Spanische Lyrik seit 1939
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1939 bis 1950er Jahre: Nachkriegszeit und soziale Dichtung
In den Jahren ab 1939 setzten viele Dichter ihre poetische Arbeit fort. In der Nachkriegszeit herrschte die soziale Dichtung vor. Diese verstand sich als Werkzeug zur Steigerung des gesellschaftlichen Bewusstseins. Die Gedichte richteten sich an die große Mehrheit der Bevölkerung. Zu den wichtigsten Vertretern dieser Strömung gehören:
- Gabriel Celaya, der Umgangssprache und Gedenken einsetzte (z.B. in "Las cartas boca arriba").
- José Hierro (z.B. in "Tierra sin nosotros").
- Blas de Otero, der prominenteste Vertreter der sozialen Dichtung, (z.B. in "Pido la paz y la palabra", 1955).
In den folgenden Jahrzehnten gingen die Autoren neue Wege.
1960er Jahre: Formale Erneuerung und Metapoesie
In den 1960er Jahren kam es zu einer umfangreichen Erneuerung der formalen Poesie. Die damalige politische Lage in Spanien wurde von den Dichtern ironisch kritisiert. Ein besonderes Augenmerk lag auf der Sprache, mit dem Wunsch nach Natürlichkeit. Die Lyrik dieser Zeit zeichnet sich durch ihren metapoetischen Charakter aus, d.h. durch die Darstellung des Werks von Luis Cernuda. Wichtige Vertreter sind:
- Ángel González (z.B. in "Sin esperanza, con convencimiento").
- Gil de Biedma (z.B. in "Moralidades").
- Pere Gimferrer, der seine Gedichte zunächst auf Katalanisch veröffentlichte.
Von besonderer Bedeutung ist auch José Ángel Valente, dessen Poesie eine Form des Zugangs zur betrachteten Realität darstellt (z.B. in "La memoria y los signos").
1970er Jahre bis heute: Vielfalt und neue Tendenzen
Von 1970 bis heute ist die Vielfalt der Texte und Autoren in der Lyrik deutlich zu erkennen. Vor dem Tod Francos war die wichtigste Gruppe immer noch die der Novísimos, die die metapoetische Linie von Gil de Biedma beibehielten. Viele Dichter knüpften an die poetische Tradition an, wie z.B. Luis Antonio de Villena. Andere, wie Manuel Vázquez Montalbán, verbanden diese poetischen Andeutungen mit sozialen Intentionen.
1980er Jahre: Lyrische Sensibilität
In den 1980er Jahren bemerkt man eine neue lyrische Sensibilität. Die Dichter schreiben über persönliche Erfahrungen, die für alle ihre Leser nachvollziehbar sind. Zu nennen sind hier Julio Llamazares oder Luis García Guzmán und Almudena Guzmán.
Neuere Entwicklungen: Metaphysische Poesie und Poesie der Stille
In jüngerer Zeit gibt es eine Rückbesinnung auf die metaphysische Poesie und eine Poesie der Stille, wobei Autoren wie María Zambrano wiederentdeckt werden. Diese Dichtung steht in der Tradition der Mystiker. Als Vertreter können Julia Castillo oder Álvaro Valverde genannt werden.