Spanische Poesie: Generation von '27 bis in die 50er Jahre
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Die Generation von '27: Tradition und Avantgarde
Die Poesie der Generation von '27 vereint Romanze mit einer Mischung aus Tradition (Einfluss der Lyrik, Góngora und Bécquer) und Moderne (Avantgarde, Juan Ramón Jiménez). Sie ersetzt klassische Stilmittel durch intensive Bilder und Metaphern und schafft ein brillantes Vokabular. Die Poesie wird als Geschenk betrachtet, das durch Technologie bereichert wird. Metrische Innovationen umfassen die Verwendung von freiem Vers zusammen mit traditionellen Versen. Die Themenvielfalt spiegelt die Avantgarde-Kunst und moderne Einflüsse wider, wobei traditionelle und humanisierte Themen wie Liebe und Tod dominieren.
Entwicklungsphasen der Generation von '27
- Phase 1 (20er Jahre): Einfluss der Moderne und der reinen Poesie. Enthumanisierung.
- Phase 2 (30er Jahre): Rehumanisierung.
- Phase 3 (Exil): Sehnsucht nach dem verlorenen Land.
Wichtiges Werk: Poeta en Nueva York (Lorca).
Poesie der 30er Jahre: Zwischen Krieg und Rehumanisierung
Vor dem Krieg: Es findet eine Rehumanisierung statt, die die entmenschlichte Moderne verlässt und den Surrealismus aufgreift, zeitgleich mit der Führung von Pablo Neruda. In einigen Fällen führt diese Rehumanisierung zu einer engagierten Poesie, die sich bestimmten Ideologien und politischen Parteien anschließt. Während des Krieges nimmt die Poesie einen pamphletistischen Charakter an (Miguel Hernández und Alberti).
Während des Krieges: Die Poesie wird demagogisch und zielt darauf ab, die eigene Armee und Ideologie zu fördern.
Nach dem Krieg: Die Situation ist trostlos und verarmt, geprägt von Tod und Exil.
Dichter im Exil und in Spanien
Verstorbene bis 1942: Lorca, Unamuno, Machado, Miguel Hernández.
Exilanten: Juan Ramón Jiménez, Salinas, Guillén, Cernuda, Alberti und León Felipe. Ihre Poesie entwickelt eine Sehnsucht nach dem verlorenen Land, das idealisiert wird, und reflektiert die Auswirkungen des Krieges.
Verbliebene in Spanien: Alonso, Aleixandre und Gerardo Diego.
Poesie der 40er Jahre: Verwurzelt und Entwurzelt
Verwurzelte Poesie (Poesía Arraigada)
Diese Strömung umfasst Schriftsteller mit frankistischer Ideologie, verbunden mit Zeitschriften wie Garcilaso und Escorial. Sie orientieren sich an der traditionellen Poesie Garcilaso de la Vegas und versuchen, die Werte des spanischen Imperiums wiederzubeleben. Sie zeigen ein Weltbild, das von der Realität entfernt ist, und flüchten sich in eine schöne und geordnete Existenz, die sich auf häusliche und familiäre Werte konzentriert. Sie verwenden eine harmonische, religiöse Sprache, in der Gott Ruhe und Zuversicht bringt. Die klassische Metrik wird bevorzugt, später ergänzt durch freie Verse. Wichtige Dichter dieser Strömung sind Luis Rosales, Leopoldo Panero, Luis Felipe Vivanco und Dionisio Ridruejo.
Entwurzelte Poesie (Poesía Desarraigada)
Diese Strömung versucht, das Gefühl der Angst und Verzweiflung auszudrücken, das aus dem Leiden der Welt resultiert. Sie findet sich in Zeitschriften wie Espadaña. Das Persönliche wird zugunsten des Allgemeinen verlassen, und die Grundlagen der sozialen Poesie werden gelegt. Der Stil ist umgangssprachlich, gewalttätig und spiegelt die Härte der Zeit wider. Traditionelle Stilmittel werden durch freie Verse ersetzt. Eine Schlüsselfigur ist Dámaso Alonso mit seinem Buch Hijos de la ira (Kinder des Zorns).
Poesie der 50er Jahre: Soziale Poesie
Die Vorläufer dieser Strömung sind die rehumanisierte Poesie der 30er Jahre, insbesondere Alberti und Pablo Neruda. Es ist eine Poesie, die Ungerechtigkeit anprangert und Solidarität mit den Unterdrückten zeigt. Poesie wird als Waffe und Instrument zur Veränderung der Realität verstanden. Wichtige Themen sind Entfremdung, Ungerechtigkeit, Solidarität und die Beschwörung Spaniens. Intime, religiöse oder existenzielle Themen treten in den Hintergrund. Zentral sind Begriffe wie die Verleugnung des Ästhetizismus, der Mensch als Bruder, die Ablehnung politischer Unparteilichkeit und die historische Dringlichkeit der Anklage. Ziel ist es, das gesellschaftliche Bewusstsein zu schärfen und vom "Ich" zum "Wir" überzugehen. Wichtige Vertreter dieser Gruppe sind Blas de Otero und Gabriel Celaya.