Spanische Literatur der Renaissance: Lazarillo, Cervantes und Lyrik

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Lazarillo de Tormes: Analyse und Merkmale

  • Veröffentlichung: 1554 (Anonym).
  • Genre: Pikaresker Roman, stark antiklerikal.
  • Erzählperspektive: Autobiografie, geschrieben in der 1. Person.
  • Form: Ein Brief an "Euer Gnaden" (Vuestra Merced).
  • Ziel: Rechtfertigung seines heutigen Status der Schande durch die Erzählung seines früheren Lebens.
  • Struktur: 1 Vorwort und 7 "Tratados" (Kapitel).

Besonderheiten und Themen

  • Sohn von Eltern ohne Ehre.
  • Themen: Hunger, das Verlangen nach sozialem Aufstieg, Verlust der Unschuld, Entwicklung und Lernen.
  • Kritik an der Realität der Gesellschaft Spaniens und dem Konflikt um die Ehre.
  • Starke Kritik an der Korruption des Klerus.

Argument und Meister

Die sieben Kapitel behandeln Lazarillos Leben und seine verschiedenen Meister:

  1. Tratado 1, 2, 3 (Frühe Ursprünge): Der Blinde, der Kleriker von Maqueda und der Knappe (Escudero).
  2. Tratado 4, 5, 6 (Erwachsenwerden): Der Mercedarier-Mönch (Frayle Mercedario), der Ablasshändler (Bullenverkäufer) und der Kaplan (Capellán).
  3. Tratado 7 (Erwachsener Status): Der Ausrufer (Pregonero), verheiratet in Toledo mit der Magd eines Erzpriesters (Arcipreste). (Kritik an der Doppelmoral des Klerus und ihren Geliebten).

Miguel de Cervantes Saavedra

  • Geboren: 1547 in Alcalá de Henares.
  • Gestorben: 1616 in Madrid (lebte auch in Valladolid).

Literarisches Werk

Romane

  • Hauptwerk: El Quijote (Der Scharfsinnige Junker Don Quijote von der Mancha).
  • Novellen: Novelas ejemplares (Beispielhafte Novellen), z.B. Der Glaslizentiat (El Licenciado Vidriera).

Don Quijote

  • Veröffentlichung: Teil 1 im Jahr 1605; Teil 2 im Jahr 1615.
  • Thema: Parodie der Ritterromane (burleske Imitation).
  • Reflexion: Konflikt zwischen Idealismus und Enttäuschung (Realität).
  • Protagonisten: Don Quijote und Sancho Pansa.

Die Renaissance in Spanien

Historischer Kontext und Merkmale

  • Historische Epoche, die auf das Mittelalter folgt.
  • Ursprung: Entstand in Italien und verbreitete sich in Europa.
  • Merkmale:
    • Exaltation des irdischen Lebens (terrestrisches Leben).
    • Humanismus und neue Werte (Renaissance-Werte).
    • Aufstieg der Bourgeoisie und Verbreitung des Buchdrucks.
    • Direkte, intimere Kommunikation mit Gott.
  • Entwicklung in Spanien: Blütezeit im 16. Jahrhundert unter Karl I. und Philipp II.
  • Beginn der Lyrik: Imitation Petrarcas durch Garcilaso de la Vega um 1526.
  • Ende der Epoche: Markiert durch die Veröffentlichung des ersten Teils des Quijote (1605).

Renaissance-Lyrik: Wichtige Autoren

Garcilaso de la Vega (1501–1536)

  • Werk: Autor von 38 Sonetten und 3 Eklogen.
  • Thema: Liebe, nach dem Vorbild des Cancionero von Petrarca.
  • Motive: Schmerz der Ablehnung, Mangel der Geliebten, Eifersucht, Tod.
  • Formale Neuerungen: Einführung italienischer Verse in die spanische Dichtung (Hendedecasyllabus, Sonett, die Lira, Silva).
  • Stil: Rückgriff auf die klassische Mythologie (Orpheus, Apollo).
  • Eklogen: Liebesklagen, die Hirten (Pastoren) in den Mund gelegt werden.

Fray Luis de León (1527–1591)

  • Hauptthema: Der Wunsch, der Welt zu entfliehen, auf der Suche nach spirituellem Frieden (stoische Haltung).
  • Motive: Vermeidung des weltlichen Lebens und der ungezügelten Freuden.
  • Thematische Wege: Das Leben auf dem Land (Beatus Ille – Glücklich derjenige), die Musik.
  • Werk: Autor von 23 Oden.

San Juan de la Cruz (Johannes vom Kreuz) (1542–1591)

  • Orden: Karmelit.
  • Thema: Die mystische Vereinigung der Seele mit Gott (Mystik).
  • Stil: Freude der Poesie, die die Vereinigung der Liebenden symbolisiert.

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