Spanische Literaturgeschichte: Barock, Romantik und Avantgarde-Ismen

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Lírica Culterana: Schönheit und Sinneseindrücke

Ziel des Culteranismo ist es, Schönheit zu schaffen und die Sinne zu beeindrucken. Góngora intensiviert den Einsatz von Stilmitteln (Metaphern, Epitheta, Wortspielen, ...) sowie von Kultismen und komplizierter Syntax.

Lírica Conceptista: Wortspiele und Sprachgewalt

Die Lírica Conceptista erforscht die Ideen hinter Worten durch verbale Schärfe und Wortspiele. Francisco de Quevedo betont die Macht der Sprache, um Zustände auszudrücken und zum Nachdenken anzuregen.

Lope de Vega und sein revolutionäres Theater

In seinem Werk „Arte nuevo de hacer comedias en este tiempo“ (Neue Kunst, Komödien zu machen) erläutert Lope de Vega die Merkmale seines neuen Theaters, das die Handlungen und Bräuche der Menschen nachahmt und darstellt, um dem Publikum zu gefallen.

Wesentliche Merkmale:

  • Bruch mit der klassischen Tradition: Vereinigung von Tragik und Komik, oft in drei Akten.
  • Vielfalt der Themen: Ehre und Liebe als zentrale Motive.
  • Sprache und Versform: Verwendung der Volkssprache und vielfältiger Versformen.
  • Charakterdarstellung: Repräsentation kollektiver Ideale und Typen wie der mächtige König, der Herr, der Tapfere, die Frau, der Lustige und der Bösewicht.

Calderón de la Barca: Barockes Theater im 17. Jahrhundert

Die zweite Hälfte des 17. Jahrhunderts markiert neue Richtungen im barocken Theater. Sein Theater zeichnet sich durch Prägnanz, technische Bereicherung und eine Vereinfachung der Handlung aus.

Merkmale:

  • Themen: Komplexer, philosophischer und religiöser Natur. Beziehungen zwischen den Charakteren, geprägt von Glaube, Liebe und Rache.
  • Sprache: Verwendung von culteranistischen und literarischen Stilmitteln zur Erzielung formaler Schönheit.
  • Struktur: Oft mit einem Höhepunkt und einer Enttäuschung (Peripetie), Randbemerkungen, Monologen; ein Charakter steht im Mittelpunkt.
  • Charakterdarstellung: Charaktere handeln gemäß ihrer spezifischen Form und den Merkmalen ihrer Klasse.
  • Inszenierung: Gerichtsdramen und der Anspruch des Dramatikers auf Perfektion, oft mit Kürzungen und Anpassungen.

Mariano José de Larra: Stilmerkmale seiner Artikel

Die Kommunikation und Diskussion zentraler gesellschaftlicher Fragen prägten diese Periode. Der Gastbeitrag entwickelte sich zu einem immer wichtigeren journalistischen Subgenre. Mariano José de Larra zeichnet sich durch einen Stil aus, der folgende Merkmale aufweist:

  • Tendenz, die Ursachen von Ereignissen zu analysieren.
  • Rationalistische, neoklassische Struktur im Aufbau der Artikel.
  • Genauigkeit und Ausdrucksreichtum.
  • Ironische Behandlung der Themen.
  • Verwendung von Fragen, die an die Leser gerichtet sind.

Die drei einflussreichsten Ismen in Spanien

  • Ultraismus: Eine Bewegung, die als besonders spanisch gilt. Vertreten durch Guillermo de Torre. Das Gedicht wird zum grafischen Objekt; verteidigt ein modernes Lexikon, die Unterdrückung von Reim, Zeichensetzung, Schnittstellen und unnötigen Adjektiven.
  • Kreationismus: In Spanien durch den Chilenen Vicente Huidobro eingeführt. Der Dichter ist der Schöpfer der Welt, und die Poesie sollte unabhängig von der Natur sein.
  • Surrealismus: Versuch, das Überreale zu erfassen: Denken ohne die Kontrolle von Vernunft, Moral oder Ästhetik. Es entstehen traumhafte oder visionäre Bilder des Unbewussten, die den Menschen befreien sollen.

Merkmale der romantischen Lyrik

  • Verwendung neuer metrischer Kombinationen.
  • Ablehnung des freien Verses und eine Fülle von Reimen und Assonanzen.
  • Häufiger Einsatz von Hyperbaton (Umstellung der Satzglieder).
  • Verwendung rhetorischer und symbolischer Figuren.
  • Klang: Eine melodische Linie, die durch den Reichtum an Ausdrucksmitteln geprägt ist.

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