Spanische Literatur: Valle-Inclán und Lorca

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Ramón del Valle-Inclán: Phasen seines Werks

Die Bühne des Primitivismus

In seinen frühen Jahren wandte sich Valle-Inclán dem Primitivismus zu. Innerhalb von drei Jahren entstand die Trilogie "La Guerra Carlista", die die Karlistenkriege thematisiert:

  • Los cruzados de la causa
  • El resplandor de la hoguera
  • Gerifaltes de antaño

In diesen Werken wird die Teilnahme an bestimmten Ereignissen als archaisch und mit einer gewissen Distanz dargestellt.

Phase der künstlichen Distanz (Vers-Theater)

Im zweiten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts schrieb Valle-Inclán hauptsächlich Theaterstücke in Versen. Zu den Werken aus dieser Zeit gehören:

  • Voces de gesta
  • La Marquesa Rosalinda
  • El embrujado
  • Farsa infantil de la cabeza del dragón
  • La enamorada del rey

Phase des Esperpento

Das Jahr 1920 markiert eine wesentliche Wende in Valle-Incláns literarischem Schaffen hin zum Esperpento. Er veröffentlichte La enamorada del rey und Farsa y licencia de la Reina Castiza. Weitere bedeutende Werke dieser Phase sind:

  • Divinas palabras
  • Luces de bohemia

Federico García Lorca: Leben und Werk

Biografie und künstlerische Entwicklung

Federico García Lorca wurde 1898 in Fuente Vaqueros (Granada) geboren. 1919 zog er nach Madrid in die Residencia de Estudiantes, wo er enge Beziehungen zu Juan Ramón Jiménez und anderen Künstlern seiner Zeit knüpfte.

Nach der Veröffentlichung seiner ersten Bücher und eines Theaterstücks gelang ihm 1928 mit dem Romancero gitano der große Erfolg. Die Typisierung als folkloristischer Schriftsteller entsprach jedoch nicht den Ambitionen des Dichters.

Daraufhin durchlebte er eine persönliche und künstlerische Krise und reiste mit einem Stipendium nach New York und Kuba. Nach seiner Rückkehr nach Spanien vollzog sich in seinem Werk eine bemerkenswerte persönliche und ästhetische Wende, sichtbar in Stücken wie El público und Así que pasen cinco años.

Engagement und tragisches Ende

Während der Zweiten Republik engagierte sich Lorca politisch und leitete die studentische Theatergruppe "La Barraca". Sein Stück Doña Rosita la soltera wurde von konservativen Kreisen kritisiert.

Im Spanischen Bürgerkrieg unterstützte er die Republik und vollendete sein letztes Stück, La casa de Bernarda Alba. Er suchte Zuflucht im Haus seines Freundes, des Dichters Luis Rosales, wurde aber kurz darauf verhaftet und erschossen.

Themen und Stil

Lorca war Musiker, Schriftsteller und Schauspieler – sein eigenes Leben war ein kontinuierlicher Schöpfungsakt. Seine Werke charakterisieren sich durch Lebensfreude, aber auch durch eine tiefe, unterschwellige Unruhe und Beklemmung.

Sein erster Gedichtband war Libro de poemas. Zentrale Themen in seinem Gesamtwerk sind Ernüchterung, Enttäuschung, Frustration, Rebellion und der Tod.

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