Spanische Poesie: Silbernes Zeitalter & Generationen
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Spanische Poesie: 20. Jh. bis Nachkriegszeit
Das neunzehnte Jahrhundert endete mit der Katastrophe von '98 und dem Verlust der Kolonien in Übersee. Die Geschichte Spaniens erlebte ab dieser Zeit eine Phase großer Aktivität. In diesen Jahren erreichte die Kultur eine große Pracht. Die Qualität und die Rolle der Intellektuellen führten dazu, dass diese Epoche heute als das Silberne Zeitalter der spanischen Kultur bekannt ist.
Literarische Generationen und Bewegungen
Die Protagonisten dieser Jahre werden üblicherweise in Generationen eingeteilt:
- Modernismus
- Generation von '98
- Noucentisme
- Avantgarde
- Generation von '27
Der Modernismus
Die modernistischen Innovatoren teilten den Wunsch und die Notwendigkeit, ihren Unmut über die sie umgebende Realität auszudrücken.
Die Generation von '98
Die Mitglieder der Generation von '98 hatten sehr unterschiedliche Stile, teilten aber das Bewusstsein für die Notwendigkeit, Spanien zu liberalisieren und zu modernisieren.
Rubén Darío und der spanische Modernismus
Rubén Darío war der Wegbereiter der modernistischen Schule in Spanien. Sein Werk zeichnet sich durch große Originalität in seinen Bildern, Rhythmen und Reimen aus. Manuel Machado und Francisco Villaespesa standen der spanisch-amerikanischen Moderne am nächsten, während Antonio Machado und Juan Ramón Jiménez eine persönlichere Sprache entwickelten.
Noucentisme
Jenseits des zweiten Jahrzehnts des zwanzigsten Jahrhunderts trat eine Gruppe von Autoren auf, die zwar die Sorge um Spanien mit der vorherigen Generation teilten, aber eher pro-europäisch dachten und rationaler waren. Dies sind die Noucentistas: Ramón Pérez de Ayala, Gabriel Miró, Ramón Gómez de la Serna, der der bedeutendste Vertreter des literarischen Expressionismus und der Moderne in Spanien war.
Avantgarde: Poesía Pura, Ultraismus und Creacionismo
Juan Ramón Jiménez, Förderer der Poesía Pura, gab der Avantgarde in Spanien Auftrieb. Gómez de la Serna und Vicente Huidobro gaben ihr die stärksten Impulse. Danach entwickelten sich in Spanien die beiden Bewegungen Ultraismus und Creacionismo. Die Verbindung der Avantgarde mit der Strömung, die die Lektüre klassischer und traditioneller kastilischer Lyrik bereicherte, prägte die Sprache und Vision einer glänzenden Dichtergeneration.
Die Generation von '27
Der bekannteste Dichter dieser Generation ist Federico García Lorca. Andere herausragende Dichter sind:
- Pedro Salinas
- Dámaso Alonso
- Jorge Guillén
- Rafael Alberti
Miguel Hernández
Auf halbem Weg zur Generation von '27 steht Miguel Hernández. Seine dichterische Laufbahn und seine Freundschaft mit der Gruppe von '27 ordnen ihn dieser zu. Obwohl er aus einer einfachen Familie stammte, hinderte seine Ausbildung ihn nicht daran, zu einem der meistgelesenen Dichter Spaniens aufzusteigen.
Das Thema Liebe in Miguel Hernández' Gedichten
Mit der Veröffentlichung von 'Rayo que no cesa' etablierte sich Miguel Hernández als Dichter, der den Einfluss von Garcilaso und Quevedo sowie die Sonettform vollständig assimiliert hatte. All dies dient dazu, seine Leidenschaft für die Perfektion in der Liebe auszudrücken. Seine Liebeslyrik zeigt, wie tief Miguel Hernández das Problem der menschlichen Existenz beschäftigte.
Die Liebe ist der Strahl, der das Leben des Dichters erfüllt und sein Herz mit 'ihren zerstörerischen Strahlen' füllt. Die Liebe nährt das Feuer, das von der Geliebten ausgeht. Es geht darum, einen Kuss zu stehlen. In diesem Sinne ist der Liebhaber wie der Stier. Die Strafe ist ein weiteres zentrales Thema; sie wird zu einem 'Orkan Lava', einem 'Blitz', einem 'Nest' oder einem 'Messer'. Und all dies, weil der endgültige Entwurf des Buches während einer Phase des Bruchs in seiner Beziehung mit Josefina Manresa entstand. Aber manchmal ist die Inspiration eine andere Frau. Die Entdeckung der Liebe durch Miguel Hernández ist ein außergewöhnliches poetisches Abenteuer. Liebe und Tod zu finden ist 'Kopf oder Zahl'. Daher stellt sich die Erfahrung...