Spanische Mystik und Renaissance: Garcilaso und San Juan

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Garcilaso de la Vega: Leben, Werk und Stil

Dichterische Laufbahn: Drei Schaffensperioden

  • Der Einfluss der Liedpoesie und Kompositionen im Wechsel mit den ersten achtsilbigen italienischen Formen. Seinen Versen mangeln Petrarca-Elemente; stattdessen sind Themen der Cancionero-Liebe zur Poesie reichlich vorhanden, oft unter Verwendung von Wortspielen.
  • Die Phase, in der die Liebe Petrarcas verinnerlicht wird: Er beschreibt seine Gefühle der Liebe und nutzt die Natur als Rahmen für die Auseinandersetzung sowie als Mittel zur Darstellung der Geliebten.
  • Die kreative Frucht seines Aufenthalts in Italien und die Annäherung an die Klassiker, die formale Kompositionen und eine natürlich expressive Nüchternheit bietet.

Werk von Garcilaso de la Vega

Sein Werk, von seinem Freund Boscán im Jahre 1543 posthum veröffentlicht, ist überschaubar. Es umfasst einen Brief in Versen, zwei Elegien, drei Eklogen, fünf Lieder, achtunddreißig Sonette und einige Beispiele traditioneller Poesie.

Poetische Themen und Motive

Es zeigt vorherrschende Merkmale der neuplatonischen Liebe, beeinflusst von Petrarca: die Gleichgültigkeit der Geliebten, die unerreichbare Geliebte, das Schwanken zwischen Hoffnung und Verzweiflung sowie die heimliche Liebe. Ein weiteres zentrales Motiv ist die stilisierte Natur als Umgebung, in der die Charaktere ihre Sorgen offenbaren und die als sicherer, tröstender Ort erscheint, der den Hirten zuhört.

Stilistische Entwicklung

Die erste Phase ist von den typischen Mitteln der Liedpoesie geprägt: Antithese, Opposition und Wortspiele. Später passte er sich den Renaissance-Idealen von Natürlichkeit und Eleganz an, was sich in Harmonie und poetischer Sprache widerspiegelt. Frühere Merkmale wie Bimembrationen und syntaktische Parallelität verliehen seinem Ausdruck einfache und flüssige Zeilen.

San Juan de la Cruz: Mystische Poesie und Einfluss

Sein poetisches Werk ist zwar kurz, nimmt aber einen bedeutenden Platz in der allgemeinen Lyrik ein.

Hauptwerke und mystische Vereinigung

Seine poetische Produktion entwickelt das zentrale Thema der mystischen Vereinigung der Seele mit Gott. Diese Vereinigung wird symbolisch ausgedrückt: Eine Frau beginnt die Suche nach dem Geliebten durch die Natur, die ein Spiegelbild der Liebe ist, verschmilzt mit ihr und findet ihn in der Ekstase der Liebe.

Zentrale poetische Themen und Gedichte

Hervorzuheben sind mehrere kurze Gedichte volkstümlichen Charakters sowie drei große Gedichte: das Geistliche Lied, die Dunkle Nacht der Seele und die Lebendige Flamme der Liebe.

  • Das Geistliche Lied ist eng an das Hohelied der Bibel angelehnt und als pastoraler Dialog zwischen der Geliebten und dem Geliebten organisiert, den sie durch Täler und Berge gesucht hat.
  • Die Dunkle Nacht der Seele besteht aus acht Liren, in denen die Geliebte, nach dem Verlassen ihres Hauses verkleidet, in die mystische Ekstase des Geliebten eintritt.
  • Die Lebendige Flamme der Liebe beschreibt die intensiven Liebesgefühle, die die Geliebte in der mystischen Vereinigung erlebt.

Stilistische Merkmale und Einflüsse

Drei Haupteinflüsse sind erkennbar: die Volksdichtung und Gesangbücher, die italienische Ausbildung und die biblische Poesie. Er übernahm populäre Themen, Motive, Formen und Refrains, die italienische Elfsilber und die Verwendung der Lyra. Die Nutzung biblischer Bilder verleiht dieser Poesie eine tiefere religiöse Bedeutung, die auf das Göttliche ausgerichtet ist.

Formale Merkmale dieser Dichtung sind die prägnante Verwendung von Substantiven und der sparsame Einsatz von Adjektiven, die oft verschoben werden. Das Vokabular wechselt zwischen lateinischen Wurzeln und volkstümlichen Ausdrücken. Die Metapher, oft aus der menschlichen Liebe entlehnt, dient dem Dichter als grundlegendes Mittel, um die Erfahrung der Vereinigung mit Gott zu vermitteln.

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