Spanische Literatur und Sprache: Mittelalter bis Romantik

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Die kastilische Sprache im 13. Jahrhundert: Alfons X.

Im dreizehnten Jahrhundert wird Kastilisch zu einer Kultursprache, die in der Lage ist, alle zeitgenössischen Kenntnisse zu vermitteln. Eine entscheidende Entwicklung hierfür war das Werk von König Alfons X. dem Weisen, der lateinische und arabische Texte ins Kastilische übersetzte.

Da die arabische und römische Kultur eine große literarische und wissenschaftliche Entwicklung durchlaufen hatte, musste sich das Kastilische anpassen, um eine Kultursprache zu werden und alle Arten von Wissen auszudrücken: rechtliche, wissenschaftliche, historische, etc. Eine feste Rechtschreibung wurde etabliert, syntaktische Verbindungen wurden erweitert und ein neues, kultiviertes Lexikon, das hauptsächlich aus dem Lateinischen und Arabischen stammt, wurde geschaffen.

Das Buch der guten Liebe (El Libro de Buen Amor)

Das Buch der guten Liebe ist ein Werk in Versen, das von der Rahmenhandlung dominiert wird und daher dem Mester de Clerecía (Kleriker-Metrum) zugeordnet wird. Es erzählt autobiografisch mehrere Liebesepisoden. Der Autor versucht, die Liebe einer Frau zu gewinnen und greift daher manchmal auf Vermittler oder Kuppler zurück.

Neben diesen Liebesepisoden sind sehr unterschiedliche Texte gemischt: Geschichten oder Beispiele, lyrische Kompositionen und Burlesken. Insgesamt fällt auf, dass zum ersten Mal eine ironische Haltung und Vitalität in einem Werk gezeigt wird. Es zeichnet sich durch eine reiche und abwechslungsreiche Sprache aus, die sowohl die kultivierte als auch die umgangssprachliche Sprache verwendet.

Das Lied vom Cid (Cantar de Mio Cid)

Es erzählt eine Geschichte, die mit enormen Schwierigkeiten beginnt und ebenso glorreich endet. Das zentrale Thema ist die Wiederherstellung der Ehre in zwei Aspekten: die soziale Ehre als Vasall und die verletzte Ehre als Vater.

Der Protagonist (der Cid) trifft auf verschiedene Herausforderungen. Er ist das perfekte Vasallen-Modell, ein Familienvater, immer darauf bedacht, Gerechtigkeit wiederherzustellen, und stellt letztendlich das Ideal des epischen Ritters im Mittelalter dar. Die Geschichtlichkeit des Gedichts ist bemerkenswert.

Stilistische Merkmale

  • Das Werk zeichnet sich durch Verse unterschiedlicher Länge mit Assonanzreim aus.
  • In der Mitte des Verses befindet sich eine Zäsur, die ihn in zwei Hemistichen teilt.

Merkmale der Romantik

  • Individualismus

    Der Romantiker rebelliert gegen alles, was seiner persönlichen Realität widerspricht. Die Werke drücken die Intimität des Künstlers aus und bieten eine subjektive Sichtweise.

  • Ablehnung der Wirklichkeit (Realitätsflucht)

    Die Flucht lässt die Fantasie in imaginäre Welten, exotische Länder oder vergangene Epochen entkommen.

  • Verteidigung der Freiheit

    Dies ist die Grundlage des romantischen Gedankens, der Freiheit in der Kunst als fundamental ansieht. Es wird versucht, Gefühle, Leidenschaft und das Irrationale ohne Fesseln oder Konventionen auszudrücken.

  • Natur

    Die natürliche Welt wird in der Kunst wichtig, und die Landschaft passt sich der Stimmung des Autors an (z. B. dargestellt durch Burgruinen und Friedhöfe). Dies intensiviert Gefühle wie Schwermut, Traurigkeit, Einsamkeit, Aufregung oder Angst vor dem Tod.

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