Spanische Nachkriegsdichtung

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Nachkriegszeit

M. Hernandez

Aufgrund ihres Alters gehört M. Hernandez zur Generation von 1936. Aufgrund ihrer Karriere und Beziehungen zu den Dichtern der Generation von 1927 kann sie als Anhängerin dieser Generation betrachtet werden. Ihre Poesie ist lyrisch und geprägt von den Themen Leben, Liebe und Tod sowie von sozialpolitischem Engagement, immer mit großer Leidenschaft. Formal unterstreicht sie die Originalität der Formen und die Beherrschung traditioneller Metriken wie des Sonetts. Zu ihren wichtigsten Werken gehören:

  • "Der Blitz, der nie aufhört", thematisiert die Liebe als tragischen Vitalismus, enthält eine Elegie an Ramón Sijé.
  • "Wind des Volkes", ist sozial engagiert.
  • "Lieder und Balladen der Abwesenheit", geschrieben im Gefängnis.
  • "Nanas de la cebolla", einfache und populäre Gedichte über Liebe, Freiheit und Familie, an ein neugeborenes Kind gerichtet.

Die 40er Jahre

Verwurzelte Dichtung

Diese Dichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass sie in der gegenwärtigen Situation verankert ist. Sie beschäftigt sich mit der Realität und behandelt Themen wie Familie, Landschaft und Liebe. Dabei verwendet sie traditionelle Metriken wie Balladen oder Sonette. Magazine wie "Garcilaso" (Symbol des spanischen Reiches) sind mit dieser Bewegung verbunden. Dichter dieser Richtung sind Luis Rosales ("Das brennende Haus"), Leopoldo Panero, Luis Felipe Vivanco und Dionisio Ridruejo.

Entwurzelte Dichtung

Diese Dichtung zeichnet sich durch die Unzufriedenheit mit der Situation der Nachkriegszeit aus. Die Welt ist ein Chaos, die Religion ist umstritten, weil Gott dieses Chaos verflucht, und all dies führt zu Verzweiflung, aber auch zu Solidarität mit den Leidenden. Formal verwendet sie einen umgangssprachlichen und scharfen Stil, freien Vers und ist mit der Zeitschrift "Espadaña" verbunden. Dichter dieser Richtung sind Dámaso Alonso ("Kinder des Zorns"), Ramón de Garcilaso und Carlos Bousoño.

Postismo

Der Postismo war ein Erbe der Avantgarde-Strömungen, insbesondere des Dadaismus und Surrealismus. Er legt Wert auf Fantasie und triviale Themen. Wichtige Dichter sind: Carlos Edmundo de Ory, José Antonio Labordeta, Juan Eduardo Cirlot und Miguel Labordeta.

Gruppe Cántico

Die intellektuelle und kulturelle Ausrichtung ist mit der Moderne, der Generation von 1927 und der Zeitschrift "Cántico" verbunden. Wichtige Dichter sind: Pablo García Baena und Ricardo Molina.

Die 50er Jahre

Thematisch ist diese Dichtung durch den Übergang vom individuellen zum sozialen und kollektiven Ich gekennzeichnet. Der Dichter kann nicht neutral und gleichgültig bleiben, sondern muss sich engagieren und anprangern, was innerhalb der Zensur erlaubt ist: Armut und Elend.

Formal verwendet diese Dichtung eine unmittelbare Sprache und auch Prosagedichte, um ein breiteres Publikum zu erreichen und die Gesellschaft zu verändern. Wichtige Dichter sind: Blas de Otero ("Ich bitte um Frieden und das Wort"), Gabriel Celaya ("Iberische Gesänge") und José Hierro ("So schnell wie möglich"). Wichtige Dichter der entwurzelten Poesie sind: Víctoriano Crémer und Eugenio de Nora.

Die 60er Jahre

Thematisch zeichnet sich diese Dichtung durch die Themen Individualismus und Intimität aus. Sie interessiert sich für das Subjektive, persönliche Gedanken und Erfahrungen. Sie behandelt alltägliche Themen wie Kindheit, Pubertät, Freundschaft und Liebe, aber gleichzeitig nähert sie sich dem Humanismus und dem sozialen Engagement, wenn auch nicht so politisiert wie die soziale Dichtung. Die Dichtung zeigt den menschlichen Zustand in seiner Gesamtheit.

Formal reagiert diese Dichtung auf die soziale Poesie, indem sie die poetische Sprache wieder aufwertet und sich mehr mit der poetischen Ausarbeitung beschäftigt. Wichtige Dichter sind: Claudio Rodríguez ("Geschenk der Trunkenheit" oder "Aus meinen Gedichten"), Ángel González und Jaime Gil de Biedma.

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