Spanische Poesie: Antonio Machado & Juan Ramón Jiménez
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Antonio Machado: Hauptthemen seiner Dichtung
Die Hauptthemen der Dichtung Antonio Machados spiegeln die Merkmale seiner Zeit und der Literatur des 20. Jahrhunderts wider. Diese sind:
Das existenzielle Problem und die Zeit
Der unaufhaltsame Lauf der Zeit und die Allgegenwart des Todes sind zentrale Motive in Machados Dichtung. Die obsessive Präsenz des Todes prägt den Ton seiner Gedichte, der oft von Trauer, Wut und Melancholie durchdrungen ist.
Die Wahrnehmung des Todes variiert jedoch in seinen Werken. In Bezug auf die Einsamkeit wird der Tod als eine *erlernte Erfahrung* dargestellt. Weitere Themen umfassen die Auseinandersetzung mit Gott und Religion. Machado vertrat eine *Religion des Lebens* und glaubte an die Religion des auferstandenen Christus.
Liebe und die Rolle der Frau
Das Gefühl der Liebe tritt in Machados Gedichten nicht immer explizit in Erscheinung, da es oft mit anderen Anliegen verknüpft ist. Die Darstellung der Frau in seinen Gedichten durchläuft drei verschiedene Phasen, die seiner Karriere entsprechen:
- Die abstrakte Frau: Eine Erscheinung oder ein unerfüllter Wunsch.
- Die konkrete Frau: Leonor. Sie dient als Spiegel für andere Themen und wird sehr greifbar dargestellt.
- Die konkrete Frau: Guiomar. Inspiriert von einer Affäre Machados, offenbart sich hier ein echtes Gefühl der Liebe.
Das Thema Spanien: Wandelnde Perspektiven
Das Thema Spanien durchläuft in Machados Dichtung drei unterschiedliche Phasen:
- Klage über den Niedergang Spaniens: Hier zeigt sich ein sehr negatives Bild, insbesondere Kastiliens.
- Wandel der Sichtweise: Die anfänglich negative Sicht auf Kastilien wandelt sich in Zärtlichkeit und Verständnis. Diese Perspektive ist sehr subjektiv und eng mit der Landschaft verbunden.
- Hoffnung für die Zukunft: Eine dritte Perspektive, die Liebe und Hoffnung für die Zukunft Spaniens ausdrückt.
Juan Ramón Jiménez: Leben und poetische Phasen
Juan Ramón Jiménez widmete sein gesamtes Leben der Poesie. Seine ausgeprägte Sensibilität prägte seine lyrische Schöpfung maßgeblich. Sein Werk ist das Ergebnis eines kontinuierlichen und permanenten Prozesses der Suche nach und der Kreation von Schönheit. Seine vielfältige Arbeit lässt sich in drei Hauptphasen unterteilen:
1. Die sensible Phase
Diese erste Stufe seiner Poesie ist stark vom romantischen Bécquer beeinflusst. Zu dieser Zeit entstanden Werke wie Arias tristes und Jardines lejanos.
2. Die intellektuelle Phase
In dieser Phase verfeinerte der Dichter seine Verse. Er strebte nach einer reinen, intellektuellen Poesie und der Präzision des Wortes. Aus dieser Zeit stammen Werke wie Piedra y cielo und Poesía.
3. Die letzte Phase (Poesía Suficiente)
In seinen letzten Jahren führte der Wunsch nach Perfektion, Schönheit und Ewigkeit zu einer unaussprechlichen Poesie. Der Dichter identifizierte sich poetisch mit sich selbst und mit Gott. Zu seinen Werken dieser Phase gehören Estación total und Animal de fondo.