Spanische Literatur: Romanzen, Jorge Manrique & La Celestina
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Die Romanze: Ursprung und Merkmale
Balladen, oft auch als Romanzen bezeichnet, sind episch-lyrische Kompositionen, die ursprünglich zur Unterhaltung oder zum Vortrag dienten. Die frühen Romanzen stammen aus dem fünfzehnten Jahrhundert. Diese Kompositionen waren anonym und wurden mündlich, ähnlich der Chanson de geste, überliefert.
Metrik der Romanzen
Romanzen bestehen aus einer begrenzten Anzahl von achtsilbigen Versen, die in den Paaren Assonanzreime aufweisen. Die ungeraden Verse sind reimlos.
Kategorien von Romanzen
Historische Romanzen
Sie behandeln ähnliche Themen wie Epen. Beispiele hierfür sind die Romanzen über Bernardo del Carpio oder die sieben Infanten von Lara.
Grenzromanzen
Sie behandeln Themen des Grenzkrieges zwischen Mauren und Christen. Oft geht es um verbotene Liebesbeziehungen zwischen einem Christen und einer Maurin oder umgekehrt.
Lyrische Romanzen
Diese haben bereits bekannte Autoren und behandeln Themen aus berühmten Romanen der Zeit, wie zum Beispiel die Artussage. Sie sind Teil der populären Vorstellungskraft.
Merkmale und Stil der Romanzen
Romanzen folgen der klassischen Struktur von Einleitung, Mittelteil und Schluss. Oft wurden sie jedoch so gestaltet, dass das Publikum eigene Schlüsse ziehen konnte, was zu sogenannten „abgeschnittenen“ oder „fragmentierten“ Romanzen führte, die kein explizites Ende hatten. Stilistisch zeichnen sie sich durch ständige Wiederholungen aus (z.B. Anaphern, Parallelismen, Alliterationen). Auch narrative Dialoge sind häufig. Es finden sich viele Adjektive, oft in Aufzählungen.
Jorge Manrique (15. Jahrhundert)
Jorge Manrique, geboren um 1440 in Paredes de Nava, entstammte einer adligen Familie seiner Zeit. Sein Vater, Don Rodrigo Manrique, Meister des Ordens von Santiago, wurde oft mit dem Cid verglichen. Nach dessen Tod verfasste sein Sohn ein tiefgründiges Lobgedicht, eine Elegie. Sein bekanntestes Werk trägt den Titel Coplas por la muerte de su padre (Verse auf den Tod seines Vaters) und besteht aus 40 Strophen. Das Werk ist in eine dogmatische Betrachtung über die Vergänglichkeit des Lebens gegliedert, wobei der letzte Teil das Lob des Verstorbenen enthält. Jede der Strophen, bekannt als Coplas manriqueñas oder „Strophen mit gebrochenem Fuß“, hat eine feste Struktur: 12 Verse, zusammengefasst als 8a, 8b, 8c – 8d, 8e, 4f.
Themen in „La Celestina“
- Die zerstörerische Kraft von Liebe und Leidenschaft.
- Die Gier der Bediensteten, die zu Wahnsinn und Verlust führt.
- Das blinde Glück als zufällige und willkürliche Macht.
- Die Rolle und Auswirkungen von Celestinas Zaubersprüchen.
- Die unaufhaltsame Vergänglichkeit der Zeit.