönheit, um zum Wesen der Schönheit als Idee zu gelangen. Die Grundlage der Schönheit sind: Kunst, Natur, Frau.
Merkmale des Humanisten Erasmus
Erasmus von Rotterdam:
- Befürwortete einen Kompromiss zwischen Protestantismus und Papsttum.
- Kritisierte die Korruption im Klerus.
- War gegen Kriege.
- Befürwortete die eklektische Nachahmung im Gegensatz zur ciceronianischen Nachahmung.